Re: Welche Route durch Osteuropa

Posted by: Ivo

Re: Welche Route durch Osteuropa - 01/31/05 05:28 PM

Meine Erfahrungen sind also total anders. Das es ein grosse, und gut organisierte, Kriminalität gibt in MD ist schon wahr. Aber ob dies für einen Radfahrer relevant ist ist etwas anderes. Grössere kriminelle Banden sind ja nicht an Radfahrer intersiert, die interesieren sich für diejenige wo richtig Geld steckt, oder richtig wertvolle Sachen. Fernfahrer z.B. In Chisinau sprach ich noch mit den Niederländischen Konsul. Der hatte auch nicht solche Kommentare. Wegen Trans-Dnistrien bat er mir nur nach ankunft in Odesa einen kurzen Bericht zu schicken. Unerfahrene hätte er jedoch die Durchreise entraten.
Zur Illustration mal das relevante Teil vom Reisebericht (Inklusive die Durchreise durch Trans-Dnistrien):

Nach Iasi ging es weiter richtung Suedosten, quer durch Moldavien. Endlich konnte ich wieder mit den Leuten sprechen, Russisch kennt hier jeder. Regnerisch ware es aber auch hier, genauso wie in Rumaenien und Oesterreich.
Als ich im ersten Moldavischen Ort ankam, suchte ich eine Kneipe um warm zu werden. Der Wirt war beeindruckt von meiner Reise, und spendierte einen Salat. Er war sehr hilfreich und gab mir einige wichtige Tips fuer die Weiterreise. Er sagte mir das es so 40km weiter eine 'Turist Basa' gab. Gerade als es dunkel wurde war ich dort in der naehe. Einen Bauer zeigte mir den weg, und ich faedelte mein Rad durch das Eingangstor. Kein Mensch zu sehen, also etwas suchen. Ein wenig spaeter erspaehte ich etwas Licht. Mal klopfen, und indertat, es gab leben. Die Turist Basa war noch nicht geschlossen. Unten am Hang wohnte die Adminstratorin, und fuer einen laecherlichen Betrag (1,5Euro) hatte ich ein Bett fuer die Nacht. Ich quartierte mich ein.
Am Morgen fuhr ich weiter nach Chisinau. Diese Stadt gefiehl mir direkt, eine schoene ruhige Stimmung und viel Gruen. Lange davon geniessen konnte ich nicht, ich wollt beim Konsulat vorbei. Das Ostteil Moldaviens ist Rebellengebiet. Hier kann man nicht unvorbereitet durchfahren. Der Consul fragte erst mal wie erfahren ich war, und wie gut mein Russisch ist, bevor er keine Bedenken gegen meine Plaene hatte. Seine Visitenkarte bekam ich, das koennte ja eventell behilflich sein. Nach langem plaudern suchte ich mir ein Hotel neben den Markt.
Am Morgen dan Abreise richtung Rebellengebiet. Moldavien faehrt sich gut, gute Strassen und relativ Flach. Kurz nach Tagesmitte erreichte ich die Grenze vom Rebellengebiet. Erst musste ich durch ein Checkpoint der Russischen 14. Armee, die hier als 'Friedenstruppe' sitzt. Dieser Checkpoint kostete mir erst 5 Dollar. Dan die Rebellengrenze. Ein allgemeines durcheinander, und viele Maenner in Gruen mit Kalashnikovs. Nach einer Weile konnte ich im Buero eintreten. Es fing ein langes Verhandeln und Feilschen an. Laut den Soldat hatte ich einige Moldavische Geseztze nicht beachtet, gegen eine bezahlung in Dollars war er natuerlich Bereit dieses 'verbrechen' zu vergessen. Natuerlich konnte er mir keine Gesetzesartikeln nennen, die wurden ja gerade erst erfunden.
Das Rebellengebiet, Transdniestrien, sah besser aus als erwartet. Keine direkt sichtbahre Armut, es wurde sogar ein Brandneues Stadion gebaut. Monumenten gibt es dort ueberall. Leider hatte ich nicht viel Zeit. mein Transitvisum galt nur 3 Stunden. Kurz bevor diese Frist vorbei war erblickte ich die Ukrainische Grenze. Aber erst nochmal eine Rebellenkontrolle. Wieder waren einigeDollars und euro's notwendig um 'verbrechen' vergessen zu lassen. Als ich letzendlich beim Ukrainischen Zoll war wurde alles wieder normal. Keine Bestechungsgelder wurden verlangt, stadtdessen viele Witze ueber die Rebellen. Kurz hinter der Grenze wurde es Dunkel. Odesa war in reichweite, aber ich brauchte noch bis kurz vor Mitternacht bevor ich bei meine Freunde eintraf.