Re: EuroVelo 8 nach Griechenland

Posted by: irg

Re: EuroVelo 8 nach Griechenland - 02/10/24 06:56 PM

Tut mir leid, dass ich das übersehen habe zu schreiben. "Die kleinste Stadt der Welt" ist Hum. Ich hatte sie damals durchquert, bevor ich erkannt habe, dass ich im Zentrum war. Die Gegend ist hübsch (mit Trüffeln und anderen guten Dingen), und ein altes Stadttor haben sie auch. Wozu, ist eine andere Frage...

Zu Kroatien fällt mir auf: Zwischen Novi Vinodolski und Otocac radelst du durch den Velebit, teilweise durch sehr einsame Gegenden. Ich bin teilweise auf der selben Route gefahren. Da bist du oft wirklich auf dich alleine gestellt. Wasser immer genug mitnehmen, die Einheimischen müssen es in vielen Orten (und es gibt teilweise wenige Orte unterwegs, mit wenigen Einheimischen) selbst heran karren müssen. In manchen Bereichen habe ich absolut kritische Hunde erlebt, wahrscheinlich/hoffentlich nicht genau auf deiner Route. Müsste genau nach schauen, wo das war. Hunde waren in weiteren Bereichen dort ein Thema. Bärenbegegnungen kannst du dort ohne Weiteres auch haben. Die sind keine bösen TouristInnenfresser, die sich von den Bäumen auf dich stürzen, aber Hustinettenbärchen sicher auch nicht. Dafür ist die Route weit schöner als entlang der Küste.

Von Gracac stellt sich für mich die Frage, ob du nicht besser direkter nach Krka fährst. Von Split könntest du direkt nach Korcula fahren, wenn die Fähre noch fährt. Die Insel Korcula und der Ort haben mir sehr gefallen. Zwischen Dubrovnik und dem Flughafen ist das Radeln sicher kein Zuckerschlecken, aber nur schwer der Magistrale zu entkommen. Wenn, dann wohl weiträumig, z.B. über Trebinje, wo du direkt nach Herceg Novi fahren kannst.

Von Herceg Novi bis zur Fähre wieder: Verkehr kann sehr naja bis heftig ausfallen. Ich würde dir auch den Lovcen empfehlen, auch wenn ich ihn nicht gefahren bin.

Albanien: Weiche, so gut du kannst, der Hauptstraße, über die sich alles wälzt, aus. Der Verkehr wird immer dichter und daher gnadenloser. Selbst wenn der erste Laster dich mit ausreichendem Abstand überholt, kommt es leicht vor, dass dich der zweite zu spät sieht und sehr, sehr knapp an dir durchzieht. Die Albaner fahren nicht aggressiv, außer den üblichen Typen mit den dicken Bonzenschüsseln, für die gelten auch mit dem Auto keine Verkehrsregeln außer der einen: Die Straße gehört ihm alleine. Allgemein entsprechen die Verkehrsregeln in Albanien nicht immer den unseren, auch wenn das auf der Hauptstraße schon europäischer ist.
Der Llogorapass ist sehr schön. Die Steigung weiß ich nicht auswendig, teilweise ist er nicht gerade flach, aber auch keinesfalls schrecklich. Wieder: Genug Zeit einplanen, Wasser mitnehmen.
Nach Sarande würde ich entlang der Küste nach Butrint fahren, mit einer sehr interessant gebauten Fähre. Eventuell baust du auch einen Besuch des Syri Kalter ein, einer Karstquelle, aber das wird ein weiter Umweg.

Die Route durch Griechenland macht mich etwas unglücklich. Einzelne Abschnitte habe ich schön gefunden, sie sind sicher auch heute noch ruhig und angenehm zu befahren. Andere finde ich eher abschreckend oder uninteressant. Deshalb stelle ich zur Diskussion, ob du nicht über den Katarapass (wieder ein hoher Brocken, aber sehr schön) und die Meteora-Klöster glücklicher wirst. Der Abschnitt zwischen Rio (nach der großen Brücke nahe Patras) nach Athen würde mich gar nicht reizen, im Gegenteil. Aber der lässt sich wohl nur weiträumig sinnvoll umfahren. Da kennen sich andere aber besser aus.

Ist dein Ziel Athen wegen des Heimfluges gesetzt? Dann könntest du schauen, ob du vielleicht auch einen anderen Flughafen benützen kannst und deine Möglichkeiten erweitern.

lg!
georg