Posted by: irg
Re: Bosnien und Kroatien - Infos und Tipps gesucht - 02/19/17 10:53 AM
Hallo!
Eh, das glaube ich dir gerne. Pauschale Aussagen über die Minengefahr sind immer problematisch.
Ich denke, wenn den Handelnden die Risiken bewusst sind, können sie durchaus wild zelten oder anderes abseits tun. Das Problem, das ich bisher immer wieder bemerkt habe, waren pauschale Aussagen der anderen Art: "Die Minen sind eh markiert." usw. Dabei wird ausgeblendet, dass nur die großen, militärisch wichtigen Minenfelder markiert wurden. In großen Teilen Kroatiens und Bosniens gibt es aber eine Unmenge Minen, die aus anderen Gründen verlegt wurden: Verlassene Häuser mit ihren Gärten wurden oft gezielt vermint, um deren Nutzung durch den jeweiligen Sieger zu verhindern und um ihm möglichst viel Schaden, auch personellen, zuzufügen. Auch landwirtschaftlich genützte Flächen wurden oft vermint, Wege und Sonstiges.
Manchmal liegen viele Minen nahe beieinander, manchmal vereinzelt. Oft wissen die Einheimischen nicht einmal, ob, wo genau und wieviele in einem Bereich liegen. Das macht das Thema so unberechenbar.
Natürlich lässt sich damit im Stile eines Abenteuerurlaubes umgehen: "No risk, no fun!" Wer das tun will, den kann ich natürlich nicht daran hindern. Ich erinnere nur daran, dass Anti Personen-Minen nicht zum Töten, sondern zum möglichst schwer Verletzen da sind. Da kann "risk" mit etwas Pech eine lebenslängliche Zukunft als Pflegefall bedeuten.
An sich wird das Minen-Thema kein großes Problem beim Reisen in Kroatien und Bosnien sein, wenn die Vernunftregeln eingehalten werden: Striktes Fernhalten von allen verwilderten Flecken. Wer in den Wald geht, um ein dringendes Bedürfnis zu verrichten, kann das tun, sicher ist er dabei in den gefährdeten Gebieten keinesfalls.
Bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, so lange sie nicht Weideland sind, kann man davon ausgehen, dass sie minenfrei sein werden. Mit diesem Wissen sollte man bedacht umgehen: Das mehrfach umgepflügte Feld ist sicher ungefährlich, ob es der ungenützte, schmale Streifen daneben auch ist, weiß (vielleicht) der Bauer, wir sicher nicht. Vielleicht ist dort das Gras nur kurz, weil die Schafe dort weiden. Die werden aber manchmal, mangels Alternativen, als Minenräumer eingesetzt und finden nicht alle.
Auch Uferbänke an Flüssen bergen manchmal angeschwemmte Minen, das auch oft weit stromabwärts von gefährdeten Gebieten.
Wer dagegen beschwingt durch die Gegend stolpert, weil er meint, dass es eh keine Minen abseits der markierten Flächen gibt, riskiert wirklich seine Haut und mehr.
Ich sehe die Minengefahr ähnlich wie die Lawinengefahr beim Bergsteigen: Wer sich des Risikos bewusst ist und entsprechend verhält, kann sich ziemlich sicher sein, keinen Blödsinn zu machen.
lg!
georg
In Antwort auf: Dergg
Ich habe in ganz Ex-Jugoslawien schon wild gezeltet. I.d.R. zeltet man auf Wiesen oder sonstwo, wo es erkennbar bewirtschaftet ist. Warum sollte das gefährlich sein?
Eh, das glaube ich dir gerne. Pauschale Aussagen über die Minengefahr sind immer problematisch.
Ich denke, wenn den Handelnden die Risiken bewusst sind, können sie durchaus wild zelten oder anderes abseits tun. Das Problem, das ich bisher immer wieder bemerkt habe, waren pauschale Aussagen der anderen Art: "Die Minen sind eh markiert." usw. Dabei wird ausgeblendet, dass nur die großen, militärisch wichtigen Minenfelder markiert wurden. In großen Teilen Kroatiens und Bosniens gibt es aber eine Unmenge Minen, die aus anderen Gründen verlegt wurden: Verlassene Häuser mit ihren Gärten wurden oft gezielt vermint, um deren Nutzung durch den jeweiligen Sieger zu verhindern und um ihm möglichst viel Schaden, auch personellen, zuzufügen. Auch landwirtschaftlich genützte Flächen wurden oft vermint, Wege und Sonstiges.
Manchmal liegen viele Minen nahe beieinander, manchmal vereinzelt. Oft wissen die Einheimischen nicht einmal, ob, wo genau und wieviele in einem Bereich liegen. Das macht das Thema so unberechenbar.
Natürlich lässt sich damit im Stile eines Abenteuerurlaubes umgehen: "No risk, no fun!" Wer das tun will, den kann ich natürlich nicht daran hindern. Ich erinnere nur daran, dass Anti Personen-Minen nicht zum Töten, sondern zum möglichst schwer Verletzen da sind. Da kann "risk" mit etwas Pech eine lebenslängliche Zukunft als Pflegefall bedeuten.
An sich wird das Minen-Thema kein großes Problem beim Reisen in Kroatien und Bosnien sein, wenn die Vernunftregeln eingehalten werden: Striktes Fernhalten von allen verwilderten Flecken. Wer in den Wald geht, um ein dringendes Bedürfnis zu verrichten, kann das tun, sicher ist er dabei in den gefährdeten Gebieten keinesfalls.
Bei landwirtschaftlich genutzten Flächen, so lange sie nicht Weideland sind, kann man davon ausgehen, dass sie minenfrei sein werden. Mit diesem Wissen sollte man bedacht umgehen: Das mehrfach umgepflügte Feld ist sicher ungefährlich, ob es der ungenützte, schmale Streifen daneben auch ist, weiß (vielleicht) der Bauer, wir sicher nicht. Vielleicht ist dort das Gras nur kurz, weil die Schafe dort weiden. Die werden aber manchmal, mangels Alternativen, als Minenräumer eingesetzt und finden nicht alle.
Auch Uferbänke an Flüssen bergen manchmal angeschwemmte Minen, das auch oft weit stromabwärts von gefährdeten Gebieten.
Wer dagegen beschwingt durch die Gegend stolpert, weil er meint, dass es eh keine Minen abseits der markierten Flächen gibt, riskiert wirklich seine Haut und mehr.
Ich sehe die Minengefahr ähnlich wie die Lawinengefahr beim Bergsteigen: Wer sich des Risikos bewusst ist und entsprechend verhält, kann sich ziemlich sicher sein, keinen Blödsinn zu machen.
lg!
georg