Re: Von Stuttgart per Rad auf die Kanaren

Posted by: Cruising

Re: Von Stuttgart per Rad auf die Kanaren - 08/29/16 08:49 PM

Hallo miteinander,

jetzt sind wir seit drei Wochen unterwegs – Zeit mal für ein erstes Feedback:

@Matthias: Die Schwarzwald-Etappe von Enzklösterle, dann hoch nach Besenfeld und weiter nach Freudenstadt war sehr schön! Wir sind, wie von dir vorgeschlagen, in Richtung Baiersbronn gefahren, dann kamen aber exakt am Schild mit der Gefälleangabe Radwegschilder, die links in den Wald wiesen. Wunderbare und gut fahrbare Waldwege, oft identisch mit dem Mittelweg des Schwarzwaldvereins. Knapp 20 km bis FDS und immer gut ausgeschildert.

@Jürgen: Besançon war Spitze! Wir sind ab Baume-Les-Dames den Doubs-Radweg gefahren, kamen gegen 16.00 Uhr an und sind dann zu der alten Zitadelle hochgestiegen. Das Hôtel du Nord kann man echt empfehlen, und abends haben wir auf dem Theaterplatz sehr gut gegessen. Auch die Salinen von Louis XV in Arc-et-Senans waren sehenswert, doch in den Cascades d’Hérisson war zwecks heißem Sommer fast kein Wasser drin. Ich musste schon sehr improvisieren, um wenigstens ein paar Wasserfall-Fotos zu machen anstatt nur von einem grün bemoosten Felsen schmunzel Der Camping dort unten war allerdings sehr nett; nachts hörte man ständig die Eulen im Wald...

Spitze wie immer war wieder der Vercors – nach wie vor in Zentralfrankreich unsere Lieblingsecke. Die Gorges du Nan konnten wir leider auch in diesem Jahr nicht fahren, diesmal wegen Straßenbauarbeiten und Sprengungen. Doch die Gorges de la Bourne sind schön wie eh und je, die Grands Goulets allerdings wie hier schon mehrfach thematisiert für alle Zeiten dicht. Irgendwie seltsam – vom alten Hotel oben in Les Barraques kann man über einen verwachsenen Pfad ein Stück oberhalb der alten Straße entlangwandern. Kein Steinchen lag darauf, nur ein paar wenige Blätter. Als würde dort täglich Kehrwoche gemacht cool Der Tunnel fährt sich gut, hat aber natürlich nur wenig Flair.

Das Zentralmassiv war dann wie zu erwarten recht fordernd. Irgendwie fanden wir das wesentlich anstrengender als in den Alpen, oft ging es stundenlang auf und ab. Oben am Col du Gerbier de Jonc, wo die Loire entspringt, haben wir dann einen so kräftigen Schluck aus dem Brunnen gebraucht, dass sie das in St. Nazaire bestimmt noch kurz gemerkt haben. Und dann ging es ja noch weiter: Gorges du Tarn, Cevennen, Montagne Noir…

Jetzt stehen wir am Fuß der Pyrenäen – wenn’s gut geht noch zwei Tagesetappen bis Andorra. Auf jeden Fall, die Berge sind mittlerweile wesentlich höher als vor 23 Jahren bei unserer letzten Tour von daheim bis Südspanien grins

Viele Grüße von

Sybille & Thomas
www.bikeamerica.de