Posted by: veloträumer
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland? - 11/05/20 08:25 PM
In Antwort auf: uwe&margit
1. Zu den Wegverhältnissen: Schwierig wird es bei weicher Schneedecke und auch zu hohem ( 10 cm) Pulverschnee. Bei Schnee friert auch schon mal die Schaltung ein. Auch die Naben müssen absolut wasserfrei sein, ansonsten frieren die Klinken ein. Ansonsten macht Radfahren auf dünner Pulverschneedecke enorm Spaß. Natürlich mit Spikes. Bei Temperaturen um 0 Grad kann es überall Eis geben. Autos sehe ich im Winter als noch größere Gefahr an, deshalb versuche ich befahrene Straßen zu meiden.
Kann man auch andersum sehen. Das Eis und das Rumrutschen hast du oft nur auf den Radwegen und Pisten, während die Straßen normal fahrbar sind - entweder salznass oder trocken. Ferner gibt es weitere Nebeneffekte, zumal ja (besonders im Dezember) eher kein Schnee liegt: Matsch ist rutschig, ebenso Blätter. Man bekommt also durchaus Probleme auch ohne Schnee, vor allem bergauf auf Waldpisten (Durchdrehen der Räder) oder bergab (Rutschgefahr). Das ist letztlich gefährlicher als Straße. Bleibt man in Matsch oder Schnee stehen, sollte das Schuhwerk auch passen. Mit Klickies könnten die Füße schnell nass werden. Es kommt durchaus vor, dass der Matsch die Wege so befällt, dass man nicht mal einen sicheren Rand findet und man auch nicht fahren kann (hatte ich auch nach dem Wetterumbruch auf meiner Januar-Tour an der Elbe).
In Antwort auf: uwe&margit
2. Mit Kleidung hab ich mein Thema. Bei mir heißt es leider : kein Radfahren ohne Schwitzen. Solange man fährt geht das gut. Panne ist ein großes Thema. Zurück im Haus kann man und muss man sich direkt umziehen, sonst droht Ärger. Ich weiß nicht, wie ich dies im Zelt händeln könnte.
Zumindest solltest du wissen, dass auch kalte Luft trocknet. Verschwitzte Teile also ggf. nachts außerhalb aufhängen, sofern möglich oder aber auch mit Fahrtwind an der Tasche. Voraussetzung ist genügend Ersatzklamotten mitzuführen.
In Antwort auf: uwe&margit
3. Wärme im Zelt: Schlafsack für Minusthemperatur hab ich, Zelt ist auch dafür ausgelegt. Ich hab Sorge um die Temperatur, die vom Boden durch die Liegematte in das Zelt zieht. Auch sind die Matten so klein, dass man Nachts etwas neben der Matte schläft.
Ja, da rächt sich, wenn die Matten zu klein kalkuliert sind und/oder schlechte R-Werte haben. Der Effekt wird unterschätzt, weil mal eine kalte Nacht im Sommer fällt das weniger auf. In jedem Fall die Stellen absichern, wo der Arm mal neben die Matte fallen kann - also Jacke usw hinlegen. Beine/Füße fallen seltener runter. Zeitweise habe ich auch ein Alu-Rettungsfolie dabei gehabt. Die zerreißt allerdings recht leicht, schirmt aber nochmal zusätzlich ab. Am besten zwischen Zeltunterlage und Zelt platzieren. Man kann auch noch diese alubeschichteten Strandunterleger nehmen, sie sind aber auch eher schmal geschnitten, dafür weniger anfällig und knistern nicht. Generell hilft gegen Auskühlung, Mütze und Socken anzuziehen.