Re: Slowenien

Posted by: veloträumer

Re: Slowenien - 06/08/17 11:46 AM

Hallo Claudia,
welchen Einstieg du wählst, hängt von deiner Runde in Slowenien ab. Es gibt keinen Übergang, den man ausschließen muss. Wurzenpass ist zwar eine Steilramope, dafür nicht sehr lang. Im Zweifel geht da auch noch schieben. Für den Nordwesten wurden einige Vorschläge bereits gemacht. Egal ob einfach über Tarvis oder schwere über Wurzenpass: Halte eine Auge auf den Abstecher zu den Laghi di Fusine. Die Seen sind "ital.", die Bergkulisse ist "slow.", beides zusammen Traumkulisse. Es gibt aber auch im Mitte/Ost-Übergänge, die lohnen, vor allem auch, was noch sonst gefahren wird:

Loibl-Pass: recht anspruchsvoll, enthällt zwei Pässe, bewusste Wahl der Tageszeit und Tag hilft gegen zuviel Verkehr (ist aber weniger als man erwarten würde). Vorteile: Abstecher Tscheppaschlucht (Kärnten), offene KZ-Gedenkstätte unterhalb des Passes (SLO), Abstecher Dovzonana soteska (Schlucht, Badegumpen) bei Trzic.

Bad Vellach - Seebergsattel: Eindrucksvolle Bergpanorama-Einfahrt auf der slowenischen Seite, in Kärnten hingegen wenig Aussicht, schattiger Wald, eisenreiches Wasser.

Bad Vellach - Paulitschsattel: Vergleichsweise weniger Panorama, wohl auch steiler, aber am Fuße der slow. Passanfahrt Abzweig ins Postkartental Logarska Dolina - dort durchfahren mit finalem Wasserfall (nur kleiner Fußweg am Ende). Es gibt dann vielfältige Weiterfahrtmöglichkeiten, wenn man die Savinja ein Stück abwärts gefahren ist. Noch zuvor auch eine Pistenstraße nach Crna na Korskem möglich.

Bleiberg - Mezica: Ein kurzer Übergang, meiner Erinnerung nach zumindest kurz auf der slow. Seite steil, aber wirklich kurz. Österr. Seite weiß nicht mehr genau, vielleicht steht es in meinem Reisebericht zu den Ostalpen (2010) drin. Mezica und Crna na Korskem sind Bergbauorte im engen Tal gelegen. Unter Führung gibt es sogar MTBiking unter Tage.

Der einfachste, wohl der vom ADFC empfohlene, wäre dann von der Drau der Übergang bei Dravograd. Landschaftlich bietet dieser Wechsel jedoch einen der schwächsten Übergänge - zumindest grenznah. Weiter nach Slowenien rein lohnen sich Nebenstraßen dann, die werden dann hügelig, ebenso die weitere Drau-Route.

Radlje: Grundsätzlich von der Drau aus ein Übergang, kann aber aufgewertet werden über eine auch anspruchsvolle Bergroute der Soboth/Südsteierische Panoramastraße - dazu muss man bei Dravograd in die Höhe nördlich der Drau aufsteigen. Südlich Radlje besteht eine gute, länger gezohgene Einstiegsmöglichkeit ins einsame Porhorje-Gebirge, das sich hinüber bis Höhe Maribor zieht.

Bad Radkersburg: Ist der östlichste Übergang, den ich gefahren bin. Er macht Sinn mit Anschluss aus der Südsteiermark, der dortigen Region mit Kürbis, Burgen, Vulkanen und Thermen, derer sich bedingt auch in Slowenien fortsetzen wie etwa in Banovci (mit Camping, auch FKK). Das ist ziemlich flaches Ackerland, bietet aber südlich den Anschluss an das reizvolle Weinghügelland um Jeruzalem oder westlicher an die sehr schöne Stadt Ptuj.

Weitere Hinweise findest du in meinen Reiseberichte, schon genannt Ostalpen-Tour 2010 (dort viel da hier beschrieben), in der Karantanien-Reise (betrifft die Übergänge zum Friaul im Westen, aber auch die Julischen Alpen insgesamt sowie westliche Weingebiete und Karstplateau), Via Dinarica (betrifft im letzten Kapitel die Karst-Weinstraße sowie Skocjan-Höhle sowie Übergang von Kroatien), kürzere Ausführungen auch gegen Ende meines Großer Alpen-Südbogens (Sammelfaden für Berichte) und der Alpen-Adria-Tour 2003.