Rumänien - Verbreitung wilder Hunde?

Posted by: Grimbol

Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 08:17 AM

Hallo Zusammen,
ich höre immer mal wieder von unangenehmen bis gefährlichen Begegnungen von Radlern / Joggern und Hunden in Rumänien. Gibt es Regionen die besonders betroffen sind oder gibt es sogar Regionen wo keine / kaum Probleme bekannt sind?
Der Donauradweg interessiert mich nicht. Wenn, dann wäre der Karpatenbogen, das Flachland zwischen Bulgarien und den Bergen, Transylvanien und dann die Strecke unweit der ukrainischen Grenze bis nach Ungarn interessant. Aber ich muss ehrlich zugeben, dass ich großen Respekt vor Hunden habe. Das hin und wieder mal ein Tier die Grenzen seines Hofes überschätzt und 30 m hinterherläuft - geschenkt. Zelten würde ich eh nicht, wegen Bären etc in den Karpaten…

Wie schauen eure aktuellen Erfahrungen (aus den letzten 2-3 Jahren) aus, kann man abseits des Donauradwegs eine gute Zeit möglichst ohne Hunde haben? Danke
Posted by: Toxxi

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 08:45 AM

Bei mir ist es 11 Jahre her, und damit nur bedingt vergleichbar mit heute. Ich sage mal - durchwachsen. Die wilden Hunde sind zu 98% kein Problem, und die restlichen 2% lassen sich i.d.R. mit Steinwürfen vertreiben (es sei denn, sie treten in Rudeln auf). Der fliegende Stein reicht schon, man muss nicht mal treffen.

Die Mistviecher, die meinen, ihr Revier vor dem offenen Hoftor verteidigen zu müssen, sind problematisch. Idealerweise fährst du so, dass der Hund immer hinter dir ist und dich nie von der Seite anfallen kann. Bergauf kommst du nur leider nicht so schnell weg, wie du musst. Dann das Rad zwischen dich un den Hund stellen (und Steine werfen). Vielleicht hilft auch der Wurf mit einer (vergifteten) Wurst, das habe ich aber nie versucht.

Richtig problematisch sind Hütehunde oder Herdenschutzhunde. Wenn die der Meinung sind, dass du eine Gefahr für ihr Herde bist, kann du nur schnell das Weite suchen. Die lassen nicht so leicht locker wie ein verwilderter Hund oder ein Hofhund außerhalb seines Reviers.

Wirklich helfen tut wohl nur eine Schusswaffe.

Ansonsten noch ein Tipp - falls dich ein Hund verfolgt, dann versuche, ihn gegen ein entgegenkommendes Auto zu lenken. Die rumänischen Kraftfahrer sind da durchaus sehr hilfsbereit, wenn sie einen verfolgten Radler sehen, und halten mit Vollgas auf den Hund zu. In Georgien hat uns das einmal vor einem Biss bewahrt.

Positive Nachrichten - die Tollwut ist in den letzten 10 Jahren in Rumänien massiv zurückgegangen. Trotzdem würde ich ohne Tollwutschutzimpfung grundsätzlich keine Radreise machen. Einfach deshalb, weil Hunde und Radfahrer grundsätzlich keine Freunde werden und eine Tollwutinfektion zu 99,996% tödlich ist.

Gruß
Thoralf
Posted by: Juergen

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 08:54 AM

In Antwort auf: Toxxi
Trotzdem würde ich ohne Tollwutschutzimpfung grundsätzlich keine Radreise machen. Einfach deshalb, weil Hunde und Radfahrer grundsätzlich keine Freunde werden und eine Tollwutinfektion zu 99,996% tödlich ist.
Danke dafür, dass Du das so deutlich schreibst. Gilt für mich auch überall in Europa.
Posted by: Carpediem

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 08:59 AM

War zwar dieses Jahr in Rumänien. Es ist nur März gewesen, deshalb habe ich die Karpaten weitestgehend vermieden.
Hirtenhunde habe ich keine gesehen, vermutlich wäre auch ein Schäfer mit bei gewesen. Die Hofhunde können lästig sein, am besten so schnell als möglich weg. Viele waren hinter verschlossenen Toren eingesperrt.

Wenn du Bären besichtigen willst, mußt du SEHR tief in die Karpaten rein.
Mir ist in den letzten Jahren nur ein paar Bärensichtungen in der Ost-Türkei bekannt. Alle Beteiligten haben das unbeschadet überlebt. Offenbar sind sie die Menschen dort gewohnt.
Posted by: indomex

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 09:02 AM

Ich kann mich Toxxi nur anschließen. Auch bei mir ist es inzwichen über 6 Jahre her (trifft also nicht deinen Zeitrahmen), aber in Rumänien, Georgien und einmal in der Türkei hatte ich die unangenehmsten Begegnungen mit Hunden. Also richtig unangenehm. Daher: Niemals ohne Tollwutimpfung dort unterwegs sein.
Posted by: drachensystem

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 11:01 AM

Ich bin dreimal in Rumänien von der ungarischen Grenze, über Siebenbürgen und auch an der moldauischen Grenze geradelt. Aber nicht in deiner angefragten Zeit, coronabedingt.
Und hatte brenzlige Erfahrungen mit Hunden dort. Aber nicht jeder große, gefährlich aussehende Hund, der mich verfolgt und zu Tode erschreckt, hatte Tollwut. Auch wenn ich ihn aus nahe liegenden Gründen nicht fragen konnte...

Und eine Tollwutimpfung hatte ich noch nie bekommen, auch wenn ich schon in 60+ Ländern gereist bin.

Warum denkst du, dass sich die Hundesituation in den letzten 2-3 Jahren geändert hat ?
Da du schon mal 2018 gefragt hast,Hunde - gleichverteilt? (Länder) würde ich dir Rumänien einfach nicht empfehlen. Da gibt es andere Länder in Cherry Old Europe.

Zu Waffen über die Grenze bringen, um dann während der Fahrt auf die Hunde schießen und auch noch treffen und nicht andere Menschen, Tiere, Dinge .... lach Helau und Alaaf! lach
Posted by: Grimbol

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/03/23 09:45 PM

In Antwort auf: drachensystem
Warum denkst du, dass sich die Hundesituation in den letzten 2-3 Jahren geändert hat ?

Gute Frage… vielleicht hätte ja Covid auch seine Spuren in den nervigen Kläffern hinterlassen. Könnte ja auch sein, dass die lokale Bevölkerung in einigen Teilen des Landes das Problem in den Griff bekommen hat… und ich habe keine neueren / aktuelleren Berichte gefunden…

Anyway, danke an alle.
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/04/23 05:28 AM

Ich bin dreimal in Rumänien getourt und hatte tatsächlich den Eindruck, dass die Lage sich entspannt hatte. Bei meiner ersten Tour am Anfang des Jahrtausends war es richtig unangenehm. Mittlerweile wurden wohl auch etliche verwilderte Hunde "entnommen". Wobei die, wie Toxxi es schon schrieb, nicht das eigentliche Problem sind.
Vor einem halben Jahrzehnt hatte ich tatsächlich keine unangenehme Begegnung. Aber das kann einfach Glück gewesen sein.
Das Risiko auszuschließen, wird wahrscheinlich nicht möglich sein. Wäre nur schade, deshalb auf dieses sehr schöne Land zu verzichten.
Davon, dass Steine, gern auch Kiesel helfen, konnten wir uns überzeugen und das Pfefferspray die versprochene Wirkung hat, habe ich mal testen müssen. Das hat mich überzeugt, bloß kann es nicht mit dem Flugzeug mitgenommen werden. Keine Ahnung, ob man es sich vor Ort besorgen kann.
Die Möglichkeit, angreifende Hunde zu erschießen, schiene mir auch das Mittel der Wahl. Aber die administrativen Probleme, die das verhindern, sind bekannt.
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/04/23 05:44 AM

In Antwort auf: drachensystem
...


Zu Waffen über die Grenze bringen, um dann während der Fahrt auf die Hunde schießen und auch noch treffen und nicht andere Menschen, Tiere, Dinge .... lach Helau und Alaaf! lach

Och, das geht schon. Kennen wir aus alten Western. Die schießen und treffen auch in vollen Galopp vom Pferd aus unschuldig
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/04/23 08:51 AM

In Antwort auf: Carpediem
Wenn du Bären besichtigen willst, mußt du SEHR tief in die Karpaten rein.
Mir ist in den letzten Jahren nur ein paar Bärensichtungen in der Ost-Türkei bekannt. Alle Beteiligten haben das unbeschadet überlebt. Offenbar sind sie die Menschen dort gewohnt.

Ich habe Berichte gelesen, dass in Rumänien Touristiker (wie übrigens auch in Oberitalien, dort mit den bekannten sehr negativen Effekten) Bären angefüttert wurden und werden. Da gibt es, ich glaube in den Karpaten, Strecken, wo ich nicht radeln wollte. Dort sitzen die Bären am Straßenrand und warten auf Autofahrer, die sie füttern.

Was die Bären machen, wenn du vorbei radelst, und sie gute Sachen in deinen Packtaschen riechen, möchte ich nicht wissen. Außerdem funktioniert auf diese Art das Sicherheitssystem nicht mehr: Normalerweise gilt Abstand Halten als beidseitige Lebensversicherung. Wird der Sicherheitsabstand unterschritten und der Bär schreckt sich, dann greift er an. Genau das kann mit den angefütterten Bären passieren. Und die, die ich getroffen habe (nicht in Rumänien), waren keine putzigen Hustinettenbärchen!

Nicht rumänienbezogen, aber wahrscheinlich allgemein gültig: Wilde Hunde sind meistens weit harmloser als freilaufende Hofhunde, oder, heftiger, Hütehunde in Bärengegenden. Was natürlich nicht heißt, dass nicht auch ein wilder Hund einmal schwer einen an der Waffel haben kann.

lg!
georg
Posted by: Olivrei

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/05/23 10:04 AM

Hallo Grimbol und alle,

Den meisten Antworten die Du bekommen hast stimme ich einfach zu! Wachhunde, und noch mehr Hütehunden durch "Flucht" zu entkommen ist nicht immer möglich (meine Erfahrung). In Bulgarien empfand ich die Hunde am Agresivsten, in Rumänien und der Türkei weniger (auch wenn in den europäischn Ländern die Anzahl der Hunde ehr wenig bis nicht waren)... In der Türkei empfand ich dageben die Anzahl an Hunden enorm präsent! Wilde Hunde (auch Rudel), Wach- als auch Hütehunde (zum Teil ohne menschliche Begleitung), waren mehr oder weniger ständig vorhanden. In den 4 Wochen Türkei konnte ich lernen:
- Kaum ein Hunde beisst zu wenn wenn er nicht dazu "herausgefordert" wird!!!
- Fluch war meist Kontraproduktiv (sie holten mich regelmässig bei über 30km/h ein!)
- Ist man in einer Radlergruppe unterwegs: Zusammen bleiben! Einzelne werden schnell als "Opfer" erkannt.
- ruhiges aber dominanten Ansprechen bei Wach und Herdenhunden (bei Minderung der Geschwindigkeit) half die Attacken zu reduzieren...
- Zeit nehmen, bis zum Abwarten (still stehen) beruhigte Wach- und Hütehunde! Sie verlieren dann schnell das Interesse, und eine langsame Flucht wird dann "erlaubt".
- direkten Augenkontakt vermeiden!
- Hunde möglicherweise zu verletzen (durch Steine oder Stöcke) führt nur bei schwachen Hunden zur Flucht. Bei dominaten Hunden kann es dannach schnell eskalieren, dem wäre ich nicht gewachsen.

Hat man "Angst vor Hunden" sind diese Ratschläge schwer umzusetzen, und es ist angeraten jemanden dabei zu haben welcher die Rolle des "Anführeres" gegenüber dem/der Hunde einnimmt...
Posted by: drachensystem

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/05/23 10:08 AM

In Antwort auf: Olivrei
- Kaum ein Hunde beisst zu wenn wenn er nicht dazu "herausgefordert" wird!!!
- Fluch war meist Kontraproduktiv (sie holten mich regelmässig bei über 30km/h ein!)
- Ist man in einer Radlergruppe unterwegs: Zusammen bleiben! Einzelne werden schnell als "Opfer" erkannt.
- ruhiges aber dominanten Ansprechen bei Wach und Herdenhunden (bei Minderung der Geschwindigkeit) half die Attacken zu reduzieren...
- Zeit nehmen, bis zum Abwarten (still stehen) beruhigte Wach- und Hütehunde! Sie verlieren dann schnell das Interesse, und eine langsame Flucht wird dann "erlaubt".
- direkten Augenkontakt vermeiden!
- Hunde möglicherweise zu verletzen (durch Steine oder Stöcke) führt nur bei schwachen Hunden zur Flucht. Bei dominaten Hunden kann es dannach schnell eskalieren, dem wäre ich nicht gewachsen.

Hat man "Angst vor Hunden" sind diese Ratschläge schwer umzusetzen, und es ist angeraten jemanden dabei zu haben welcher die Rolle des "Anführeres" gegenüber dem/der Hunde einnimmt...
+1 dafür
Posted by: Falk

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/05/23 12:53 PM

Zitat
Kaum ein Hunde beisst zu wenn wenn er nicht dazu "herausgefordert" wird!!!
Das ist falsch und wird auch mit noch mehr Ausrufezeichen nicht besser. Einen wütend kläffenden und knurrenden Hund kann man auch nicht durch »ruhiges Auftreten« bremsen.
Posted by: Basti88

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/05/23 01:08 PM

Da hilft nur Hunde Abwehr Spray. träller
Posted by: iassu

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/05/23 01:21 PM

In Antwort auf: Falk
Einen wütend kläffenden und knurrenden Hund kann man auch nicht durch »ruhiges Auftreten« bremsen.
Normal nicht. Mag ja sein, daß es so Hundeflüsterinnen gibt, um die eine Horde Halbwölfe lammfromm wird und bei mitgebrachtem Kerzenlicht den Besinnungsansprachen lauschen. Der Rest der Menschheit tut gut daran, entweder Abwehrmaßnahmen parat zu haben oder sich woanders aufzuhalten.
Posted by: Pausemacher

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/05/23 02:00 PM

Von erfahrenen Reiseradlern wurde uns empfohlen eine Quetschflasche mit Wasser am Rad mitzuführen und diese im Notfall einen hinterher spurtenden nahem Hund entgegen zu entleeren. Wir nehmen diese strategische Möglichkeit mal ins Abwehrportfolio, wenn auch nicht für Rumänien :-)
Posted by: drachensystem

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/06/23 06:23 AM

Ich wurde in der Stadt Galati im Hafengebiet von einem riesigen Wachhund verfolgt und in Siebenbürgen auf der entlegenen Schotterstraße von einen Hütehund kilometerlang verfolgt. Und konnte durch nur sehr starken Spurts den Schxxx-Kötern entkommen.

Da ich in den letzten 20 Jahren in fast ganz Rumänien ca. ein dutzendmal mit Auto und Rad in Rumänien war, traue ich mir zu, etwas mehr als Angelesenes über die Hundesituation über das gesamte Terriotorium auszusagen:

Das Einfangen von herren- und frauchenlosen Hunden obliegt den lokalen Behörden und die sind sehr unterschiedlich -von Korrupt bis auf EU-Standard- aufgestellt.

Das liegt meiner Ansicht nach an der Verteilung der sog. Zivilgesellschaft. Ich lehne mich jetzt nicht noch weiter aus dem Fenster mit sozio-politischen Spekulatius., aber:

Mit der nachvollziehbaren Angst vor Angriffen von Grimbol würde ich eine Durchquerung durch Rumänien auf der Suche nach den schönsten Ecken des Landes also nicht machen. Sondern das Land meiden.
Wenn doch, dann diejenigen Kreise mit starken ungarischen Bevölkerungsanteilen fahren. Das sind die dunkelgrünen Bezirke auf dieser karte von 2021 mit 90 bis 100% Ungarn durchfahren. Aber nicht auf einsame Strecken mit Schafsbeweidung. Eine Garantie hat man damit natürlich nicht!

(Richtig überfallen mit Verlust von Pass und Geld wurde ich auf einer Radreise 2017 an der Grenze zu Ungarn mit funktionierender Justiz im stark ungarischen Teil bei einem shooting mit Kamera über Roma Foto von meinen Blog, wobei ich an den Falschen geriet. Der Räuber war polizeibekannt und musste durch meine Anzeige für 2,5 Jahre ins Gefängnis.)

Drum Bun!
Posted by: Grimbol

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/06/23 08:15 PM

Danke, auch für die Beiträge und Infos davor.

Aufgrund eigener stressiger (aber glücklicherweise nie schmerzhafter) Erfahrungen mit Hof-/Hütehunden neige ich mittlerweile eher wieder in schon bekannte Regionen mit weniger Hunderisiko zu radeln. Eigentlich wäre ich gern mal die Transfagarasan gefahren. Wenn aber die Nähe zu Bärengebieten die Hunde (nachvollziehbar) eher noch unangenehmer sind, dann ist das wohl nicht mein Wohlfühlradreisegebiet… schade.
Posted by: Fricka

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 10:27 AM

Nach meiner Erfahrung ist in Rumänien der Radfahrer an sich eine Herausforderung für Hunde.

Wieviele Hunde die Straßen entlang auf die Jagd gehen, ist gebietsweise unterschiedlich. Und auch von Jahr zu Jahr. Nach unschönen Vorfällen werden gerne mal Hunde "eingesammelt". In Säcken und dann in Autos abtransportiert. Nach solchen Aktionen sind es dann weniger.

Nett war auch die Übernachtung auf dem Campingplatz bei Sibiu. Die Hunde haben sozusagen über Nacht alles eingesammelt was an Schuhen und sonstigem draußen stand. Am nächsten Morgen ging dann die Suche los.
Posted by: Keine Ahnung

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 01:52 PM

In Antwort auf: Grimbol
Danke, auch für die Beiträge und Infos davor.

Aufgrund eigener stressiger (aber glücklicherweise nie schmerzhafter) Erfahrungen mit Hof-/Hütehunden neige ich mittlerweile eher wieder in schon bekannte Regionen mit weniger Hunderisiko zu radeln. Eigentlich wäre ich gern mal die Transfagarasan gefahren. Wenn aber die Nähe zu Bärengebieten die Hunde (nachvollziehbar) eher noch unangenehmer sind, dann ist das wohl nicht mein Wohlfühlradreisegebiet… schade.

Ich würde mich nicht von einer Tour durch Rumänien abhalten lassen. Ich bin auch durch Rumänien gefahren (Transalpina und Transfagarasan eingeschlossen). Und natürlich hatte ich auch Begegnungen mit Hunden (an den Pässen übrigens nicht). Bei Dorfdurchfahrten musste man mit den Hunden rechnen, die aus den Hofeinfahrten geschossen kamen und einen laut bellend bis zu einer (für uns) unsichtbaren Grenze verfolgt haben und dann wieder abdrehten. Im "freien Gelände" kamen auch schon einmal einzelne oder mehrere Hunde über das Feld geschossen. Letztendlich ist aber nie etwas Ernsthaftes passiert. In Albanien hatte ich ebenfalls etliche Begegnungen mit verwilderten Vierbeinern, die ebenfalls bis auf einen Adrenalinschub nichts Schlimmeres zur Folge hatten.

Andererseits hatte ich vor ein paar Jahren auf einem Feldweg nahe Bremen eine Begegnung mit einem "Kampfhund" der ohne Leine sein Herrchen begleitete und mir tatsächlich in die Wade biss, zum Glück ohne größere Verletzungen hervorzurufen. Das Herrchen meinte dann nur, dass ich das arme Tier mit meinem Fahrrad nur erschreckt hätte und daher selber schuld sei. Dabei hatten mich Köter und Köterverantwortlicher schon länger auf sich zuradeln gesehen. In diesem Fall war ich deutlich mehr empört über das Herrchen als über den Hund.

Man kann also nirgends wirklich sicher sein. Rumänien, Türkei und einige der Balkanstaaten, durch die ich schon geradelt bin, haben sicherlich eine größere Dichte an verwilderten Hunden und auch Hof- und Hütehunde, die nicht angeleint sind. Aber bei meinen diversen Fahrten in diesen Regionen waren die Hundebegegnungen zwar unangenehm, aber immer folgenlos. Gegen Tollwut bin ich geimpft, allerdings nicht wegen meiner Radreisen, sondern wegen meiner vielen Aufenthalte in Indien (im Januar werde ich wieder dort sein). Schaden würde so eine Impfung aber auch bei einer Radreise in entsprechende Regionen nicht. Man fühlt sich damit zumindest deutlich entspannter.

Nächstes Jahr will ich wieder durch Griechenland, Albanien und mehrere andere Balkanländer radeln. Sicherlich werde ich wieder Hunden begegnen und auf diese Begegnungen freue ich mich definitiv nicht. Aber abhalten werde ich mich von der Tour auch nicht. Mögliche Kontakte mit rücksichtslosen Autofahrern halte ich für deutlich riskanter.
Posted by: Wendekreis

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 02:01 PM

Hundebeiträge lese ich im allgemeinen nicht mehr. Bei deinem machte ich eine Ausnahme. Er ist wie alle deine Beiträge wirklichkeitsnah.
Posted by: Keine Ahnung

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 02:11 PM

In dem Fall "wirklichkeitsnah", da ich durch etliche Reisen in den "betroffenen" Regionen eigene Erfahrungen sammeln konnte. Zudem konnte ich mich zu dem Thema mit anderen Radreisenden in den jeweiligen Ländern bei zufälligen Begegnungen unterhalten. Alle berichteten das, was ich hier beschrieben habe - unangenehme Begegnungen, zum Glück ohne ernsthafte Folgen. Es wird sicher Ausnahmen geben, aber so ist das ja bei jeder "Statistik". Obwohl ich jemand bin, der keine ausgesprochene Angst vor Hunden hat, empfinde ich natürlich auch einen Hund, der laut bellend auf mich zugeschossen kommt, nicht als schöne Bereicherung meiner Radreise. In manchen Ländern habe ich aber auch durchaus Mitleid mit den Vierbeinern, die derart nachlässig von den Menschen behandelt werden. Rumänien wäre hier ein gutes - oder besser, schlechtes - Beispiel traurig .
Posted by: drachensystem

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 03:53 PM

In Antwort auf: Keine Ahnung
In manchen Ländern habe ich aber auch durchaus Mitleid mit den Vierbeinern, die derart nachlässig von den Menschen behandelt werden. Rumänien wäre hier ein gutes - oder besser, schlechtes - Beispiel traurig .
Wilde Hunde wurden in der Tat eingefangen und getötet, inzwischen nehmen NGOs die armen kreaturen auf, so wird berichet.

Bis Sibiu mit Zug/Bus dann über die Transfagarasan -als einer von 2 Pässen in den Südkarpaten- bis Pitesti radeln und über Brasov zurück. Auf der Strecke wird einem schon kein Hütehund angreifen.

Dazu sind noch zu viele Waffen in Rumänien im Umlauf und genügend Leute mit miltärischer Ausbildung... entsetzt
Posted by: Schamel

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 05:49 PM

gerade wollte ich das vorschlagen. Verspritztes Wasser aus der Trinkflasche hat bei meinen Treffen mit agressiven Hunden wundersam gewirkt. Einen Knüppel hatte ich noch als letzte Verteidigung auf dem Gepäckträger. Der wurde (so meinte ich) auch wahrgenommen und erkannt. cool
Posted by: HC SVNT DRACONES

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/07/23 06:10 PM

In Antwort auf: drachensystem
Dazu sind noch zu viele Waffen in Rumänien im Umlauf und genügend Leute mit miltärischer Ausbildung... entsetzt

Moin zusammen,

ist das schon off-topic?

Kannst Du Deine Aussage genauer illustrieren? Ich finde nur Angaben, dass in Rumänien deutlich weniger Waffen (2,6 pro 100 Einwohner) in Privatbesitz sind, als beispielsweise in Deutschland (19,6 pro 100 Einwohner).

Danke sagt
Tom
Posted by: drachensystem

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/08/23 05:37 AM

In Antwort auf: HC SVNT DRACONES
Kannst Du Deine Aussage genauer illustrieren? Ich finde nur Angaben, dass in Rumänien deutlich weniger Waffen (2,6 pro 100 Einwohner) in Privatbesitz sind, als beispielsweise in Deutschland (19,6 pro 100 Einwohner).
In Deutschland wird Waffenbesitz stark geregelt und wenn Illegale gefunden werden, kommt es in die Nachrichten.
Danke das du nachfragst. Nein Das ist Hörensagen von Siebenbürger Sachsen, die zurückgekommen sind. Und wer unter der Securitate gelitten hatte, traut der Rechtschaffenheit der Obrigkeit auch bei diesen Thema nicht.
Posted by: Juergen

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/08/23 10:57 AM

In Antwort auf: HC SVNT DRACONES
Kannst Du Deine Aussage genauer illustrieren? Ich finde nur Angaben, dass in Rumänien deutlich weniger Waffen (2,6 pro 100 Einwohner) in Privatbesitz sind, als beispielsweise in Deutschland (19,6 pro 100 Einwohner).
Die 19,6 % betreffen aber nur den Kreis Lüchow-Dannenberg. Selbst in Berlin liegt die Quote weit darunter.
https://www.focus.de/panorama/welt/...eufung-von-schusswaffen_id_13015745.html

Noch mehr Zahlen
Posted by: HC SVNT DRACONES

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/08/23 02:06 PM

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: HC SVNT DRACONES
Kannst Du Deine Aussage genauer illustrieren? Ich finde nur Angaben, dass in Rumänien deutlich weniger Waffen (2,6 pro 100 Einwohner) in Privatbesitz sind, als beispielsweise in Deutschland (19,6 pro 100 Einwohner).
Die 19,6 % betreffen aber nur den Kreis Lüchow-Dannenberg. Selbst in Berlin liegt die Quote weit darunter.
https://www.focus.de/panorama/welt/...eufung-von-schusswaffen_id_13015745.html

Noch mehr Zahlen

Ich setze es nun doch mal off-topic zwinker

So detailiert ausgeführt waren meine Quellen in der Tat nicht, und die von mir genannten Zahlen habe ich aus diesem Artikel aus der Reihe "Welt in Karten": "Kennst du das einzige Land der Welt, das mehr Waffen als Einwohner hat?". In dem Artikel und der Karte geht es um die Unterschiede zwischen einzelnen Ländern, nicht um regionale Gewichtungen in Deutschland. Also danke für Deine Ergänzungen. Aber nach den von Dir genannten Quellen sind es auch in Berlin (letzter Platz) immer noch 14 Waffen pro 1000 Einwohner und damit deutlich mehr, als 2,6 Waffen pro 1000 Einwohner in Rumänien erstaunt

Bearbeitung: Tomaten auf den Augen, es sind ja pro 100, also 26! Doch mehr, Herrje...

Schönes Wochenende wünscht
Tom
Posted by: daniel deichert

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/11/23 07:24 PM

Wir waren nicht in Rumänien aber in den anderen Balkanländern. 2021 das letzte Mal)Michi sitzt hinten auf dem Tandem und hat auch ohne Balkan Angst vor Hunden. Ein Stöckchen auf der Packtasche, griffbereit ist unsere Empfehlung. Michi schnauzt das Tier laut an: "aber du kommst mir gerade recht!" und lässt den Stock durch die Luft sausen. Alle Hunde kennen den Stock und ihre Nase. Hat jedesmal funktioniert.Das "Hundespray haben wir dann weggeworfen. Ernsthaft unangenehme Begegnungen hatten wir allerdings nicht mit wilden Hunden,sondern mit Hütehunden und Hofhunden. In der Nordtürkei mussten wir unseren Schlafplatz oft mit den Straßenkötern teilen. Die waren kranke Bettler und haben immer höflich Abstand gehalten (ca.3m.)

Bei der Gelegenheit aber auch noch das echte große Hundeabenteuer!: Kangals!!! beim Zelt aufbauen haben sie uns erwischt.7 Stück im vollen Galopp auf uns zu....he!die wiegen bis zu 80 kg.! Da wurde es ganz still bei mir. Vergiss Spray, Pistole und Stöckchen wenn du 7Kangals frei begegnest.... Die entscheiden selbst was zu tun ist! Also bin ich ganz langsam auf sie zugelaufen und hab ihnen irgendwas ruhig erzählt ,so von Freundschaft und Frieden und so...Ja! Es hat doch funktioniert! Der Oberrüde hat sich vor meine Füße gelegt!! Ich würde es nicht glauben,wenn ich nicht selber dabei gewesen wäre. Das Rudel hat sich dann im Halbkreis um uns rum gelegt. Haben auf uns aufgepasst.. bis die türkische Grenzpolizei kam- da waren sie plötzlich weg...unterm Strich ist doch immer alles anders als gedacht und vorbereitet.liebe Grüße Daniel (im Moment aus dem herrlichen Marokko)
Posted by: Rolly54

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/12/23 02:15 PM

Soweit zum Thema wilde Hunde grins[ von cycledelic.files.wordpress.com]
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/12/23 05:13 PM

"Wild" hat halt 2 Bedeutungen. Ich habe beide Sorten getroffen. Bei denen von der zweiten Sorte hätte ich mir manchmal illegales Schießgerät gewünscht...

lg!
georg

lg!
georg
Posted by: Fricka

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/13/23 09:24 AM

All die Hunde, die da in Rumänien Jagd auf uns machten, gebärdeten sich zwar wild, wurden aber, wenn wir ernsthaft sauer wurden, von ihren Besitzern zurückgepfiffen, die bis dahin entspannt zugesehen hatten.

Die Hunde gehören meist irgendwo hin. Das heißt nicht, dass sie dort auch gefüttert werden. Aber sie halten sich an die jeweiligen Haus- und Hofregeln. Ich vermute mal, die Jagd auf vorbeikommende Radfahrer fällt unter Bewachung von Haus und Hof.

Und wenn wir irgendwo rasteten, ließen sie sich um uns herum nieder und warteten geduldig, ob wir ihnen wohl etwas abgeben würden. Was wir natürlich unterlassen haben, um die Hetzjagden nicht auch noch zu befeuern.
Posted by: JohnyW

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/13/23 01:43 PM

In Antwort auf: Olivrei
- Fluch war meist Kontraproduktiv (sie holten mich regelmässig bei über 30km/h ein!)


Ab 60km/h konnte ich den Abstand zwischen Wade und Gebiss vergrößern...
seit dem ist Wegradeln keine Option.

In Antwort auf: Olivrei
Hunde möglicherweise zu verletzen (durch Steine oder Stöcke)
Hängt von der Sozialistion des Hundes ab. Vergrößert sich der Abstand, wenn der Hund Stein/Stock erkennt, dann hilft es auch
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/14/23 01:06 PM

Die griechischen Köter kannten alle fliegende Steine. Einer wusste sogar genau, wie nahe er der Pfefferspraydose kommen konnte. Ein Schelm, wer behauptet, dass die lieben Tierchen nur spielen wollten, und das nur bei den Fremden auf ihren Fahrrädern!

Lg!
georg
Posted by: oktopus

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/14/23 06:11 PM

Bei mir ist es ebenfalls schon ein bissl länger her. Ich bin im Jahr 2016 den Donauradweg von Wien zum Schwarzen Meer gefahren. Und ab dem Eisernen Tor war ich in Rumänien unterwegs. Ich wurde viele Male von aggressiven Hunden angegriffen, angesprungen, immer mit Knurren und Zähnefletschen und Bellen. Ohne Grund. Die Hunde waren oft ausgemergelt und hungrig. Und aus meiner Sicht waren sie u.a. deshalb aggressiv, weil sie von den Einheimischen nur mit Prügel und Steinen sowie Tritten gepeinigt wurden. In Dörfern hab ich es selbst mehrmals erlebt bzw. gesehen, dass ein Hund von von Einheimischen getreten oder mit einem Stein beworfen wurde. Ich hatte Pfefferspray dabei, allerdings nie genutzt. Ich versuchte immer, Gas zu geben, konnte sie allerdings nie abhängen. Und ich versuchte mein Glück mit Hupen und Klingeln. Irgendwann verdrollten sie sich immer.

Gebissen wurde ich nie, sie sprangen an mir hoch. Sie versuchten, Ausrüstungsteile oder Packtaschen zu erwischen.

Man gewöhnt sich mit der Zeit daran :-) Und dann hat man auch keine Angst mehr.

Hirtenhunde haben mir dagegen gar nichts getan. Die haben auf Pfiff oder Kommando des Hirten gehört und keine vorbeifahrenden Radfahrer angegriffen.
Posted by: derSammy

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/16/23 08:21 PM

In Antwort auf: Juergen
In Antwort auf: Toxxi
Trotzdem würde ich ohne Tollwutschutzimpfung grundsätzlich keine Radreise machen. Einfach deshalb, weil Hunde und Radfahrer grundsätzlich keine Freunde werden und eine Tollwutinfektion zu 99,996% tödlich ist.
Danke dafür, dass Du das so deutlich schreibst. Gilt für mich auch überall in Europa.
Wir hatten das Thema ja schon mehrfach. Und ob man sich impfen lässt, und wenn ja, wogegen, ist natürlich eine individuelle Entscheidung. Aber das "überall in Europa" will ich mal nicht so ganz unkommentiert stehen lassen.
Risiko ist ja immer das Produkt aus Schadenshöhe und Eintrittswahrscheinlichkeit. Toxxi hat völlig recht, eine Infektion mit Tollwut will man auf gar keinen Fall. Andererseits kann man gegen Tollwut auch noch erfolgreich nach einem Biss impfen. Allerdings sollte man dabei nicht unnötig Zeit vertrödeln. Muss man wissen und in seine Entscheidungen einbeziehen. Aber in Europa ist das nächste Krankenhaus selten weiter als ein, zwei, drei Stunden entfernt - wenn man weiß, wie man reagieren muss (Notrufnummer, etc.).

Die WHO protokolliert sehr gut, wo es auf der Welt und in Europa Tollwutfälle gegeben hat, bei Fledermäusen, sonstigen Wildtieren, Haustieren und Menschen. Richtig ist, dass für Menschen die mit Abstand größte Gefahr von Hundebissen ausgeht, alles andere ist zumindest hier in Europa extrem exotisch und unter ganz, ganz seltenen Einzelfällen zu verbuchen. Aber als Radreisender fällt man da schon in die Hauptopfergruppe, vorausgesetzt Tollwut ist in der hiesigen Tierwelt überhaupt ein Thema.

Und da sind wir beim zwei Punkt, der Eintrittswahrscheinlichkeit. In Rumänien wurde die Tollwut übrigens deutlich zurückgedrängt. Leider anders als in den benachbarten Ländern Moldavien und Ukraine, von wo immer wieder Fälle nach Rumänien eingetragen werden. Für Rumänien halte ich eine Tollwutimpfung für Radtouristen daher schon für sehr überlegenswert. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr klein, aber eben nicht null.

Aber pauschal für ganz Europa? Nee. Gibt schon viele Länder, die (wie z.B. Deutschland) als tollwutfrei gelten. Kann man sich bei der WHO im Detail anschauen, sowohl als tabellarischer Datenbankauszug, als auch als Kartengrafik. Da sind alle Fälle erfasst. Eine hohe Dunkelziffer in diversen Ländern Afrikas oder Asiens ist dabei denkbar, aber sicher nicht für Europa, wo die Meldequote bei nahezu 100% liegen sollte.

Das Leben ist nun mal lebensgefährlich, eine 100%-Vollkasko-Sicherheit bekommt man nie. Gegen manche Risiken kann man sich absichern. Aber die Verhältnismäßigkeit muss passen. Und das größte Risiko für Radtouristen geht mit Abstand vom Straßenverkehr aus. Also wenn einem die Tollwutsache zu heikel ist, dann darf man konsequenterweise gar nicht erst losradeln. Oder sollte halt überlegen, was man diesbezüglich tun kann, um sein Risiko zu senken. Dinge wie ein Rückspiegel dürften da um Größenordnungen lebensverlängernder wirken als die Tollwutimpfung. zwinker
Und ohne Angst machen zu wollen, nebenwirkungsfrei ist keine Impfung. Auf die Schnelle habe ich gelesen, dass z.B. die nicht unumstrittenen Aluminiumsalze als Wirkverstärker eingesetzt werden. Wäre kein Argument für mich die Tollwutimpfung vor einer Reise in ein potentielles Tollwutgebiet nicht zu machen. Aber man muss sich auch nicht blind alles reinjagen, was medizinisch machbar ist.
Posted by: bk1

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/19/23 09:13 PM

Ich habe 2017 für Radtour nach Ungarn, Serbien, Modawien, Ukraine, Polen, Russland (Königsberger Gebiet), Litauen und Lettland eine Tollwutimpfung machen lassen, aber es brauchte viel Überredungskunst, viel Zeit und viel Geld. Es gibt einige Impfungen, die ziemlich unumstritten sind, aber bei den meisten ist es ein Abwägen zwischen Vor- und Nachteilen, das ich für niemanden übernehmen will. Wir kennen die Diskussion ja schon von der Covid-Impfung.

Zum eigentlichen Thema: Ich hatte 2017 in Rumänien keine Hundeprobleme, aber ich muss dazu sagen, dass ich eher auch mal größere Straßen in die Route einbinde und eher selten Wald- und Feldwege. Mein Zeitbudget ist ja wie bei den meisten begrenzt, ich bin nicht sehr sportlich und ich habe Ambitionen, wo ich hinkommen möchte.. Vielleicht ist das Hundeproblem an abgelegenen Orten größer als auf Nationalstraßen.
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 07:12 AM

Davon gehe ich auch aus. In Griechenland und Slowenien sind gefährliche Hunde gehäuft auf Straßen zu finden, die keinen Durchzugsverkehr haben. Wobei ich dazu sagen muss, dass in Slowenien Hunde auch da nur sehr selten kritisch werden.

lg!
georg
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 08:35 AM

Die Tollwutimpfung ist umstritten? Das habe ich, als ich mich auf die Mongolei vorbereitete und impfen ließ, so nirgends gefunden.
Was ich fand waren Aussagen zu einem anderen Problem. Allgemein wird geschrieben, dass die Impfung die Zeit von 24 Stunden auf 72 erhöht, innerhalb derer man sich die drei Impfungen nach einem Kontakt erneut geben lassen muss. Es wird angenommen - oder zumindest behauptet - dass die erneute Impfung nicht notwendig ist, weil ausreichender Schutz durch die zuvor erhaltene bereits gegeben ist. Nur man kann das am Menschen nie testen, weil die Tollwut tödlich ist. Ich las, das jährlich 50.000 Menschen daran sterben, wobei in einem Jahr festgestellt wurde, dass nur zwei Menschen, die nachweislich eine Infektion erlitten, überlebten.

Die Kosten fand ich auch nicht so gewaltig. Kam auf rund 100€. Meinem Reisepartner, einem Berliner Forumisto, zahlte das sogar seine Kasse. Wobei ich die Nichtzahlung durch meine in Ordnung fand. Ich erwarte nicht zwingend, dass die Solidargemeinschaft dafür bezahlt, dass ich meinem Hobby in der Mongolei nachgehen kann.

Als mich aber ein Dertutnix in Georgien biss, wurde die dritte Impfung danach in Berlin bezahlt. Die zwei in Georgien bezahlte die Reisekrankenversicherung.
Die erste Frage des sehr kompetenten georgischen medizinischen Personals war immer, wie lange ist es her, dass du gebissen wurdest ? - eine Stunde - ok, kein Problem.
Posted by: Juergen

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 08:52 AM

Zum einen sind es Hunde, die Tollwut übertragen, zum anderen auch Wölfe und Füchse. In Zeiten, in denen immer mehr Menschen mit ihren weißen Großkarren am Strand, am Feld und im Wald stehen ist die Gefahr größer geworden, von diesen Viechern gebissen zu werden.
Sie ernähren sich von den ins Grüne entsorgten Essensabfällen der Outdoor-Enthusiasten. Auf der Suche nach weiterer Nahrung kennen sie kein Erbarmen, klauen Schuhe und wollen dir im Zelt an die Wäsche. weinend
Posted by: Felix-Ente

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 09:19 AM

In Antwort auf: Uwe Radholz
Die Kosten fand ich auch nicht so gewaltig. Kam auf rund 100€. Meinem Reisepartner, einem Berliner Forumisto, zahlte das sogar seine Kasse. Wobei ich die Nichtzahlung durch meine in Ordnung fand. Ich erwarte nicht zwingend, dass die Solidargemeinschaft dafür bezahlt, dass ich meinem Hobby in der Mongolei nachgehen kann.
Das ist in der Schweiz eventuell teurer?
Posted by: Martina

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 09:36 AM

In Antwort auf: irg
In Griechenland und Slowenien sind gefährliche Hunde gehäuft auf Straßen zu finden, die keinen Durchzugsverkehr haben.

Bei Griechenland kann ich nicht mitreden, in Slowenien ist uns kein einziger freilaufender Hund begegnet. Die unangenehmsten Hundebegegnungen einschließlich eines versuchten Bisses hatten wir in Frankreich. Dabei handelte es sich aber immer um Hunde, die eindeutig in menschlicher Obhut lebten. Soviel zur anekdotischen Evidenz. zwinker

Zur allgemeinen Gefahr: ich bin noch sehr selbstverständlich mit den in meiner Heimat quasi überall vorhandenen Schildern 'Wildtollwut - gefährdeter Bezirk' aufgewachsen. Dass Deutschland inzwischen als wildtollwutfrei gilt, habe ich ehrlich gesagt lange Zeit gar nicht so richtig mitbekommen (was wohl auch daran liegt, dass viele dieser Schilder einfach hängen blieben), es bedeutet aber doch wohl, dass die Gefahr heute deutlich geringer ist als in meiner Jugend.
Posted by: Axurit

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 09:51 AM

In Antwort auf: Martina
Die unangenehmsten Hundebegegnungen einschließlich eines versuchten Bisses hatten wir in Frankreich. Dabei handelte es sich aber immer um Hunde, die eindeutig in menschlicher Obhut lebten. Soviel zur anekdotischen Evidenz. zwinker
Die einzig wirklich gefährliche Begegnung mit einem Hund hatte ich in einem Dorf auf der Schwäbischen Alb, als ein Hofhund unvermittelt zwischen zwei Häusern auf die Straße schoss und ich vor Schreck um ein Haar in den Gegenverkehr gefahren bin. In Griechenland und Kroatien hatte ich nie negative Erlebnisse, dazu war ich dort wohl zu wenig unterwegs. In Frankreich halte ich mich von Gehöften fern, durch die keine öffentliche Straße mit Durchgangsverkehr führt.
Posted by: snoopy-226k

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 10:32 AM

In Spanien diesen Herbst ~5 Jagdattacken von Haus-/Hofhunden. Der Jagdtrieb war jedes Mal abrupt gestoppt, wenn ich mit blockierendem Hinterrad stehen geblieben bin und das Tier selbst angeschnauzt habe. Dumm nur, dass wir danach jedesmal unsere 250kg Tandem wieder in Schwung bringen mussten.
Einmal ein Kampfhund an der Uferpromenade, die Halterin, hübsch geschminkt und komplett aufgetakelt, hat das offensichtlich nicht als Problem gesehen. Der hatte uns aber wirklich gestellt und uns von vorne gestoppt... das war wirklich nicht mehr angenehm, zumal die Sitzposition vorne auf dem Pino einen direkten Angriff bis an die Gurgel zulassen würde. Zum Glück hat uns auch der nicht mehr als interessant erachtet als wir gestanden sind.

Einmal 2 Hunde auf Passhöhe in Andalusien, Hotel/Restaurant in ~100m Entfernung. Beide Hunde gut hüfthoch und sind auch nach unserem Anhalten weiter auf uns zugelaufen. Wir haben genervt zum Hotel gebrüllt, wo zwei Männer unterwegs waren... "no son nuestros perros".
Ab da hatten wir uns vorgenommen, auf den künftigen Spaziergängen / Radetappen eine Rute als Drohung mitzunehmen... haben's dann aber wieder verdrängt.
Posted by: natash

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 12:10 PM

Wir haben, noch im letzten Jahrtausend Radfahrer aus Astrachan auf der Autobahn Petersburg - Murmansk (damals problemlos radelbar, es gab quasi kaum Verkehr) getroffen. Die hatten lange eisenbewehrte Holzstangen ans Oberrohr gebunden, um damit Hunde abzuwehren. Die haben sie sich im Bezirk Wolgograd zugelegt, weil es da scheints zu vermehrten Hundeangeriffen gekommen war und die Stöcke habendie Viecher gut auf Abstand gehalten

Mir selbst haben bislang immer Steine (in entsprechenden Ecken in der Trikottasche vorrätig) und ein entschiedenes Auftreten gelangt.
Wilde Hunde sind (v.a. auch in Rumänien) eher erbarmungswürdig und die Hauptgefahr besteht oft darin plötzlich mit Hund weiter zu reisen. In Georgien hat uns einer über drei Tage begleitet und alle Hofhunde erfolgreich abgewehrt. Ich hätte ihn am liebsten adoptiert (was sicher auch sein Ansinnen war).
Im Rudel sind allerdings alle Hunde ein Problem, weil sie sich gegenseitig aufhetzen. Das kommt jedoch in Europa sehr selten vor.
Hatten wir 1x beim zelten (wild) in Serbien des nachts. Die mochten dann aber kein helles Licht, kein Feuer und Steine eh nicht.
Wer selbst ein Rudel bildet, also mindestens zu zweit ist, ist auch hier weniger als Angriffsobjekt interessant, als eine einzelne Person.
Was sicher schlecht ist, ist Angst zu zeigen. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Bei mir kommt die Angst immer erst im Nachgang. In der Situation bin ich eher wütend und das merken Tiere vermutlich.

Gruß

Nat
Posted by: bk1

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 05:57 PM

Ich will nicht wirklich darüber diskutieren, ob die Tollwutimpfung umstritten oder sinnvoll ist. Das soll jeder selber entscheiden.

Bei mir war es aber so, dass es viel Überredungskunst brauchte, um die Tollwutimpfung überhaupt zu bekommen. Und es hat 500 CHF gekostet und außerdem musste ich bei den drei Besuchen jeweils eine Menge Zeit investieren. Ich denke, dass die Krankenkasse vor allem dafür da ist, Risiken zu tragen, die wir selber gar nicht so leicht abdecken können. Von daher ist es auch OK, das selber zu zahlen.
Posted by: bk1

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 05:58 PM

In Antwort auf: Felix-Ente
In Antwort auf: Uwe Radholz
Die Kosten fand ich auch nicht so gewaltig. Kam auf rund 100€. Meinem Reisepartner, einem Berliner Forumisto, zahlte das sogar seine Kasse. Wobei ich die Nichtzahlung durch meine in Ordnung fand. Ich erwarte nicht zwingend, dass die Solidargemeinschaft dafür bezahlt, dass ich meinem Hobby in der Mongolei nachgehen kann.
Das ist in der Schweiz eventuell teurer?
Ja.
Posted by: bk1

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 06:01 PM

Was haltet Ihr von Pfefferspray?
Posted by: snoopy-226k

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 06:06 PM

Wir haben Pfefferspray eigentlich immer dabei, ohne uns Gedanken zu machen (vermutlich hätten wir's dann schon lange weggeworfen schmunzel )

Ich finde Pfefferspray immer schwierig in der Anwendung: Du darfst es selbst nicht in die Augen bekommen, du musst es schnell (richtig rum) in der Hand haben, Du musst über die Windrichtung nachdenken, Du darfst das Pulver erst verschießen wenn das blöde Tier schon fast am Arm hängt.

Mir gefallen Drohmittel, die zur Not auch wirken besser. Die meisten Hunde haben vor Steinen oder Ruten doch richtig Schiss... ich überlege grade an einer Teleskoprute, die man griffbereit am Rad haben kann. Bin mir allerdings nicht sicher, ob das als Waffe gilt, die man gar nicht mit sich führen sollte.
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 06:36 PM

In Antwort auf: bk1
Ich will nicht wirklich darüber diskutieren, ob die Tollwutimpfung umstritten oder sinnvoll ist. Das soll jeder selber entscheiden.

Bei mir war es aber so, dass es viel Überredungskunst brauchte, um die Tollwutimpfung überhaupt zu bekommen. Und es hat 500 CHF gekostet und außerdem musste ich bei den drei Besuchen jeweils eine Menge Zeit investieren. Ich denke, dass die Krankenkasse vor allem dafür da ist, Risiken zu tragen, die wir selber gar nicht so leicht abdecken können. Von daher ist es auch OK, das selber zu zahlen.

Das ist schon klar, dass es jeder für sich selbst entscheiden muss. Und wir haben beide da die gleiche Entscheidung getroffen. Nur war das nicht die Frage. Ich habe, als ich mich zum Thema kundig machte, nur die von mir skizzierte Diskussion wahrgenommen: ob es notwendig ist, sich nach efolgter Schutzimpfung bei einem Kontakt oder Biss erneut impfen zu lassen. Welche Diskussion gibt es denn sonst zu dieser Impfung? Wer führt die?
Dass die dir die Impfung nicht geben wollten irritiert, zumal sie ja richtig kräftig zulangen. Ich kann mir nur vorstellen, dass sie die Gegenden, in denen du getourt bist, für nicht gefährlich hielten. Mein Arzt hat im Internet in eine Länderliste geschaut, den Impfstoff bestellt und gut.
Posted by: Deul

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 06:46 PM

Zitat
Bin mir allerdings nicht sicher, ob das als Waffe gilt, die man gar nicht mit sich führen sollte.

In Deutschland wärest Du sehr wahrscheinlich damit weg eines Verstoßes gegen das Waffengesetz dran. Ein Fingerdicker Bambusstock am Oberrohr ist da was anderes. Aber auch da gilt, dass der zum drohen gut ist, zur Abwehr ist der Hund dann schon zu nah.
Posted by: bk1

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 08:51 PM

Mir hat man bei der Tollwutimpfung gesagt, dass sich nichts daran ändert, dass man sich im Fall eines Bisses hinterher nochmal impfen lassen muss.

Ich weiß nicht mehr, was die möglichen Risiken und Nebenwirkungen der Impfung waren.

Es gibt ja für jedes Reiseziel "Impfempfehlungen" und deren Interpretation hängt noch vom Reisestil ab. Wenn man sich in großen Städten bewegt ist es etwas anderes als wenn man z.B. eine Wanderung oder eine Fahrradtour macht.
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/20/23 09:20 PM

Ich habe das Spray einmal in der Ukraine angewandt und muss sagen, dass es mich überzeugte. Und die beiden Kläffer auch, die es abbekamen. Für mich war die Reaktion überraschend. Sie verstummten komplett. Kein Bellen oder Heulen. Sie verharrten Kurz, drehten ab und flohen.
Ich hatte aber tatsächlich Zeit, mich auf ihren Angriff vorzubereiten. Sie gingen erst den etwas vor mir fahrenden Freund an und ließen von ihm ab, als sie mich sahen. So konnte ich ohne in Panik zu verfallen, handeln.
Ich hätte es gern immer in solchen Ländern dabei, was aber bei einer Anreise mit Flugzeug irgendwie nicht geht.
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 07:52 AM

Eine meiner Töchter hat vor einer Asien-Reise (Backpacking) eine Tollwutimpfung überlegt. Nach ihrer Diskussion mit dem Facharzt hat sie sich nicht impfen lassen. Damals waren die Impffolgen so stark, dass sich das Risiko für sie nicht ausgezahlt hätte. Wie verträglich die Impfungen jetzt sind, weiß ich nicht. Und Radfahren erhöht das Risiko gegenüber Rucksackreisen stark.

Bei meinen Hunde-Attacken sehe ich die Unvorhersehbarkeit, wie weit sie eskalieren können, als problematisch. Den Hund, der mich so gut wie sicher gebissen hätte, hätte ich ihn nicht mit dem immer noch bereiten Spray gepfeffert, hätte ich nicht besonders ernst genommen. Das Spray hatte ich wegen einem anderen in der Hand, der aggressiv, aber harmlos war.
Dazu kommt, dass viele Hunde so überraschend angegriffen haben, dass gar keine überlegte Gegenwehr möglich war.

Ich glaube, Hundeattacken sind immer ein Lotteriespiel. Gehen sie 100x gut aus, sagt das nicht viel über über die 100-erste Gelegenheit aus. Ich habe z.B. eine Italien-Tour mit einigen kritischen Hunden gut überstanden, nur, um am Murradweg, bei mir fast zu Hause, eine alte Frau retten zu müssen, die von einem Hund aus dem Garten neben dem Radweg angegriffen wurde.

Lg!
georg

Lg!
georg
Lg!
georg
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 08:39 AM

Zumindest ich hatte gar keine Impfreaktion. Auch nicht nach der drei Impfungen, die ich machen lassen musste, nach dem ich gebissen wurde. Ich hätte sie aber in Kauf genommen, weil ich in die Mongolei wollte. Du musst dich nach einem Biss trotzdem erneut impfen lassen. Die Zeit dafür sind 24 Stunden. Mit Schutzimpfung aber 72. Das kann in der Mongolei, wo viele Tiere Tollwutträger sind und der nächste Arzt, der dich behandeln kann, nicht schnell zu erreichen ist, entscheidend sein.
Posted by: LeTank

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 12:28 PM

Vorweg: Wir haben viel Hundeerfahrung und halten zwei Hunde, die von der Straße kommen.

Wir waren zu zweit 2022 vier Wochen in Zentral-Transsilvanien kreuz und quer unterwegs, mit einem Abstecher in die östlichen Karpaten, weiter über Gheorgeni und Brasov. Hunde-Attacken gab es immer wieder, aber nicht viele dieser Rudelverfolgungen wie 2015 in den Dörfern an der rumänischen Donau.

2023 waren wir vier Wochen im Apuseni-Gebirge, den südlichen Karpaten bis Bukarest und zurück über Brasov quer nach Cluj-Napoca unterwegs. Auch hier überall immer mal wieder Attacken durch Hunde.

Bären-Abwehrspray haben wir nicht gegen die Hunde eingesetzt, sondern allenfalls mal Steine grob in ihre Richtung geworfen - bereits das Aufklauben von Steinen kennen die meisten Hunde und ziehen sich einige Meter zurück.
Wir haben jeder einen Teleskop-Trekkingstock auf das Gepäck geschnallt, den wir frühzeitig herausholen und auseinanderziehen. Damit konnten wir bisher die meisten Hunde auf Distanz halten und drohen, ohne sie jemals touchieren zu müssen.

Herdenschutzhunde stellen ein ganz anderes Problem da. Hier hatten wir schon einen echten Angriff eines Einzelgängers aus der Deckung heraus, als wir sein Gebiet ahnungslos durchkreuzten, und mehrere Auseinandersetzungen mit Hirtenhundrudeln. Da steigen wir ab und versuchen sie weiträumig zu umlaufen, währenddessen sprechen wir sie ruhig an. Wir mussten aber auch schon mal umkehren, weil ein Vorbeikommen einfach nicht möglich war und sie versuchten, uns zu umzingeln.

Frühzeitiges, unvermitteltes Anschreien hilft bei den verwilderten Exemplaren und den Hofhunden auch gelegentlich. Einer setzte sich vor Schreck einfach hin, als er mich an einer starken Steigung antreiben wollte und ich ihn zur Sau machte, bevor er mit der Planung noch fertig war.

Tollwutimpfungen haben wir, weil wir mit den Tieren in Kontakt kommen und schon in Ungarn einem tollwütigen Fuchs begegneten. in Transsilvanien haben wir 2022 eine neugeborene Katze auf freiem Feld gerettet, auf dem Rad für den Rest der Reise mitgenommen und bei uns zuhause in die Familie eingegliedert, und dieses Jahr drei ausgesetzte Hundewelpen an einer Landstraße aufgelesen und im Rackpack in ein unter deutscher Schirmherrschaft stehendes Tierheim transportiert.
Posted by: derSammy

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 02:36 PM

In Antwort auf: Juergen
In Zeiten, in denen immer mehr Menschen mit ihren weißen Großkarren am Strand, am Feld und im Wald stehen ist die Gefahr größer geworden, von diesen Viechern gebissen zu werden.
Mach mal Butter bei die Fische und nenne für ein relevantes Europäisches Land wie viele Tollwutfälle auf Nicht-Hunde-Bisse rückführbar waren. Nach meinem Wissen ist das extrem exotisch. Die Anzahl Tollwutfällen ist außerhalb von Asien und Afrika schon sehr gering, der Anteil davon, der nicht auf Hunde zurückgeführt werden kann, ist ne ganz, ganz, ganz kleine schwarze Null.
Posted by: Juergen

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 02:54 PM

In Antwort auf: derSammy
Die Anzahl Tollwutfällen ist außerhalb von Asien und Afrika schon sehr gering, der Anteil davon, der nicht auf Hunde zurückgeführt werden kann, ist ne ganz, ganz, ganz kleine schwarze Null.
Das ist alles richtig, was Du schreibst. Niemals, und auch das ist richtig, hätte jemand aus dem Forum vermutet, dass es sich ein Fuchs mitten in der Nacht auf meinem Innenzelt gemütlich macht, während ich auf der Matte geruhsam schnarche.

Von daher: Ich bin gegen alles mögliche geimpft, kenne keine Nebenwirkungen und gerate nicht mehr in Panik, wenn so ein Köter "nur mit mir spielen will"
Posted by: derSammy

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 02:55 PM

In Antwort auf: Uwe Radholz
Zumindest ich hatte gar keine Impfreaktion.
Was überhaupt garnix heißt. Eine Einzelfallbeobachtung ist nie eine valide Statistik. zwinker
Aber freut mich für dich, wenn du es gut vertragen hast. Und generell würde ich auch davon ausgehen, wie bei den meisten anderen Impfungen auch.

In Antwort auf: Uwe Radholz
Auch nicht nach der drei Impfungen, die ich machen lassen musste, nach dem ich gebissen wurde. Ich hätte sie aber in Kauf genommen, weil ich in die Mongolei wollte. Du musst dich nach einem Biss trotzdem erneut impfen lassen. Die Zeit dafür sind 24 Stunden. Mit Schutzimpfung aber 72. Das kann in der Mongolei, wo viele Tiere Tollwutträger sind und der nächste Arzt, der dich behandeln kann, nicht schnell zu erreichen ist, entscheidend sein.
Ich bin kein Arzt, aber das mit den Zeiten scheint mir Impfstoffpräparatabhängig zu sein. Grundsätzlich ist es so, dass sich normalerweise die Erreger an der Bissstelle die ersten drei Tage vermehren, dann im Körper ausbreiten und sich im Zentralnervensystem festsetzen. Wenn das passiert ist, ist der "point of no return" erreicht, das gilt es zu verhindern. Aber eine Uhr kann man sicher nicht danach stellen.
Nach einem Biss wird in der Regel auch eine andere Impftherapie gestartet. Insbesondere wird meines Wissens auch mit Antikörpern behandelt, nicht nur mit dem Totimpfstoff der normalerweise prophylaktisch vor einem möglichen Biss verabreicht wird.
Posted by: Uwe Radholz

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 03:24 PM

Eine Uhr kann man sicher nicht danach stellen und es wird die Mindestzeit sein, die dir zur Verfügung steht. Aber den Ärzten, die die vorbeugende Impfung machten, die Dritte wurde von einem anderen als meinem eigenen durchgeführt, weil meiner im Urlaub war, war es wichtig, das sehr eindrücklich vorzutragen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich noch den Empfang eines Merkblattes bestätigen musste. Könnte sein.


Bei der Gelegenheit: die Erfahrungen mit dem "Danach"-Impfstoff sollen wohl sehr positiv sein. Die meisten der jährlich 50.000 betroffenen Menschen, wenn nicht alle, würden überleben, wenn überall und für jeden eine entsprechende Versorgung möglich wäre.
Aber ist ein anderes Thema. Wie viel mehr Menschen brauchten bloß sauberes Wasser und Nahrung, um zu überleben.

Bei Tierbissen (wahrscheinlich steht der Dertutnix an der Spitze der Verursacher) kann es durch Wundinfektionen und weiß der Teufel, was noch alles so ekelige Folgen auch ohne Tollwut geben. Nur die ist halt immer tödlich.
Posted by: derSammy

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 03:40 PM

In Antwort auf: Uwe Radholz
Bei Tierbissen (wahrscheinlich steht der Dertutnix an der Spitze der Verursacher) kann es durch Wundinfektionen und weiß der Teufel, was noch alles so ekelige Folgen auch ohne Tollwut geben. Nur die ist halt immer tödlich.
Absolut, wollte ich auch schon schreiben. Nur weil man ne Impfung gegen eine tödliche Krankheit hat, heißt das noch lange nicht, dass man "auf der sicheren Seite" ist.
Und auch wenn die Wirksamkeit der Tollwutimpfung wohl sehr hoch ist, von einem 100%igen Schutz würde ich nie ausgehen. Deshalb ja auch das Impfprozedere nach einem Biss.

Sehr wahrscheinlich dürfte der Ort des Bisses auch relevant dafür sein, wie viel Zeit man hat. Zeh oder kleiner Finger ist vermutlich weniger kritisch als Biss im Gesicht oder Verletzung von Schleimhaut.
Posted by: Toxxi

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 04:24 PM

In Antwort auf: derSammy
Die Anzahl Tollwutfällen ist außerhalb von Asien und Afrika schon sehr gering, der Anteil davon, der nicht auf Hunde zurückgeführt werden kann, ist ne ganz, ganz, ganz kleine schwarze Null.
So mit die schlimmsten Krankhetsüberträger sind übrigens Fledermäuse.
Posted by: derSammy

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/21/23 05:00 PM

In Antwort auf: Toxxi
So mit die schlimmsten Krankhetsüberträger sind übrigens Fledermäuse.
Ist das so, also gibt es wirklich signifikant viele Fledermaus-Mensch-Infektionen?
Also richtig, Fledermäuse sind ein riesiges Reservoire für Tollwut. Gibts selbst in Deutschland noch und ist bei der Definition "tollwutfrei" ausgenommen.

Als Höhlenforscher oder wenn man regelmäßig in einschlägigen Gebäuden zu tun hat, da würde ich mich vermutlich auch dagegen impfen lassen. Aber soweit ich weiß besteht faktisch kein Risiko, wenn man nicht gerade aktiv die NachtTagquartiere dieser Tiere aufsucht.
Posted by: Bicyclista

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/24/23 02:38 PM

Da ja jetzt wieder Saison ist. Ich habe vor kurzem in einer Doku über Bären in Rumänien gesehen, dass diese dort zum Teil mit Feuerwerkskörpern (Böllern) vertrieben werden.

Wäre das auch eine Option für Hunde? Gut, man muss die Böller erst anzünden, aber wegfahren klappt ja sowieso meistens nicht, da Hund schneller.

Wenn man also ein Feuerzeug und ein paar Böller in der Tasche hat, kann man sich damit Hunde vom Leib halten? Hat da jemand schon Erfahrung? Ich möchte dass nicht unbedingt hier testen, vor allem da die Tiere ja in der Regel nichts dafür können, wenn das andere Ende der nicht vorhandenen Leine sie nicht im Griff haben.

Würde mich sonst mal mit einem Satz Böller eindecken. Eine eventuelle Strafe für einen Böllereinsatz außerhalb der erlaubten Zeit würde ich auf jedem Fall einem Hundebiss vorziehen.
Posted by: derSammy

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/24/23 03:24 PM

Böllereinsatz zur Gefahrenabwehr dürfte ok sein. Kenne mich mit den Regularien nicht aus, aber der Schutzmann, der dir deshalb ein Knöllchen ausstellt, wäre schon arg komisch drauf.

Schwierig stelle ich mir hingegen die Handhabung vor. Feuerzeug rausfriemeln, Böller rauskramen, Wind pustet es erst mal aus, dann glimmt die Lunte, glimmt, ach ja, Werfen war auch noch. Wohin, wenn der Köter jetzt schon an deinem Bein hängt?

Und Feuerwerkskörper dürfen auf jeden Fall nicht mit ins Flugzeug.
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/24/23 04:15 PM

Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die Zeit dafür hast du einfach nicht.

Wenn Knallerbsen, aber auch die werden nicht praktikabel sein.

Wobei die Vorstellung, wenn ein so ein widerlicher Köter einen Böller mit glimmender Zündschnur am Schwanz appliziert hätte, durchaus einmal den Tierschützer in mir auf Urlaub schicken könnte. Ich hab halt zu oft Erlebnisse mit den Biestern geteilt!

Lg!
georg
Posted by: Bicyclista

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/25/23 08:03 AM

Klar, ist nicht immer praktikabel. Aber Hunde kündigen sich ja in der Regel aus einiger Entfernung an. Wenn man dann den verzweifelten und oft nutzlosen Fluchtversuch sofort einstellt, das Fahrrad zwischen sich und Hund platziert, dann könnte es eine Option sein und genug Zeit bleiben, sofern man Böller und Feuerzeug griffbereit hat. Ist halt die gleiche Situation mit Pfefferspray. Die Situation muss passen, sonst klappt es nicht oder es geht nach hinten los. Sicher kein Allheilmittel, aber vielleicht eine Möglichkeit.
Posted by: Deul

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/25/23 08:12 AM

Die Hunde, die aus Unsicherheit beissen, die bekommst Du mit Steinwürfen viel einfacher weg. Der Hund, der Ressourcen (Herrchen, Territorium, Herde etc. ) Verteidigt, den beeindruckst Du auch mit Böllern nicht. Da hilft nur Stehen bleiben, nicht rühren und keinen Augenkontakt. Das ist in so einem Fall die einzige Chance.
Posted by: irg

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/25/23 09:25 AM

In Antwort auf: Bicyclista
Aber Hunde kündigen sich ja in der Regel aus einiger Entfernung an. Wenn man dann den verzweifelten und oft nutzlosen Fluchtversuch sofort einstellt, das Fahrrad zwischen sich und Hund platziert, dann könnte es eine Option sein und genug Zeit bleiben, sofern man Böller und Feuerzeug griffbereit hat. Ist halt die gleiche Situation mit Pfefferspray. Die Situation muss passen, sonst klappt es nicht oder es geht nach hinten los. Sicher kein Allheilmittel, aber vielleicht eine Möglichkeit.

Ja, manchmal kündigen sie sich an. Manchmal aber schießen sie gezielt aus dem Hinterhalt heraus. Einem bin ich nur entkommen, weil er im Angriff mit seinen Krallen am Asphalt gekratzt hat, die konnte ich hören. Bei der darauf folgenden Notbremsung, um mich wehren zu können, kam ich aus den Cleats nicht mehr heraus und baute einen wunderschönen Sturz. Der hat wieder den Hund so erschreckt, dass er geflüchtet ist. Das ist nur eines von einigen Beispielen, wo du gar keine Zeit hast.

Grundsätzlich wird die Unterteilung ein Posting weiter stimmen: Ein Hund, der sein Territorium verteidigt und deshalb rechtzeitig bellt, will Distanz herstellen. Mit dem kann ich, wenn ich schiebe und mich langsam nähere, meistens recht gut auskommen. Auf scharf trainierte Hunde sind ein spezielles, sehr kritisches Thema. Und, was ich v.a. in Griechenland gefunden habe, es gibt auch Hunde, die warten gemütlich in der Deckung, um von hinten zu attackieren. Das sind die berühmten Wadlbeißer. Die gibt es wirklich. Was in deren Köpfen vor geht, dürfte ziemlich krank sein.

Als wirklich sehr kritisch habe ich Hunderudel erlebt, die sich gemeinschaftlich stark fühlen, und Wadlbeißer. Dumm ist, dass ich meistens sehr schnell in den kritischen Situationen gelandet bin, in denen ich kaum mehr Gegenmaßnahmen getroffen werden können. Deshalb habe ich oft vor dem Durchqueren von suspekten Dörfern das Pfefferspray ausgepackt, oder einen Stecken in die Hand genommen.

Ein Böller hätte mir in fast keiner Situationen nützen können. Bis der explodiert, haben mich die Hunde 3x gefressen, oder sind schon innerhalb des Sicherheitsabstandes, den ich zum Böller selbst brauche. Einen Hund, der zwar tobt, aber den Sicherheitsabstand einhält, ist meistens noch im grünen Bereich.

Eine Arktis-Reisende hat geschrieben, dass sie einen Eisbären mit Leuchtkugeln, aus einer Pistole dafür abgeschossen, auf Distanz halten konnte. Aber der Bär kannte weder Menschen noch Schlittenhunde, und näherte sich vorsichtig. Ein Gewehr hatte sie schussbereit.

Du könntest eher eine Reibfläche am Vorbau montieren und Schweizer Kracher werfen. Das geht schneller, wenn du schon auf Knallkörper setzen willst.

lg!
georg
Posted by: snoopy-226k

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/25/23 12:10 PM

Knallerbsen ist ein interessanter Gedanke. Die knallen sofort, müssen nicht kompliziert angezündet werden und man kann sie sogar mit Reiben zwischen zwei Fingern auslösen. Leider sind sie lärmtechnisch eher Knallerbschen. Unser letzter Hund hätte sich nach einer einzigen Knallerbse zitternd auf den Boden gelegt... andere sind halt auch mal schussfest.

Die Verhaltensmaßnahme wegschauen, leise steif stehen würde ich so nicht generell unterschreiben. Die meisten Hunde werden einen energischen, lauten und bestimmten Ton als Selbstbewusstsein und Stärke interpretieren. Hund-interne Kommunikation funktioniert ja auch so, dass die kleinsten Pinscher mit Knurren und Bellen gefährlich wirken wollen und die dicksten angreifenden Hunde rotzfrech anmachen.

Spätestens, wenn ein Hund sehr nahe ist und mit Knurren und Zähnefletschen zeigt, dass er Haus und Hof verteidigt oder gleich attakieren will kann man über still stehen und wegschauen nachdenken. Dann würde ich aber auch nicht mehr auf ein Knallerbschen nachdenken schmunzel
Posted by: Deul

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/25/23 02:16 PM

Zitat
Die Verhaltensmaßnahme wegschauen, leise steif stehen würde ich so nicht generell unterschreiben.

Wenn Du an ein Exemplar kommst, das eine rudimentäre Ausbildung zum Objekt oder Personenschutz hat, ist das deine einzige Möglichkeit. Alles andere endet im Krankenhaus. Such mal nach DDR Guard Dogs. Dann bekommst Du einen Eindruck wie schlimm es werden kann.

Die wähl der Verhaltensweisen ist sicher toll wenn man fremde Hunde einschätzen kann. Ich kann es, da ich lange Jahre Schutz und Gebrauchshunde ausgebildet habe. Jemand der Angst vor Hunden hat kann es mit Sicherheit nicht. Wenn man auf den ersten oder zweiten Blick entscheiden kann zwischen "Den jag ich mit nem trockenem Handtuch weg" oder "halt ja schön still sonst wird's übel" hat man die Wahl. Ansonsten geht das irgendwann schief.
Posted by: snoopy-226k

Re: Rumänien - Verbreitung wilder Hunde? - 12/26/23 10:17 AM

Genau, da bin ich zu 100% bei Dir. Wir hatten über Jahrzehnte -auch schwierige- Hunde, ich traue mir die Entscheidung auch zu. Deshalb schreibe ich ja auch explizit, dass ich das "wegschauen und still stehen" nicht generell so unterschreiben würde.