Hallo zusammen!
Ich war 1999 mit dem Rad und 2005 nochmal mit dem Pkw in Neuengland. Hier ein paar Gedanken dazu:
Mount Washington ist toll, hat jedoch (angeblich) das schlechteste Wetter der Welt, ist oft sturmumtost und trotz seiner nur gut 1900m Höhe ziemlich kalt. 2005 hatte ich Ende September Riesenglück. Tags vorher war noch Dauerregen. Als ich dann hochgelaufen bin, löste sich der Morgennebel bald auf und ich hatte einen klaren, kalten Tag mit kaum Wind. Oben hatte es aber schon etwas geschneit.
Um dorthin zu kommen empfehle ich über La Patrie (Quebec), Pittsburg (New Hampshire), Colebrook und Errol nach Berlin zu fahren. Wenig Verkehr, gute Straße und tolle Seenlandschaft. Der Bereich zwischen der Grenze und Pittsburg wird von den Locals "Moose Alley" genannt. Warum, dürfte klar sein. Bei meinem zweiten Aufenthalt dort habe ich mehrere Elche gesehen. 5 Meilen südlich der Grenze hat es einen sehr einsamen, schönen Campground. Nimm aber einen vernünftigen Schlafsack mit.
Was die Reisezeit angeht, braucht man auch immer etwas Glück. Je nach dem, wann die ersten Temperatureinbrüche kommen, geht die "Foliage" eher oder später los. 1999 bin ich Ende September nach Boston geflogen. Während Vermont "brannte" war im Norden New Hampshires alles schon vorbei. Im Acadia war es Mitte Oktober noch super. Acadia hat übringens ein großes Netz dieser Carriage Trails, die extra zum Radwandern angelegt sind und viel genutzt. Die Fahrt zum Mt Cadillac hinauf lohnt sich unbedingt, sofern kein Nebel ist.
Ich würde den Oktober auf jeden Fall mitnehmen wollen. Wenn Ihr im frühen Oktober schon in New York sein wollt, könnt Ihr Euch die Reise sparen oder gleich im Sommer fahren. Da habt Ihr dann wahrscheinlich nichts vom Indian Summer gesehen.
Wo es mir sonst noch super gefallen hat, war im Norden Maines die Strecke von der kanadischen Grenze über Jackman nach Greenville. Da habe ich bei der Radtour sogar Bären gesehen.
Unterkünfte können an Wochenenden knapp werden, besonders im Acadia. Wenn das Wetter schön ist, strömen die Leute selbst von Boston kommend raus in die Natur. Unter der Woche geht es aber.
Es grüßt
Bernhard