Hallo Franz,
erstmal Glückwunsch zu deinem Entschluß in Irland zu radeln, es ist herrlich dort.
Zum Wildzelten: ich war über drei Monate in der Republik Irland mit dem Rad unterwegs und mußte gleich die erste Nacht wild zelten, da weder Hostel noch Campingplatz in der Nähe waren. Ich hab es viel zu selten gemacht, aber es war immer ein kleines Highlight. Meist habe ich mich erkundigt, ob man hier irgendwo zelten könne: heraus kamen Strände, hinter einem verlassenen Haus und einmal hinterm Pub. Die schönste Stelle zum Wildcampen habe ich aufgrund von Regen und nassem Boden leider gemieden. Ich bereue es heute noch, denn es muss ein wunderschöner Ort am frühen Morgen sein. Ich glaube Wildzelten ist in Irland nicht erlaubt, wird aber geduldet.
Ansonsten kann ich die bereits erwähnte Zeltmöglichkeit bei manchen Hostels empfehlen. Man schläft billiger und hat trotzdem die kommunikativen Vorteile der Herbergen wie Gemeinschaftsraum und Küche. Vor allem wenn man alleine unterwegs ist eine tolle Sache. In Irland gibt es mindestens drei verschiedene Hostelsverbände: einmal der “Offizielle” An Oige Hostels (ist man Mitglied bei Hosteling International gibts Rabbat) und mindestens zwei Verbände mit unabhängigen Hostels. Es gibt von jedem Verband Broschüren. Die hab ich mir vor der Reise vom Touriverband zuschicken lassen. Da gibts auch einen dicken Campingführer. Die meisten Campsites haben einen Tarif “Cyclist with tent”.
Zum Wetter: Ich war ab Mai dort. Am Anfang hatte ich jeden Tag Regen, einmal sogar Hagel. Im Großen und Ganzen hatte ich aber sehr gutes Wetter und “nur” 3-4 Tage Dauerregen. Letztendlich war ich sehr froh, den Jahrtausendsommer 2003 im wohltemperierten Irland verbracht zu haben.
Meine persönlichen Highlights sind die Wicklow Mountains (nach Beinah-Überfahren-Werden in Dublin das reine Paradies), Kilkenny (die einzige Stadt Irlands bei der ich spontan dachte “schön”), die Beara Peninsula, die Dingle Peninsula, the Burren (unbedingt anschauen, auch mal ins Innere, nicht nur an der Küste), Achill Island (Irland kompakt, ich konnte mich erst nach einer Woche losreisen), Killary Fjord (mein erster Fjord, daher gaaanz toll), das Dou-Lough Tal (leider hatte es dort geregnet), Gap of Dunloe im Killarney National Parc (im Tourigebiet, daher erst abends durchradeln, da ist man fast alleine) und viele viele viele andere Plätze.
Ach ja. Die meisten Busse nehmen Räder mit, da kann man zur Not auch mal schnell Weg zurück legen.
Lass mich wissen, wie deine Route letztendlich verläuft. Wenn du Fragen hast ... gerne .