Re: Zehn Anmerkungen zum Main-Radweg mit Familie

Posted by: Anonymous

Re: Zehn Anmerkungen zum Main-Radweg mit Familie - 09/07/16 06:17 PM

In Antwort auf: Toxxi


.....Insofern gebe ich dir recht: Die Beschilderung in D ist im Moment eher rausgeschmissenes Geld, weil sie ihrer Aufgabe nicht wirklich gerecht wird.....
Das schweift vom Main-Radweg-Thema jetzt ab, aber das ist ja in vielen Threads so.
Eventuell Mißverständnis: die aktuellen roten/grünen Wegweiser mit Ort und Entfernung sind mMn - auch wenn nur im "Wanderweg-Anzeigesystem" - schon i.O. - wenn vorhanden. Sie könnten etwas dichter stehen und an einigen Stellen auch früher erfaßbar. Beim Fahren außerhalb großer Städte fällt mir regelmäßig die eher kurzräumige Wegeführung für Radler unschön auf:
- Bei vielen Neubau-Straßen/-Kreuzungen/-Kreiseln/-Radstreifen ... wird der Radverkehr von den Planer lobenswerterweise gleich eingeplant. Aber die Spurführung ist so komplex und schwer zu durchschauen, dass ein Einmal-Nutzer (Durchreisender) das nicht erfaßt.
- An neuen großen Kreuzungen müssen Radler über vier Ampelhopps (Abbiegespur, 2 Querspuren, nächste Abbiegespur) legal queren, während die Autos nur eine Ampel sehen.
- Bei älteren Landstraßen und den eingestreuten Dörfern werden Radwege zwar "nachgerüstet", aber als schnell wechselndes Stückwerk: mal rechts, mal links, mal beide Spuren rechts, mal beide Spuren links, mal Fußweg mit "Rad frei", dazwischen abrupte Wechsel. Man sieht durchaus das Bemühen der Gemeinde, einen Radweg zu bieten, aber es ist kein Geld für einen richtigen vorhanden (was bei den meisten Gemeinden im flachen Lande auch völlig überzogen wäre). Vielleicht wäre ein Radstreifen mit weissem Strich auf jeder Straßenseite die billigste und effektivste Lösung.
- Gut sind parallel Radstreifen zu Landstraßen. Ist aber aufwendig und teuer und daher nur teilweise realisiert. Einige ältere sind dann auch noch ungepflegt und nur noch mit MTBs befahrbar.
- Radwegführung über lange, autofreie Umwege - wieder im Sinne der Sicherheit gut gemeint (Kinder!!). Aber die will man nicht immer fahren, wenn die Zeit nicht da ist. Außerdem haben die häufig neben der größeren Strecke auch noch die Eigenschaft, über umgebende Hügel geführt zu werden, weil im Tal nun einmal sinnvollerweise vor hundert Jahren Straße und Eisenbahn gelegt wurde. Dann wird's neben lang auch noch langsam.
- Eine Radwegführung für eine schnelle Verbindung von zwei Punkten ist nunmal meist eine andere als eine nach landschaftlich schönen Punkten. Was soll der Planer machen? Beide ausweisen?
- Mit der Radwegeführung in unserem fränkischen Großraum (ER/FO/FÜ/N und Umland) bin ich z.B. zufrieden. Nörgeln geht immer, aber eigentlich nur wenig berechtigt.

Man sieht das generelle Problem der Planer: dem Radverkehr als gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer die "guten" Spuren (KZF-Wege) auch zur Verfügung zu stellen oder aus Sicherheitsgrunden (Kinder!!) den Radverkehr zu separieren. Letzteres geht - bis auf wenige Bereiche - bezahlbar nur mit Wurschtelei über eben die "schlechten" Spuren (eben der Rest).

Das ist aber was anderes als die Ausweisung z.B. eines großen Verbundradweges wie den Main-Radweges. MMn müssen das nur überlagerte Markierungen und "Routings" auf Basis eines guten Grundnetzes sein, das für die jeweils Einheimischen ganz normale Radverkehrswege vor Ort sind. Ich weiss nicht, in wie weit ein solcher Themen-Radweg auch den lokalen Radwegeausbau initiert hat.