Re: Was ist dran am Mythos Nordkap?

Posted by: veloträumer

Re: Was ist dran am Mythos Nordkap? - 08/12/15 05:16 PM

In Antwort auf: Cruising
In Antwort auf: Uli
Ich habe auch schon mal versucht diese meine Sicht auf bestimmte "Hypes" zu erläutern. Zwar in etwas anderer Form als du, das Resultat war aber genauso wie hier: Es gab wenig Verständnis für meine Meinung und es wurde viel anderes - vor allem überzogenes - in meine Aussagen reininterpretiert.

So ist es wohl. Danke, Uli, für deine verständnisvollen Worte. Ich wollte ein wenig zum Nachdenken anregen und meine Sicht über Reise-Ethik darlegen. Das hat wohl keinen Wert und provoziert höchstens zu Gegenreaktionen. Schade, dass ich mir dafür einen halben Tag um die Ohren geschlagen habe. Wie auch immer - einer, der auf seiner Rreise sich für Land und Leute und Kultur interessiert steht für mich ethisch höher als ein Ballermann. Auch wenn das manchen Leuten überheblich vorkommt. Überheblich hat mich in den 60 Jahren, die ich jetzt auf diesem Planeten bin, noch keiner genannt. Ich finde es einfach traurig und werde mich in diesem Faden jetzt nicht mehr äußern.

Naja, solche Reaktionen sind ja nicht gerade selten - ich habe da auch meine Erfahrungen mit. Das assoziative Textverständnis stößt doch immer wieder an Grenzen. Man möchte die Worte auf der Goldwaage zerlegen und daraus Widerspruchskapital schlagen. Manchmal hat man auch vor dem Spiegel Angst - es könnte ein Fünkchen Wahrheit daran sein und auf eigenes Tun zurückfallen. Selbstreflektion ist nicht beliebt (ob der Jakobsweg dagegen immer hilft?), lieber geht man zum unreflekierten Gegenangriff über. Ich kann dir auch nur mein Verständnis für deine Worte bestätigen. Es ist halt eine akzentuierte Darstellung eines Reisetypus, den es eben gibt. Da gibt es Typisierung, Generalisierung und Kategorisierung. Das sind wichtige Elemente von Analyse (und von Wissenschaft). Die Grenze zu billiger Pauschalisierung und Schubladendenke ist natürlich immer gegeben und fleißend, ebenso zur Arroganz. Das konnte ich in deinen Beiträgen aber nicht erkennen. Es sind halt auch sehr viele Seiten ein und derselben Medaille, die zu Worte kamen. Mancher hier artikulierte Widerspruch ist gar nicht gegeben, wenn man sich die Zusammenhänge einmal richtig vor Augen führt.

Zur Sprache: Es ist leider so, dass abstrakte Begriffe, die sprachlich sehr neutral sind, gerne recht einseitig interpretiert, ja schon oft sofort als "Wertung" empfunden werden. Ethik ist so ein Wort, wohl auch "Roter Faden". Man müsste seitenweise Definitionen und Interpretationen schreiben, damit es einige nicht in den falschen Hals bekommen. Das ist aber der Mühe wohl nicht wert. Übrigens ist das Problem - wie mancher meinen mag - nicht auf Web-Kommunikation beschränkt, in Gesprächen kommt das auch vor.