Posted by: Christof
Re: Unterkünfte am Kocher - 08/11/04 12:20 PM
Hm - unsere Radtour an Jagst und Kocher liegt bereits zweieinhalb Monate zurück, und ich wollte schon längst einen Bericht einstellen - shame on me, dass ich's nicht längst gemacht habe, aber vielleicht helfen meine Tipps noch für die Herbstsaison.
Fazit vorweg: wunderschöner Radwanderweg, mit ganz wenigen Ausnahmen auf sehr verträglichen Straßen und Wegen, wobei sich Jagst-aufwärts-Radler auf ein paar Steigungen einstellen dürfen (ich weiß, Gebirgs-Radler lächeln jetzt müde, aber es gibt ja auch noch die reinen Genussradler. Und etwas fordernder als z. B. Weser oder Donau ist der Weg allemal).
Gestartet sind wir ggen 16 Uhr am Bahnhof Bad Friedrichshall (ausreichend Parkmöglichkeiten fürs Auto), und bereits nach einem Kilometer radelt man ruhig in Flusstal. Kurze Rast in in Neudenau (mit hübschem Marktplatz), nach Möckmühl mit attraktivem Stadtbild heißt unser erstes Etappenziel Widdern, kleinste Stadt Baden-Württembergs. Übernachtung im Gasthaus Reinert - bizarr. Das Haus übernimmt am Ort alle Funktionen: Bäckerei, Laden, Gasthof mit Fremdenzimmern, VfB-Fan-Treff - und wirbt für sich mit "mediterranem Flair". Ist eher ein Treff der "local heroes", mit allem, was dazu gehört. Zimmer aber überrraschend sauber und ruhig (55 € fürs DZ). Wer dort übernachten möchte: viel Zeit mitbringen (vor allem fürs Frühstück, wenn's der Senior anrichtet). Erlebniswert: hoch!
Am nächsten Tag (Himmelfahrt) kommen wir nur schwer auf Kilometer. Grund: Jagsthausen mit Götzenburg und Kloster Schöntal - beides unbedingt besichtigenswert. Anschließend wird auf Abstecher konsequent verzichtet, ehe wir hinter Dörzbach mitten im Wald doch mal zur Kapelle St. Wendel zum Stein hinabsteigen. Der Radweg ist wunderbar, mit ein paar Wellen, die kleinen Orte eine nette Abwechslung, der Verkehr mäßig. Langenburg müssen wir leider unbesucht passieren lassen, der Tag ist fortgeschritten, und vor unserem Etappenziel Kirchberg liegen noch ein paar Steigungen, besonders kernig die Richtung Leofels. Krichberg liegt sehr beeindruckend auf einem Bergrücken, unser Gasthof, "Ochsen im Tal", der Name sagts, im Tal. Ökologisch orientiert, aber leider etwas lieblos - da hatten wir mehr erwartet (50 € fürs DZ). Abendessen im oberen Stadteil im Turm, mit schönem Blick ins Jagsttal - um 21 Uhr wurden wir gerade noch bedient.
Auch am nächsten wunmderschöne Strecke, lediglich hinter Crailsheim einige Zeit neben der B290. Kräftige Steigung nach Hörbühl, Abfahrt im Wald, dann, abweichend von unserem bikeline-Führer (von 2002), neue Streckenführung über Ropfershof, mit - Vorsicht - einer 18%-Abfahrt, die direkt an einer Vorfahrtstraße endet. Nach Regen, Gewitter und ein paar kleineren Hügeln kommt Ellwangen, das sich problemlos durchfahren lässt. Sehr schön gut zehn Kilometer später der Stausee Rainau-Buch; bei Nieselregen waren wir indes die einzigen Gäste. In Lauchheim nmujsste entschiedne werden: Weiterfahrne nacxh Oberkchen (woie geplant) oder im Ort bleiben. Angesichts der Steigungen Richtung Unterkochen nahmen wir etwas überteuerte (70 € fürs DZ) wir Zimmer im "Roten Ochsen"; sehr ansprechendes Abendessen im Haus.
Am nächsten Morgen (Samstag) 3 Kilometer stetig bergan zur Kapfenburg, später nochmal im Wald, dann mit Karacho bergab nach Unterkochen. Unattraktiver Ort, auf lauter Straße nach Aalen, das uns auch nicht nachhaltig beeindruckte, und auch die Ausfahrt aus Aalen wenig schön, erst ab Hüttlingen wieder schönes Radeln, mit Blick auf die Marienburg. Ab Abtsgmünd dann der Radweg-Tiefpunkt: ein gut ein Meter breiter Streifen links der Bundesstraße. Erinnere ich mich richtig, dass diese Frechheit über rund 5 Kilometer bis Untergröningen anhielt? Da passen keine zwei Räder aneinander vorbei; bei Gegenverkehr muss man absteigen. Hier ist dringender Handlungsgbedarf! Danach wird's wieder wunderschön, und während sich die Eintracht beim HSV in die 2. Liga kickt, radeln wir auf unser Etappenziel Gaildorf zu. Hier gibt's gepflegtes Fachwerk, aber ein dürftiges Übernachtungsangebot (geschlossen oder laut). Das düstere "Bräuhaus" gehört ebenfalls in die Kategorie "bizarr", ist aber zumindest ruhig und hat einen freien Blick aufs Alte Schloss (50 bzw 55 €). Attraktive Alternative: ein paar Kilometer vor Gaildorf das "Kocherbähnle" im Ortsteil Unterrot.
Am nächsten Morgen gibt's erst einmal - Steigungen! Bei der reizvollen Strecke Richtung Rosengarten werden die kleinen Gänge recht häufig eingesetzt, besonders gemein bei der Berg- und Talumfahrung von Westheim (Achtung; neue Strecke). Schwäbisch-Hall lässt das alles vergessen, die schönste Stadt des Radweges. Welch schöner Marktplatz, welch hinreißendes Stadtbild am Fluss, welch tolles Café, mit engagierter Beratung, am Markt. Nur Zeit für einen Besuch der Kunsthalle Würth haben wir leider nicht. Achtung: Bei Obermünkheim bleibt der Radweg jetzt parallel der B19, verläuft anschließend nicht durch Untermünkheim, sondern durch die Auen nach Haagen. Nächster Blickfang ist Europas größte Stahlbetonbrücke hinter Geislingen, vor- und nachher verläuft der Weg überwiegend durch idyllische Flussauen. An Künzelsau habe ich leider keine Erinnerung mehr, aber an Forchtenbeg, wo wir sehr nett übernachtet haben im "Café Rapp", direkt am Radweg (50 €, glaube ich), und wo wir in "Winklers Weinstube" einen quirligen Abend verbracht haben. War somit unser bestes Quartier.
Am nächsten Morgen (Montag) bis Ohrnberg nochmal tolles Flussradeln, danach häufig im Verkehr (immerhin: zwischen Möglingen und Hardthausen jetzt auf neuem Radweg rechts des Kocher). Kräftiger Anstieg hoch nach Gochsen, Kaffee und Kuchen in Stein am Kocher, und dann ausrollen nach Bad Friedrichshall.
So war's nach meiner Erinnerung; Korrrekturen und Ergänzungen können sicher helfen. Mir hat die Strecke so gut gefallen, dass ich sie, mit anderen Etappenzielen, gern noch einmal fahren möchte.
Gruß,
Christof
Fazit vorweg: wunderschöner Radwanderweg, mit ganz wenigen Ausnahmen auf sehr verträglichen Straßen und Wegen, wobei sich Jagst-aufwärts-Radler auf ein paar Steigungen einstellen dürfen (ich weiß, Gebirgs-Radler lächeln jetzt müde, aber es gibt ja auch noch die reinen Genussradler. Und etwas fordernder als z. B. Weser oder Donau ist der Weg allemal).
Gestartet sind wir ggen 16 Uhr am Bahnhof Bad Friedrichshall (ausreichend Parkmöglichkeiten fürs Auto), und bereits nach einem Kilometer radelt man ruhig in Flusstal. Kurze Rast in in Neudenau (mit hübschem Marktplatz), nach Möckmühl mit attraktivem Stadtbild heißt unser erstes Etappenziel Widdern, kleinste Stadt Baden-Württembergs. Übernachtung im Gasthaus Reinert - bizarr. Das Haus übernimmt am Ort alle Funktionen: Bäckerei, Laden, Gasthof mit Fremdenzimmern, VfB-Fan-Treff - und wirbt für sich mit "mediterranem Flair". Ist eher ein Treff der "local heroes", mit allem, was dazu gehört. Zimmer aber überrraschend sauber und ruhig (55 € fürs DZ). Wer dort übernachten möchte: viel Zeit mitbringen (vor allem fürs Frühstück, wenn's der Senior anrichtet). Erlebniswert: hoch!
Am nächsten Tag (Himmelfahrt) kommen wir nur schwer auf Kilometer. Grund: Jagsthausen mit Götzenburg und Kloster Schöntal - beides unbedingt besichtigenswert. Anschließend wird auf Abstecher konsequent verzichtet, ehe wir hinter Dörzbach mitten im Wald doch mal zur Kapelle St. Wendel zum Stein hinabsteigen. Der Radweg ist wunderbar, mit ein paar Wellen, die kleinen Orte eine nette Abwechslung, der Verkehr mäßig. Langenburg müssen wir leider unbesucht passieren lassen, der Tag ist fortgeschritten, und vor unserem Etappenziel Kirchberg liegen noch ein paar Steigungen, besonders kernig die Richtung Leofels. Krichberg liegt sehr beeindruckend auf einem Bergrücken, unser Gasthof, "Ochsen im Tal", der Name sagts, im Tal. Ökologisch orientiert, aber leider etwas lieblos - da hatten wir mehr erwartet (50 € fürs DZ). Abendessen im oberen Stadteil im Turm, mit schönem Blick ins Jagsttal - um 21 Uhr wurden wir gerade noch bedient.
Auch am nächsten wunmderschöne Strecke, lediglich hinter Crailsheim einige Zeit neben der B290. Kräftige Steigung nach Hörbühl, Abfahrt im Wald, dann, abweichend von unserem bikeline-Führer (von 2002), neue Streckenführung über Ropfershof, mit - Vorsicht - einer 18%-Abfahrt, die direkt an einer Vorfahrtstraße endet. Nach Regen, Gewitter und ein paar kleineren Hügeln kommt Ellwangen, das sich problemlos durchfahren lässt. Sehr schön gut zehn Kilometer später der Stausee Rainau-Buch; bei Nieselregen waren wir indes die einzigen Gäste. In Lauchheim nmujsste entschiedne werden: Weiterfahrne nacxh Oberkchen (woie geplant) oder im Ort bleiben. Angesichts der Steigungen Richtung Unterkochen nahmen wir etwas überteuerte (70 € fürs DZ) wir Zimmer im "Roten Ochsen"; sehr ansprechendes Abendessen im Haus.
Am nächsten Morgen (Samstag) 3 Kilometer stetig bergan zur Kapfenburg, später nochmal im Wald, dann mit Karacho bergab nach Unterkochen. Unattraktiver Ort, auf lauter Straße nach Aalen, das uns auch nicht nachhaltig beeindruckte, und auch die Ausfahrt aus Aalen wenig schön, erst ab Hüttlingen wieder schönes Radeln, mit Blick auf die Marienburg. Ab Abtsgmünd dann der Radweg-Tiefpunkt: ein gut ein Meter breiter Streifen links der Bundesstraße. Erinnere ich mich richtig, dass diese Frechheit über rund 5 Kilometer bis Untergröningen anhielt? Da passen keine zwei Räder aneinander vorbei; bei Gegenverkehr muss man absteigen. Hier ist dringender Handlungsgbedarf! Danach wird's wieder wunderschön, und während sich die Eintracht beim HSV in die 2. Liga kickt, radeln wir auf unser Etappenziel Gaildorf zu. Hier gibt's gepflegtes Fachwerk, aber ein dürftiges Übernachtungsangebot (geschlossen oder laut). Das düstere "Bräuhaus" gehört ebenfalls in die Kategorie "bizarr", ist aber zumindest ruhig und hat einen freien Blick aufs Alte Schloss (50 bzw 55 €). Attraktive Alternative: ein paar Kilometer vor Gaildorf das "Kocherbähnle" im Ortsteil Unterrot.
Am nächsten Morgen gibt's erst einmal - Steigungen! Bei der reizvollen Strecke Richtung Rosengarten werden die kleinen Gänge recht häufig eingesetzt, besonders gemein bei der Berg- und Talumfahrung von Westheim (Achtung; neue Strecke). Schwäbisch-Hall lässt das alles vergessen, die schönste Stadt des Radweges. Welch schöner Marktplatz, welch hinreißendes Stadtbild am Fluss, welch tolles Café, mit engagierter Beratung, am Markt. Nur Zeit für einen Besuch der Kunsthalle Würth haben wir leider nicht. Achtung: Bei Obermünkheim bleibt der Radweg jetzt parallel der B19, verläuft anschließend nicht durch Untermünkheim, sondern durch die Auen nach Haagen. Nächster Blickfang ist Europas größte Stahlbetonbrücke hinter Geislingen, vor- und nachher verläuft der Weg überwiegend durch idyllische Flussauen. An Künzelsau habe ich leider keine Erinnerung mehr, aber an Forchtenbeg, wo wir sehr nett übernachtet haben im "Café Rapp", direkt am Radweg (50 €, glaube ich), und wo wir in "Winklers Weinstube" einen quirligen Abend verbracht haben. War somit unser bestes Quartier.
Am nächsten Morgen (Montag) bis Ohrnberg nochmal tolles Flussradeln, danach häufig im Verkehr (immerhin: zwischen Möglingen und Hardthausen jetzt auf neuem Radweg rechts des Kocher). Kräftiger Anstieg hoch nach Gochsen, Kaffee und Kuchen in Stein am Kocher, und dann ausrollen nach Bad Friedrichshall.
So war's nach meiner Erinnerung; Korrrekturen und Ergänzungen können sicher helfen. Mir hat die Strecke so gut gefallen, dass ich sie, mit anderen Etappenzielen, gern noch einmal fahren möchte.
Gruß,
Christof