Posted by: errwe
Re: Was ist dran am Mythos Nordkap? - 08/12/15 12:12 PM
Ich bin, seitdem ich denken kann, "skandinavophil", sowohl hinsichtlich der Kulturen als auch hinsichtlich der Landschaften. Keine Ahnung, woher das kommt, aber das ist halt so.
Das Nordkap bot sich Ziel insofern an, wie es ein "Endpunkt" ist, bis zu dem man die Veränderung der Landschaften gut erkennen kann und es dann nicht mehr großartig weiter geht. Man kann dann also guten Gewissens wieder umdrehen;-) und auf einem anderen Weg zurück fahren. Ähnliche Faszination hat auch "Land's End" an anderen Stellen, sei es Finisterre, Schleimünde oder auch nur eine Hafenmole, bis zu deren Ende man noch gehen muss. Insofern stand das Nordkap auch auf der Tourplanung, allerdings aus praktischen Gründen (2 Wochen Zeit und Familienurlaub) mit dem Auto und leider nicht mit dem Rad. Das ist als Familienurlaub leider nicht realistisch.
Als wir morgens am Nordkap ankamen, hatte die Schranke noch zu und ich war erst geneigt, auch wieder umzudrehen, da es teuer und sehr neblig war. Wir haben dann noch gewartet, das Geld bezahlt und die Nordkap-Gebäude besucht. (So könnte das "Restaurant am Ende des Universums" von Douglas Adams aussehen...) Das Erlebnis wurde erst im Nachhinein bedeutender: Das Wetter war anders als unten auf der Nordkapinsel, und so eine Mischung aus Sturm, Nebel und Regen habe ich noch nie erlebt. Nix mit romantischem Sonnen-nicht-untergang, aber dafür wesentlich beeindruckender.
Andere Touristen war zu der Zeit (Ende Juli, morgens) kaum da. Die Touris kommen am Abend.
Woher kommt der Mythos? Weil das Nordkap da ist und lange Zeit kaum erschlossen war. Die Erschließung des Weges selbst wiederum ist für die Norweger/Skandinavier selbst eine kleine "Legende". Vielleicht hierzulande vergleichbar mit der Zugspitzbahn oder dem Leuchtturm "Rote Sand". Wer primär Romantik sucht, wird enttäuscht sein. Wer einfach einen definierten Punkt für eine Nordlandreise sucht, wird hier fündig. Wer sich für Technikgeschichte und Industriekultur interessiert, für den wird auch der Weg (Nachtrag: Gerade der letzte Teil, der Tunnel, und auch die Häfen auf der Nordkapinsel) selbst interessant sein. Noch einmal mit dem Fahrrad dahin? Auch wenn ich Zeit hätte, würde ich es nicht unbedingt machen wollen, dafür gibt es zu viele andere Strecken, die mir mit dem Fahrrad mehr bieten. Noch einmal mit dem Auto (oder dem Schiff) dahin? Vielleicht. Das ist von Norddeutschland aus mit zwei Fahrern in eineinhalb Wochen im Sommer gut zu machen, wenn man primär an der Landschaft und weniger an den Städten interessiert ist.
Das Nordkap bot sich Ziel insofern an, wie es ein "Endpunkt" ist, bis zu dem man die Veränderung der Landschaften gut erkennen kann und es dann nicht mehr großartig weiter geht. Man kann dann also guten Gewissens wieder umdrehen;-) und auf einem anderen Weg zurück fahren. Ähnliche Faszination hat auch "Land's End" an anderen Stellen, sei es Finisterre, Schleimünde oder auch nur eine Hafenmole, bis zu deren Ende man noch gehen muss. Insofern stand das Nordkap auch auf der Tourplanung, allerdings aus praktischen Gründen (2 Wochen Zeit und Familienurlaub) mit dem Auto und leider nicht mit dem Rad. Das ist als Familienurlaub leider nicht realistisch.
Als wir morgens am Nordkap ankamen, hatte die Schranke noch zu und ich war erst geneigt, auch wieder umzudrehen, da es teuer und sehr neblig war. Wir haben dann noch gewartet, das Geld bezahlt und die Nordkap-Gebäude besucht. (So könnte das "Restaurant am Ende des Universums" von Douglas Adams aussehen...) Das Erlebnis wurde erst im Nachhinein bedeutender: Das Wetter war anders als unten auf der Nordkapinsel, und so eine Mischung aus Sturm, Nebel und Regen habe ich noch nie erlebt. Nix mit romantischem Sonnen-nicht-untergang, aber dafür wesentlich beeindruckender.
Andere Touristen war zu der Zeit (Ende Juli, morgens) kaum da. Die Touris kommen am Abend.
Woher kommt der Mythos? Weil das Nordkap da ist und lange Zeit kaum erschlossen war. Die Erschließung des Weges selbst wiederum ist für die Norweger/Skandinavier selbst eine kleine "Legende". Vielleicht hierzulande vergleichbar mit der Zugspitzbahn oder dem Leuchtturm "Rote Sand". Wer primär Romantik sucht, wird enttäuscht sein. Wer einfach einen definierten Punkt für eine Nordlandreise sucht, wird hier fündig. Wer sich für Technikgeschichte und Industriekultur interessiert, für den wird auch der Weg (Nachtrag: Gerade der letzte Teil, der Tunnel, und auch die Häfen auf der Nordkapinsel) selbst interessant sein. Noch einmal mit dem Fahrrad dahin? Auch wenn ich Zeit hätte, würde ich es nicht unbedingt machen wollen, dafür gibt es zu viele andere Strecken, die mir mit dem Fahrrad mehr bieten. Noch einmal mit dem Auto (oder dem Schiff) dahin? Vielleicht. Das ist von Norddeutschland aus mit zwei Fahrern in eineinhalb Wochen im Sommer gut zu machen, wenn man primär an der Landschaft und weniger an den Städten interessiert ist.