Posted by: extraherb
Re: Frankreich 2018 - Eindrücke und Tipps - 07/05/18 08:48 AM
Nach zwei größeren Touren, die mich auch durch Fr. geführt haben, sind meine Eindrücke zwar grundsätzlich positiv, jedoch auch nicht euphorisch. So bin ich 2016 südlich von Lyon gestürzt und habe mir auch den rechten Ellbogen verletzt - ist bis heute nicht schmerzfrei. Allerdings lag das nicht am Straßenbelag selber, sondern an einem blöde positionierten Tempo 30 Poller und fehlender Aufmerksamkeit meinerseits. Der Flussradweg, auf dem ich dann notgedrungen zum Flughafen Marseille gefahren bin, war meiner Erinnerung nach durchgehend asphaltiert.
Allerdings waren einige Bahndammradwege, die ich im letzten Jahr entlang gefahren bin, auch nur mit Split bzw. feinem Schotter befestigt. Zudem waren sie teileweise dabei zuzuwachsen. Aber das hier schon thematisierte Angebot an kleinen und kleinsten Straßen sorgt eigentlich meistens für Alternativen, wobei es natürlich nicht gerade unbequem ist, auf einem Bahndamm durch eigentlich hügeliches Land zu fahren
Was die Versorgung angeht, erinnere ich mich hauptsächlich daran, dass die Supermärkte am frühen Nachmittag, also wenn ich Hunger bekam, oft geschlossen hatten und es insbesondere bei Nutzung der kleinen Straßen auf dem Land schwierig war, überhaupt einen Supermarkt zu finden. Die liegen nämlich meist außerhalb der Ortschaften an einer großen Ausfallstraße.
Was die Küste angeht, so hatte ich auf der Strecke zwischen der Somme und Le Havre einen derart ekligen Gegenwind, dass ich schon anfing, den Oderradweg in Schutz zu nehmen, der eigentlich für mich immer die Referenz für zuverlässigen und penetranten Gegenwind war. Außerdem war es regnerisch und kühl, was natürlich in erster Linie ein Desaster für die örtliche Tourismusbranche war, mir aber auch nicht wirklich gefiel.
Die Fahrweise franz. Autofahrer und deren Rücksichtnahme kann ich im Allgemeinen auch positiv bewerten, insbesonder im Vergleich mit Germanien. Der Terror durch Schwerlaster, den man erleben kann, wenn man doch einmal gezwungen ist, eine Hauptverkehrsstraße zu benutzen, muss nicht zwangsläufig von Franzosen ausgehen. Aus Gründen der Profitmaximierung werden auch im franz. Fuhrgeschäft hauptsächlich Fahrer aus Osteuropa eingesetzt.
Überrascht hat mich, und da sind meine Erfahrungen auch durchaus anders als die anderer Forumisten, dass eigentlich jeder Bauer oder Gastwirt, der Zimmer vermietet, auch akzeptabel englisch sprach. Da ich nie franz. gelernt habe, ein nicht unwichtiger Fakt. Und im krassen Gegensatz stehend zu Spanien, wo selbst in größeren Hotels kaum jemand vernünftiges Englisch spricht.
Insgesamt kann ich aber feststellen, Fr. ist ein für Radreisende sehr lohnendes Ziel, insbesondere natürlich die landschaftlich schönen Gegenden. Leider ist es für mich ein bisschen weit weg, so dass ich meine Wochenendausflüge doch eher in Polen mache.
Gruß, Uwe
Allerdings waren einige Bahndammradwege, die ich im letzten Jahr entlang gefahren bin, auch nur mit Split bzw. feinem Schotter befestigt. Zudem waren sie teileweise dabei zuzuwachsen. Aber das hier schon thematisierte Angebot an kleinen und kleinsten Straßen sorgt eigentlich meistens für Alternativen, wobei es natürlich nicht gerade unbequem ist, auf einem Bahndamm durch eigentlich hügeliches Land zu fahren

Was die Versorgung angeht, erinnere ich mich hauptsächlich daran, dass die Supermärkte am frühen Nachmittag, also wenn ich Hunger bekam, oft geschlossen hatten und es insbesondere bei Nutzung der kleinen Straßen auf dem Land schwierig war, überhaupt einen Supermarkt zu finden. Die liegen nämlich meist außerhalb der Ortschaften an einer großen Ausfallstraße.
Was die Küste angeht, so hatte ich auf der Strecke zwischen der Somme und Le Havre einen derart ekligen Gegenwind, dass ich schon anfing, den Oderradweg in Schutz zu nehmen, der eigentlich für mich immer die Referenz für zuverlässigen und penetranten Gegenwind war. Außerdem war es regnerisch und kühl, was natürlich in erster Linie ein Desaster für die örtliche Tourismusbranche war, mir aber auch nicht wirklich gefiel.
Die Fahrweise franz. Autofahrer und deren Rücksichtnahme kann ich im Allgemeinen auch positiv bewerten, insbesonder im Vergleich mit Germanien. Der Terror durch Schwerlaster, den man erleben kann, wenn man doch einmal gezwungen ist, eine Hauptverkehrsstraße zu benutzen, muss nicht zwangsläufig von Franzosen ausgehen. Aus Gründen der Profitmaximierung werden auch im franz. Fuhrgeschäft hauptsächlich Fahrer aus Osteuropa eingesetzt.
Überrascht hat mich, und da sind meine Erfahrungen auch durchaus anders als die anderer Forumisten, dass eigentlich jeder Bauer oder Gastwirt, der Zimmer vermietet, auch akzeptabel englisch sprach. Da ich nie franz. gelernt habe, ein nicht unwichtiger Fakt. Und im krassen Gegensatz stehend zu Spanien, wo selbst in größeren Hotels kaum jemand vernünftiges Englisch spricht.
Insgesamt kann ich aber feststellen, Fr. ist ein für Radreisende sehr lohnendes Ziel, insbesondere natürlich die landschaftlich schönen Gegenden. Leider ist es für mich ein bisschen weit weg, so dass ich meine Wochenendausflüge doch eher in Polen mache.
Gruß, Uwe