Posted by: veloträumer
Re: Tipps für Frankreich-Querung - 07/31/18 03:33 PM
Ja, ja das Wetter. Für den Teil Biskaya-Region/Baskenland blieb die Wetterlage ähnlich bis in die zweite Juli-Hälfte, soweit meine Reise Mitte Juni ebendort auch begann. Sommerhitze selten bis gar nicht, nicht nur atlantischer Sprühregen mit Wolken, sondern auch ungewöhnlich viele Gewitter und Starkregen (auf meinen früheren Reisen für mich ein weitgehend unbekanntes Phänomen in den Pyrenäen und Kantabrischen Gebirge) wie in ungünstigen Alpenjahren. Die starken Niederschläge in Spanien waren Teil einer Gesamtwetterfront, die recht stabil in einem Bogen über ganz Westeuropa lag (also dieselbe Ursache wie die starken Regenfälle in Deutschland in Frühjahr und Frühsommer).
Hingegen das Phänomen eines kühlen Nordspaniens weit nach Süden inkl. Meseta bis zur Linie Madrid etwa habe ich genauso bereits auf meiner Reise 2008 von Porto am Atlantik nach Cerbère am Mittelmeer erlebt (bin zwar auch nur im nordischen Gebirge hängen geblieben, habe aber die Wetterphänomene von dort aus auch beobachtet, auch über gelegentliche Wetterbrichte im Fernsehen). Bardenas Reales hatte ich ja tatsächlich alles andere als Wüstenklima - eher Schlammlöcher.
Vielen Danke jedenfalls für den verlinkten Berichtsblog mit für mich auch interessanten Einblicken. Es hat ja mehrere Überschneidungen eben in der Pyrenäenregion nicht nur zu meinen alten Reisen, sondern auch meiner diesjährigen Sommerreise - z.B. war ich auch an der verfallenen Eisenfabrik im Kintoa-Naturpark. Den Campingplatz bei Urepel habe selbst ich nicht entdeckt, obwohl ich dreimal in der Ecke vorbeikam. Hätte mir auch nichts genützt, wenn die Fressstuben geschlossen sind (das war in Urepel eher Pech, in Aldudes stirbt die Infrastruktur allerdings eher weg; ein paar Franzosen haben dort direkt an der Ortsbrücke mit Brunnen nebst geschlossenem Hotel/Restaurant campiert - ich selbst war dann irgendwo in der Pampa gestrandet an einer Nebenpasshöhe).
Noch ein paar kleine Anmerkungen:
Aquitanien, bitte - nicht Aquatanien!
Bon courage: Das wird nicht in dem Sinne übler Verkehrsverhältnisse in Frankreich als Mutmacher verwendet, sondern als positiv gewendeter Mutmacher und Glücksgruß für dein Reisefortkommen allgemein. Für frz. Radrennfahrer ist das Thema Verkehr i.d.R. kein Negativthema in Frankreich, Radfahren ist dort eher Sport, Autoverkehr eine gegebene Größe mit der man sich arrangiert.
Ich weiß nicht, ob ihr schon öfter in Frankreich ward, aber so recht will ich eurer Beschreibung nicht folgen. Sowohl die spanischen als auch die französischen Autofahrer verhalten sich gegenüber Radlern ähnlich - und zwar in ländlichen Gebieten zurückhaltend und sorgsam. Das ändert sich in beiden Ländern schnell, wenn der Verkehrsdichte zunimmt, die Bergstraßen abnehmen und Transitverkehr aufkommt. Im span. Baskenland gibt es daher schon einige unangenehme Schnittstellen, die man aushalten muss und nicht gerade wenige Radfahrverbote mit dann schweirig zu findenden Alternativen - weit mehr als zur frz. Seite. Dann wird auch mal in Spanien und Frankreich gehupt - allerdings immer noch weniger als in Deutschland. In Deutschland fährt dafür der LKW weniger dicht vorbei, das ist in Frankreich wohl auch noch etwas dichter als in Spanien, aber der Italiener kann es noch dichter, gerne in Tateinheit mit Osteuropäern.
Was ich beobachtet habe: Sowohl in Frankreich, als auch neuer in Spanien gibt es eine Zunahme der Hinweisschilder für Autofahrer "Achtung Radfahrer, 1,50 m Seitenabstand einhalten" (die sind mit Grafik, habe auch Fotos, gerade aber nicht parat). Das kann natürlich auch Folge einer nachlassender Rücksichtnahme sein, sodass Verbände die Schilder für nötig halten. Ich selbst kann aber keine negative Veränderung feststellen - vielleicht liegt es an meinen Routen.
Der Anspruch auf Radwege ist so ein bisschen zweifelhaft - ein halbwegs gute Straßenwahl in Frankreich hat meist weniger Verkehr als deutsche "Radwege" (die ja oft Feldwege etc. sind und daher auch Autos haben). Manche Radwege aus Deutschland muss ich noch aus ganz anderen Gründen nicht nachtrauern. Okay, es gibt sie auch, die ruhigen und lieblichen. Deutschland Radwege und Weltmeister - naja, ich glaube wie im Fußball, aktuell eher weit entfernt davon, auch wenn das Potenzial da ist.
"Frankreich hat, was wir in Spanien vermisst haben: Wälder." - Ähm, ja kann sein, Klischee, wenn man bestimmte Gebiete in Spanien kreuzt. Im Baskenland inkl. weiter Teile Navarras gibt es aber nichts als Wälder - Feuchtwälder, atlantische Regenwälder. Es gibt mehrere Naturparks, die als Symbol die Eiche haben (Gorbeiako, Valderejo), andere sind als Buchenwälder teils überregional bekannt (Irati, nicht nur auf frz. Seite; Urrobi, Kintoa, Aiako Harria, Aralar, Pagoetako, Urbasa u.a.m.). War nicht nur 5 Wochen mein Terrain - auch meine Porto-Mittelmeer-Reise nannte ich nicht ganz untypisch "Vuelta Verde". Auch dort natürlich viele Wälder aller Art, Asturien, Kantabrien, in Galicien wie in Portugal teils auch Eukalyptus-Wälder. Vielleicht nicht typisch, aber auch in Andalusien gibt es größere Waldregionen - Stichwort Cazorla.
Wie man sieht, dort immer noch Reisepotenzial offen, bei mir auch.
Hingegen das Phänomen eines kühlen Nordspaniens weit nach Süden inkl. Meseta bis zur Linie Madrid etwa habe ich genauso bereits auf meiner Reise 2008 von Porto am Atlantik nach Cerbère am Mittelmeer erlebt (bin zwar auch nur im nordischen Gebirge hängen geblieben, habe aber die Wetterphänomene von dort aus auch beobachtet, auch über gelegentliche Wetterbrichte im Fernsehen). Bardenas Reales hatte ich ja tatsächlich alles andere als Wüstenklima - eher Schlammlöcher.
Vielen Danke jedenfalls für den verlinkten Berichtsblog mit für mich auch interessanten Einblicken. Es hat ja mehrere Überschneidungen eben in der Pyrenäenregion nicht nur zu meinen alten Reisen, sondern auch meiner diesjährigen Sommerreise - z.B. war ich auch an der verfallenen Eisenfabrik im Kintoa-Naturpark. Den Campingplatz bei Urepel habe selbst ich nicht entdeckt, obwohl ich dreimal in der Ecke vorbeikam. Hätte mir auch nichts genützt, wenn die Fressstuben geschlossen sind (das war in Urepel eher Pech, in Aldudes stirbt die Infrastruktur allerdings eher weg; ein paar Franzosen haben dort direkt an der Ortsbrücke mit Brunnen nebst geschlossenem Hotel/Restaurant campiert - ich selbst war dann irgendwo in der Pampa gestrandet an einer Nebenpasshöhe).
Noch ein paar kleine Anmerkungen:
Aquitanien, bitte - nicht Aquatanien!
Bon courage: Das wird nicht in dem Sinne übler Verkehrsverhältnisse in Frankreich als Mutmacher verwendet, sondern als positiv gewendeter Mutmacher und Glücksgruß für dein Reisefortkommen allgemein. Für frz. Radrennfahrer ist das Thema Verkehr i.d.R. kein Negativthema in Frankreich, Radfahren ist dort eher Sport, Autoverkehr eine gegebene Größe mit der man sich arrangiert.
Ich weiß nicht, ob ihr schon öfter in Frankreich ward, aber so recht will ich eurer Beschreibung nicht folgen. Sowohl die spanischen als auch die französischen Autofahrer verhalten sich gegenüber Radlern ähnlich - und zwar in ländlichen Gebieten zurückhaltend und sorgsam. Das ändert sich in beiden Ländern schnell, wenn der Verkehrsdichte zunimmt, die Bergstraßen abnehmen und Transitverkehr aufkommt. Im span. Baskenland gibt es daher schon einige unangenehme Schnittstellen, die man aushalten muss und nicht gerade wenige Radfahrverbote mit dann schweirig zu findenden Alternativen - weit mehr als zur frz. Seite. Dann wird auch mal in Spanien und Frankreich gehupt - allerdings immer noch weniger als in Deutschland. In Deutschland fährt dafür der LKW weniger dicht vorbei, das ist in Frankreich wohl auch noch etwas dichter als in Spanien, aber der Italiener kann es noch dichter, gerne in Tateinheit mit Osteuropäern.
Was ich beobachtet habe: Sowohl in Frankreich, als auch neuer in Spanien gibt es eine Zunahme der Hinweisschilder für Autofahrer "Achtung Radfahrer, 1,50 m Seitenabstand einhalten" (die sind mit Grafik, habe auch Fotos, gerade aber nicht parat). Das kann natürlich auch Folge einer nachlassender Rücksichtnahme sein, sodass Verbände die Schilder für nötig halten. Ich selbst kann aber keine negative Veränderung feststellen - vielleicht liegt es an meinen Routen.
Der Anspruch auf Radwege ist so ein bisschen zweifelhaft - ein halbwegs gute Straßenwahl in Frankreich hat meist weniger Verkehr als deutsche "Radwege" (die ja oft Feldwege etc. sind und daher auch Autos haben). Manche Radwege aus Deutschland muss ich noch aus ganz anderen Gründen nicht nachtrauern. Okay, es gibt sie auch, die ruhigen und lieblichen. Deutschland Radwege und Weltmeister - naja, ich glaube wie im Fußball, aktuell eher weit entfernt davon, auch wenn das Potenzial da ist.
"Frankreich hat, was wir in Spanien vermisst haben: Wälder." - Ähm, ja kann sein, Klischee, wenn man bestimmte Gebiete in Spanien kreuzt. Im Baskenland inkl. weiter Teile Navarras gibt es aber nichts als Wälder - Feuchtwälder, atlantische Regenwälder. Es gibt mehrere Naturparks, die als Symbol die Eiche haben (Gorbeiako, Valderejo), andere sind als Buchenwälder teils überregional bekannt (Irati, nicht nur auf frz. Seite; Urrobi, Kintoa, Aiako Harria, Aralar, Pagoetako, Urbasa u.a.m.). War nicht nur 5 Wochen mein Terrain - auch meine Porto-Mittelmeer-Reise nannte ich nicht ganz untypisch "Vuelta Verde". Auch dort natürlich viele Wälder aller Art, Asturien, Kantabrien, in Galicien wie in Portugal teils auch Eukalyptus-Wälder. Vielleicht nicht typisch, aber auch in Andalusien gibt es größere Waldregionen - Stichwort Cazorla.
Wie man sieht, dort immer noch Reisepotenzial offen, bei mir auch.
