Posted by: veloträumer
Re: Schönste Strecken an der Ligurischen Küste? - 09/23/20 01:57 PM
Allein die Küste wird Ligurien nicht gerecht. Man wäre auch im Zweifel in zwei Tagen durch. Ein anderes Problem: Lässt sich nicht komplett abfahren. Das Meer in Cinque Terre ist weitgehend nur über Stichstraßen erreichbar. Schon einige Streckenabschnitte mit Tunnelpassagen südöstlich von Riva Levante sind offiziell radfahrverboten. Ich bin ein paar Tunnels unerlaubt gefahren, wurde aber zum Schluss von der Polizei ins Hinterland abgewiesen.
Die Cinque-Terre-Orte kenne ich nicht, dürften aber die schönsten sein. Der Zugang über Stichstraßen ist bergig. Den südlichsten Zipfel mit La Spezia und Lerici finde ich weniger reizvoll. Moneglia und Deiva Marina sind sehr hübsch, in der Hochsaison natürlich auch etwas überlaufen. Sestri Levante ist schon merklich betriebiger, nicht nur touristisch. Chiavari und sogar Rapallo haben auch viel Gewerbezone. Die Edelbucht bei Portofino habe ich nur von weitem gesehen. Da liegen die Reichen mit ihren Hochseejachten. Beschaulicher ist der Abschnitt zwischen Camogli und Bogliasco, wenn auch nicht immer Meersicht.
Genua selbst ist im Osten ganz angenehm ein-/auszufahren, im Westen zieht sich sehr lange die Industrie. Das Zentrum hat elegante Fußgängerzone, besuchenswert das Aquarium, auch eine alte Galeere, jeweils am Hafen. Weiter westlich entflieht man der Agglomeration Genua erst etwa ab Arenzano. Savona ist gleichwohl potente Hafenstadt, wenn auch keine solche Petroindustrie wie Genua. Schönster Anschnitt der Riviera di Ponente ist dann südlich Savona, etwa mit Varigotti. Aber auch auf Albenga - San Remo gibt es immer wieder schöne Abschnitte. Die Riviera ist aber kein Hort von einsamen Strände. Es gibt überall Orte, und nur kleine Strände, weil wenig Platz da ist. Es ist also Bella Italia, aber eben auch mit recht viel Leben gefüllt. Ein Teil hat recht neuen Meerradweg, kenne ich aber nicht.
San Remo hat etwas verblichenes Belle Époque - also eher mondän. In Imperia ist ein bekanntes Olivenmuseum. Ventimiglia ganz im Westen ist ein ziemliches Verkehrsknäuel, weil sich da auch nochaml etwas Fläche ausbreiten kann. Richtung Frankreich wirds gleich sehr ruhig.
Hinterland: Nicht verpassen sollte man etwas von den reizenden Adlernestern im Westen. Isolabona liegt noch am Fluss, aber wunderbarer Charme. Oben thront z.B. Apricale (Künstlerort, Fahrrad auf Kirchturm!), weniger Betrieb ist z.B. in Baiardo. Da kann man wunderbare Verbindungen fahren, viel Olivenhaine. Das Valle Argentina hat einen wunderbaren Oberteil, etwa von Badalucco aufwärts. Das kann man auch im weiten Bogen von/nach Isolabona verbinden via Pigna und Molini in Triora, wobei man die Gassen von Triora auch noch aufsuchen sollte. Eine alte, reale Hexengeschichte rankt sich um den Ort.
Ich greife mal wild weiter östlich um den Turchino-Pass auf, zwischen Ovada und Voltri. Forumskollege iassu ist erst kürzlich rübergefahren. In Campo Ligure gibts außergewöhnliche Handwerkskunst als Filigranart. Zu beiden Seiten gibt es Naturpark, Capanne di Marcarolo im Osten, Beigua im Westen. Ersteren kann man auf attraktiver, aber auch anspruchsvoller Bergroute queren, durch zweiteren schlängeln sich Sträßchen durch, davon auch als Radroute ausgewiesen z.B. von Rossiglione Richtung Sassello.
Es lohnt auch immer, den Blick zu weiten ins Piemont, denn Ligurien dehnt sich nur schmal von der Küste weg bis zum Apennin-Kamm. Weitere schöne Möglichkeiten hast du auch nordöstlich von Genua, etwa Richtung Bobera- oder oder auch Bobbio-Tal.
Noch deutlich weiter östlich, im Hinterland der Riviera di Levante, verbindet sich Sestri Levante mit La Spezia über den Passo del Bracco. Der historische Pass an der Via Aurelia führt durch eigenwillige Wälder Richtung La Spezia oder ggf. zu Orten des Cinque Terre.
Zu Corona-Veränderungen kann ich nichts sagen. Die Ligurische Küste ist auch außerhalb der Hochsaison noch Zeil italienischer Gäste, weil gerne am Wochenende besucht, etwa von Mailändern. Dennoch ist Oktober deutlich entspannt. Hotels wird es genügend offen geben, eher Campings könnten gechlossen sein. Gut essen wirst du immer können, das machen die Italiern ja selbst das ganze Jahr über. Jetzt ist ja auch Trüffelzeit, Oliven sind geerntet, die Haselnüsse im Piemont gesammelt und die Rebenhänge geerntet.
Die Cinque-Terre-Orte kenne ich nicht, dürften aber die schönsten sein. Der Zugang über Stichstraßen ist bergig. Den südlichsten Zipfel mit La Spezia und Lerici finde ich weniger reizvoll. Moneglia und Deiva Marina sind sehr hübsch, in der Hochsaison natürlich auch etwas überlaufen. Sestri Levante ist schon merklich betriebiger, nicht nur touristisch. Chiavari und sogar Rapallo haben auch viel Gewerbezone. Die Edelbucht bei Portofino habe ich nur von weitem gesehen. Da liegen die Reichen mit ihren Hochseejachten. Beschaulicher ist der Abschnitt zwischen Camogli und Bogliasco, wenn auch nicht immer Meersicht.
Genua selbst ist im Osten ganz angenehm ein-/auszufahren, im Westen zieht sich sehr lange die Industrie. Das Zentrum hat elegante Fußgängerzone, besuchenswert das Aquarium, auch eine alte Galeere, jeweils am Hafen. Weiter westlich entflieht man der Agglomeration Genua erst etwa ab Arenzano. Savona ist gleichwohl potente Hafenstadt, wenn auch keine solche Petroindustrie wie Genua. Schönster Anschnitt der Riviera di Ponente ist dann südlich Savona, etwa mit Varigotti. Aber auch auf Albenga - San Remo gibt es immer wieder schöne Abschnitte. Die Riviera ist aber kein Hort von einsamen Strände. Es gibt überall Orte, und nur kleine Strände, weil wenig Platz da ist. Es ist also Bella Italia, aber eben auch mit recht viel Leben gefüllt. Ein Teil hat recht neuen Meerradweg, kenne ich aber nicht.
San Remo hat etwas verblichenes Belle Époque - also eher mondän. In Imperia ist ein bekanntes Olivenmuseum. Ventimiglia ganz im Westen ist ein ziemliches Verkehrsknäuel, weil sich da auch nochaml etwas Fläche ausbreiten kann. Richtung Frankreich wirds gleich sehr ruhig.
Hinterland: Nicht verpassen sollte man etwas von den reizenden Adlernestern im Westen. Isolabona liegt noch am Fluss, aber wunderbarer Charme. Oben thront z.B. Apricale (Künstlerort, Fahrrad auf Kirchturm!), weniger Betrieb ist z.B. in Baiardo. Da kann man wunderbare Verbindungen fahren, viel Olivenhaine. Das Valle Argentina hat einen wunderbaren Oberteil, etwa von Badalucco aufwärts. Das kann man auch im weiten Bogen von/nach Isolabona verbinden via Pigna und Molini in Triora, wobei man die Gassen von Triora auch noch aufsuchen sollte. Eine alte, reale Hexengeschichte rankt sich um den Ort.
Ich greife mal wild weiter östlich um den Turchino-Pass auf, zwischen Ovada und Voltri. Forumskollege iassu ist erst kürzlich rübergefahren. In Campo Ligure gibts außergewöhnliche Handwerkskunst als Filigranart. Zu beiden Seiten gibt es Naturpark, Capanne di Marcarolo im Osten, Beigua im Westen. Ersteren kann man auf attraktiver, aber auch anspruchsvoller Bergroute queren, durch zweiteren schlängeln sich Sträßchen durch, davon auch als Radroute ausgewiesen z.B. von Rossiglione Richtung Sassello.
Es lohnt auch immer, den Blick zu weiten ins Piemont, denn Ligurien dehnt sich nur schmal von der Küste weg bis zum Apennin-Kamm. Weitere schöne Möglichkeiten hast du auch nordöstlich von Genua, etwa Richtung Bobera- oder oder auch Bobbio-Tal.
Noch deutlich weiter östlich, im Hinterland der Riviera di Levante, verbindet sich Sestri Levante mit La Spezia über den Passo del Bracco. Der historische Pass an der Via Aurelia führt durch eigenwillige Wälder Richtung La Spezia oder ggf. zu Orten des Cinque Terre.
Zu Corona-Veränderungen kann ich nichts sagen. Die Ligurische Küste ist auch außerhalb der Hochsaison noch Zeil italienischer Gäste, weil gerne am Wochenende besucht, etwa von Mailändern. Dennoch ist Oktober deutlich entspannt. Hotels wird es genügend offen geben, eher Campings könnten gechlossen sein. Gut essen wirst du immer können, das machen die Italiern ja selbst das ganze Jahr über. Jetzt ist ja auch Trüffelzeit, Oliven sind geerntet, die Haselnüsse im Piemont gesammelt und die Rebenhänge geerntet.