Du stellst richtig fest, dass eine Verringerung von Autospuren bei der derzeitigen Dichte an Autos in der Stadt zu Staus führen würde.
In Bonn war angekündigt, eine vierspurige Straße auf zwei Autospuren zu verkleinern, um mehr Platz fürs Rad zu schaffen. Die Lobby der Autofahrer hat vorher eine (genehmigte) Demonstration angekündigt und den geplanten Platz des Radwegs einen Tag lang als Parkplatz genutzt, um zu zeigen, dass der Verkehrskollaps mal wieder den Untergang des Abendlandes nach sich ziet. Der große Stau blieb natürlich aus und hat die geplante Platzverteilung bestätigt.
Übrigens gibt es Regeln, die nur wenige Radfahrer verstehen, die aber selbst Polizisten nicht zu kennen scheinen. Ein Beispiel sind die neuen Ampelregeln, die ab dem Januar 2017 gelten
Korrektur der Jahreszahl: Die Regel gilt seit der StVO-Novelle 1997 (zusammen mit der Möglichkeit, Einbahnstraßen frei zu geben). Weil die Zuständigen für die Ampeln nicht sofort umrüsten konnten, gab es eine Übergangsfrist, die mehrfach verlängert wurde und 2017 endgültig ausgelaufen ist. Selbstverständlich gibt es hier immer noch Ampeln an Radwegfurten, die nur ein Fußgänger-Symbol haben und im praktischen Leben halten sich die meisten Radler noch daran.