Re: Via Claudia Augusta ..... oder ???

Posted by: veloträumer

Re: Via Claudia Augusta ..... oder ??? - 02/19/23 07:32 PM

In Antwort auf: Polkupyöräilijä

3) Start in Garmisch - Mittenwald/Leutasch - Innradweg + VCA bis Verona - AIDA nach Westen bis Mailand - am Comer See entlang bis Chiavenna - mit dem Bus auf den Maloja - Innradweg abwärts bis Imst - Fernpass - Garmisch
Vorteile: Engadin bergab, evtl. auch mit Abstecher zum Bernina
Nachteile: Verkehr am Comer See (könnte notfalls mit Bus oder Schiff überbrückt werden) Rückfahrt über Fernpass (Achenpass oder Leutaschtal von Süden wären wahrscheinlich noch schlimmer)
zwischen Imst und Martina hin und zurück gleiche Strecke

Zwischen diesen Möglichkeiten bewegen sich momentan meine Gedanken. Insbesondere Route 3 würde mir wegen Mailand, Tessin und Engadin gut gefallen, hat aber wie aufgeführt auch einige Nachteile. Somit werde ich - ohnehin nicht gerade der entschlussfreudigste ... - wohl noch weiter grübeln und recherchieren und nehme weitere Hinweise gerne an.

Wenn du ohnehin Höhe Mailand in Betracht ziehst, kommt statt Comer See mit Chiavenna + Bustranfer Maloja auch der Gotthardpass in Frage. Du könntest z.B. von Bergamo kommend in Lecco den das Südufer bis Bellagio beradeln. (Hier ist der Verkehr am geringsten von allen Uferstrecken, hat aber einen längeren Tunnel, der für Velos auch zugelassen ist; ich durfte da vor langer noch radeln ohne Tunnel, das war da sehr entspannt). Dann setzt du über nach Menaggio (schon wieder nicht aus eigner Kraft... ;)) und fährst den Bahntrassenradweg nach Porlezza, Nordufer Luganer See, weitgehend verkehrsberuhigt durch die Tunnels (teils auch echter Radweg). Von Lugano über den Montceneri-Pass ist etwas mehr Verkehr, da gibts aber auch Radweg, den letzten Teil wollte ich aber nicht so umwegig und schlecht fahren, daher habe ich Straße genommen. Auch dort aber Zeiten mit wenig Verkehr. Beim Wort Pass nicht erschrecken: Der Montceneri ist ein ganz kleiner Pass und für einen Reschenpassradler nur ein Hupfer.

Dann gibts viel Radweg - nach Bellinzona und weitgehend im Valle Leventina. Es gibt ein paar naturbedingte Passagen, wo der Radweg ausfallen muss, ein paar Teile sind auch Lokalstraße. Bis Airolo ist das Tal gut zu fahren, es gibt zwei Steigungsstellen, die sind nicht so wild. In Airolo kannst du dann überlegen, ob du die Tremola angehst oder lieber Postbus zum Gotthard. Die Tremola ist verkehrsberuhigt, weil es neben dem Autobahntunnel ja auch noch die neue Gotthardstraße gibt. Da fahren also fast nur Radler und Genussmotorbiker oder Cabrioflanierer. Das Fahrerlebnis wäre sicher großartig, allerdings dürftest du die Route als über deinem Niveau einschätzen. Die Strecke ist im Pässelatein aber nicht wirklich schwer. Es fehlen auch die unangenehmen Steigungsspitzen der Gotthardnordseite in der Schöllenenschlucht. Die Tremola geht auch noch auf der Nordseite weiter, ein paar Kilometer dann Straße nach Hospental, bis Andermatt hat man wieder bedingt Nebenwege.

Du kannst dann in Andermatt den Oberalppass angehen, der ist von dort auch nur noch klein, dann Vorderrheintal, ab Disentis weitgehend Radweg oder Straße machbar. Du kannst natürlich auch die Schöllenenschlucht fahren und zum Vierwaldstätter See. Gibt sogar einen teils neuen Radweg, der Teil ist aber nicht fürs Runterfahren zugelassen, kann man mit Vorsicht aber trotzdem machen. Von Göschenen bis Amsteg Straße runter, dann wieder Radweg, Axenstraße teils auch. In Brunnen musst dir dann weitere Gedanken machen, wo es lang gehen soll. Seeufer weiter bis Luzern oder Richtung Zuger See und Zürich, ggf. auch Sattelpass, Pfäffikon und Walensee Richtung Alpenrheintal.

Landschaftlich hast bei diesen Varianten auf der Südseite weit mehr Erlebnis, als wenn du nur ein Ufer Comer See und nach Chiavenna fährst. Natürlich brauchst du auch länger.