Re: Indien: Streckentipps + lange Pause + Visum

Posted by: _alexandros_

Re: Indien: Streckentipps + lange Pause + Visum - 09/09/15 10:08 AM

Für dich nehme ich mir heute Zeit zwinker Hallo mein Lieber...

Da du ja auch Spenden für die BlogAktivitäten (Bilder, Videos und Text. Emails und OnlineArbeit) annimmst, merkst du, dass natürlich jeder Euro zählt. Mach es doch zusätzlich wie Heike und verschicke Postkarten. Sobald der Leser auch noch was in den Händen hält, freut er sich noch mehr. Viele schaetzen die Arbeit hinter einem Blog. Vor allem als ich in Indien angekommen war, waren die Spenden ausreichend, um mehrmals die Woche Kinder und Jugendliche in ein Restaurant zu bringen oder Obst und Gemüse einzukaufen. Über den Newsletter haben das auch die festen Spender mitbekommen und das ist dann doch für viele ein Grund, nochmals zu spenden.

10 Euro in Indien auszugeben, wird schwer, also für eine Person. Wenn du lustige Kinder von der Straße auf Bananen und Wassermelonen einlaedst, dann sind 10 auch möglich. Was du aber von ihnen lernst, bleibt unbezahlbar... durch diese Aktionen hatte ich in Bangladesh oft Restaurants gefüllt und selbst bin ich zwar kaum zum Essen gekommen, weil die kleinsten oft wie verrückt rumgesprungen sind, aber anderes Thema... wollte nur darauf zu sprechen kommen, dass ich deine Reise verfolge und deine Reichweite noch sehr gering ist. Frag doch mal Heike ob sie deinen Blog über ihre FB Seite durchjagt... ich habe das gerade mit deinem Istanbul Video gemacht und das schenkte dir fast 80 views mehr innerhalb weniger Minuten. Davor hatte das Video gerade mal 24 views. Obwohl es sehr interessant ist und vor allem authentisch.

Wenn du deine Reise wirklich weiterhin so multimedial praesentieren möchtest und damit auch finanzieren, tja dann wird das ein Job. Heike sehr ich sehr oft online, seit ich in Paris lebe. Ihre Artikel fressen Stunden an Arbeit, deutsch und englisch. Sie kommentiert beinah alles auf ihrem Facebook account, bedankt sich, weitet ihren Bekanntsheitgrad aus... wie viel Reise das noch ist, weiß ich selbst. Kaum mehr eine. Es ist fast nur noch Arbeit. (oder sagen wir es so: Das ist jetzt die Reise)

Ich weiß zu gut, dass viele Leser das kaum sehen, weil sie selbst nicht bloggen. Ich bewundere dich, dass du auch noch Videos schneidest! In Indien wirst du mehr Zeit haben, dafür aber sehr schlechtes Internet. Mach dich bereit. Um deine Leserschaft noch ein wenig auszubauen, würde ich auch Heike auf deiner Page verlinken und andere Radfahrer anschreiben oder dich über www.uarenotalone.info eintragen, die Seite hilft anderen bekannter zu werden.

Ich habe leider erst sehr spaet mit teilen begonnen. Jetzt nach der Reise merke ich, dass die meisten blogger zu Beginn nur auf sich selbst schauen. Als würden sie was verlieren, wenn sie den Inhalt anderer teilen. Der Trick ist aber zu teilen, denn dann wird man geteilt. (ok das gilt nicht für Felix Stark, der durch die Firmen und auch DMAX so weit nach oben gekommen ist). Versuche deinen Blog mal in englischen Foren unter zu bringen oder in großen Gruppen auf Facebook. Heike ist ein gutes Beispiel, ihre Texte teilt sie sicherlich in 3 oder mehr großen Gruppen. Das bringt natürlich eine enorme Reichweite, was man bei ihr auch sieht. Ich nehme sie aber jetzt gerade gezielt als Beispiel, da ich auch sehe, dass sie teilt. Sie schreibt über andere Frauen die solo radeln, das bringt ihr einen guten Ruf und ihre Arbeit wird sicherlich entlohnt, wenn man sich die Spenderliste auf ihrer privaten Seite anschaut. Ich ziehe meinen Hut vor ihr, ob ich in ihrem Alter noch solch eine aufwendige Arbeit verrichten würde - fraglich. (Dann lieber doch moralisch korrekt, aber mit dem System von Felix arbeiten).

Also mein lieber. Schau dir in Indien doch ein paar Kinderstaetten an und helfe dort mit. Die brauchen IMMER Leute für English Unterricht und auch Sport. Ich hatte in Howrah enorme Probleme den Kindern English beizubringen, weil diese noch nie zuvor wirklich Unterricht hatten. Nach 3 Monaten konnten die ersten ihren Namen und den Beruf der Eltern aussprechen. Heute würde ich in Indien bei Organisationen wie Tierschutz und Kinderheimen immer anfragen, ob ich gegen Essen und Unterkunft helfen darf. Und dann zusaetzlich Spenden einholen aus Deutschland und diese dort komplett abgeben. Denn selbst brauchst du als Radler nicht mehr als Schlafen und Essen, doch die Leute dort benoetigen jeden Cent. Das ist leider einfach so.

Vor allem in Bangladesh hatte ich nur das Geld meiner Spenden für das Visum für Indien genommen, Der Rest ging dort glücklicherweise für Tee und Süßes drauf, in einem SportStudio, wo ich mit den Kindern trainiert hatte und selbst meinen Körper für die Strecke nach Nepal vorbereitet hatte. Ich bereure heute ein wenig, dass ich nicht mehr über das Heim berichtet hatte und somit mehr Spenden für die dort lebenden Menschen einfangen konnte. 10 Euro für einen Münchner ist gar nichts, doch 10 Euro für einen Bengalen einfachmal mal mehr als ein Wochenlohn, mit dem er Ausgaben decken muss, über die wir uns nicht im klaren sind - für uns ist alles normal.

Ich nutze Bike4Peace auch mehr als Magazin, also auf Facebook. Also würde ich mich freuen, wenn du mein Angebot annimmst und für www.uarenotalone.info schreibst. Florian Schmale und sogar Peter Smolka haben es auch schon getan. Vielleicht ist auch Heike bereit ? Die Artikel erreichen eine gewisse Reichweite, weil ich sie über mehrere Kanaele teile. Das tue ich mit allen Artikeln, keiner wird bevorzugt.

Und zum Visum. Klar bekommst du ein langes Visum. Und sogar noch einfacher, wenn du dir in Goa ein Hostel suchst, dort anfragst, dich anbietest zu helfen (sprichst ja English und kannst den Touris dort helfen) und dann geben die dir eine Einladung! Mit der bekommst du ein Visum, aber mach klar, dass du nicht bezahlt wirst, sonst sehen die das noch als Arbeit an und du brauchst ein Biz-Visa haha. Ach und nochwas: Halt deinen Lümmel in Indien in der Hose. Ich hatte von dir hier was gelesen, was mich ein wenig verwundert hatte.
Es klang wie ein Bonobo Affe der keine Kontrolle über sich selbst hatte... ich möchte dir nicht zu nah treten, aber in Indien solltest du wirklich behutsam mit dem Thema umgehen. Touri-Girls in Goa sind sicherlich eine Option für dich, aber halte dich fern von gekaufter Liebe im Land - das kann ganz böse enden.

Ich hatte deine Vorbereitungen lange Zeit ja mit erlebt und auch deine Arbeit mit den Sponsoren. Manch eine Firma hatte ich sogar angerufen und dich als Referenz benutzt, doch gesponsert hatten sie mir nichts. Hast also eine gute Arbeit hingelegt. Ich werde dir leider kein bares spenden können, aber meine Zeit, Kontakte, Netzwerke und meine Leserschaft im In und Ausland. Weshalb ich dir das schreibe ?

Ich glaube du machst diese Reise sehr bewusst und ich glaube auch, dass du andere Menschen motivieren und inspirieren möchtest. Ich sehe bei dir einfach, dass es dir um mehr geht, als raus aus Europa zu radeln. Du bist schon sehr bei der Sache und das gefaellt mir gut. Da ich jetzt in Paris lebe und viel mit Marketing zu tun habe und auch wieder beruflich taetig bin, sehe ich einfach, dass das Internt überfuellt ist, mit Leuten die nur eine Reise durchziehen, weil sie ein Ziel haben. Oft das erstellen eines Bilderbuches, DVD, Doku oder voellig verrückt in den Flieger steigen und planlos durch die Gegend fliegen und 10 000 Euro auf den Kopf hauen, weil sie diese über eine crowdfunding Seite zusammen gesammelt hatten. Es gibt so viele Reisende aktuell, dass ich gar nicht mehr durchblicke und in meinem Job aktuell beschaeftige ich mich sehr intensiv mit Reisenden und der Kommerzialisierung. Leute wie Grenzenlosabenteuer sind zum Beispiel auch total selten. Sehr gute Texte, eine sehr einfache Bewegung, durch Toyota und authentisch. Klar, er hat sein Buch, dass er promotet, aber das ist gerechtfertigt. Meine Mutter hat es gelesen und mag es. Er erzaehlt von der Welt und das in einer Sprache die Honig auf den Lippen zergehen laesst... also korrekt.

Aber wenn ich mir vor allem in den USA Projekte anschaue, die mit tausenden von Dollar gesponsert werden und wie die junge Gruppe dann nach Thailand fliegt und dort nur die Spots abklappert, das verfilmt und Werbung macht, für billig fliegen und teuer Taxi fahren... sorry, aber das Wort Reisen beinhaltet auch Nachhaltigkeit, Kultur und Verantwortung. Die sehe ich bei dir und würde mir deshalb wünschen, dass du es mit bonetrip auf eine gute Ebene an Reichweite schafffst und dann immer noch am Boden bleibst, so wie ich dich kenne, als du mich schon damals nach Basel eingeladen hattest oder mir in Freiburg Klamotten schenken wolltest.
All das Verhalten aus der Vergangenheit kommt mir jetzt wieder vor Augen und ich werde mein bestes geben dich auf deiner frischen Reise kraeftig zu supporten.

Pass auf dich auf, halt uns auf dem Laufenden und ganz viel Spaß und Freude dir.

Alexandros aus - gerade Lyon.
Peace