Ich habe mir das nochmal durch den Kopf gehen lassen. Die Kraft auf das Ritzel hängt sogar überhaupt nicht von der Größe des Kettenblattes ab. Durch die Kurbellänge und das Fahrergewicht ist das erreichbare Maximaldrehmoment vorgegeben. Das braucht man z.B. dann, wenn man das Rad bergauf gerade eben noch bewegen kann, wenn man sich im Wiegetritt voll auf die Pedale stellt. Dieses Drehmoment wird von der Tretlagerwelle 1:1 auf die Hinterachse übertragen, wäre das nicht so, dann würden sich die beiden Achsen verschieden schnell drehen, was nicht geht wegen der Kette. Wenn ich nun das Kettenblatt immer kleiner mache, dann müssen die Zähne des Kettenblatts immer mehr aushalten. Den Zähnen des Ritzels ist das aber egal, deren Belastung ändert sich nicht. Stell dir vor, ich montiere vorne ein Kettenblatt mit 4 Zähnen. Da hüpfe ich einmal drauf, dann ist der Zahn, der gerade im Eingriff ist, abgebrochen. Dem Ritzel tut das aber nix. Ergebnis also: Deine Betrachtung wäre sinnvoll für mich, wenn mir vorne am Blatt die Zähne abgebrochen wären. Daß Bauteile, die verbunden sind, der gleichen Kraft ausgesetzt sind, stimmt so nicht. Bestes Beispiel: Tretkurbel. Am Ende der Kurbel wirkt mein ganzes Gewicht. Am Kettenblatt meinetwegen 1,5 mal mehr, obwohl Blatt und Kurbel fest verbunden sind, denn das Kettenblatt ist nur halb so groß wie die Kurbel. Was aber gleich ist, das ist das Drehmoment von Kettenblatt und Kurbel, denn wenn das verschieden ist, dann ist was kaputt gegangen, dann ist das Kettenblatt abgerissen von der Kurbel.