Hallo Freaks,
ich will doch mal meine letzte "Pulverei" vorstellen, auch wenn sie vom Finish nicht ganz mit anderen "Exponaten" hier mithalten kann. Basis ist ein gebrauchter Rennrahmen, der einen verchromten Hinterbau und eine ganz verchromte Gabel aufwies, teilweise war der Lack nicht mehr gut, und der Chrom (vor allem an der Gabel) hatte etliche Rostpartikel. Den Rahmen habe ich glasperlengestrahlt (eine mühselige Arbeit, denn der Lack saß dann doch recht fest) bis auf die Stellen, an denen ich die Verchromung erhalten wollte. Dabei stellte sich heraus, dass der Rahmen unterverchromt war, ein gutes Qualitätsmerkmal.



Da ich den Rahmen für als Reiserennrad verwenden will, hat mir ein Kollege selbstgebaute Gepäckträgerhalterungen an den Hinterbau mit Silberlot gelötet. An der ziemlich leichten Gabel wollte ich keine eingelöteten Lowriderbefestigungen in die Gabel einsetzen. Meine Lösung sind aufgelötete Buchsen mit Gewinde, welches nicht durchgehend ist, damit die Gabel nicht durch die Schraube beschädigt wird. So habe ich zwar keinen Formschluss mehr, aber auch keine Schwächung des Rohres (außer dem Wärmeieinfluss durch die Lötung). Dort kann ich entweder mit angepassten Schrauben arbeiten oder besser noch mit M5 Gewindestiften und Muttern.



So langsam kann man auch erkennen, von welchem italienischen Hersteller der Rahmen ist. Das Baujahr und das Modell weiß ich leider nicht. (Über Infos freue ich mich). Das eingebaute Innenlager kommt von TA, auch mit Stahlachse (das ist die günstigere Version) ist es ein ziemlich leichtes Innenlager in einem guten Finish, so passgenaue Innenlager kannte ich bisher nicht.

Der Pulverlack ist ein Zweischichtlack aus dem Fahrradbereich, zuerst wird die Farbschicht aufgetragen, dabei hatte ich die erhaltenswerten Verchromungen abgedeckt, dann eine Klarlackschicht, durch die der Lack erst seine richtige Farbe bekommt. Nach dem ersten "Lackauftrag" war die Farbe Rosametallic, erst mit der zweiten Schicht wurde sie Burgundrot. Für mich war es das erste Mal, dass ich mit Abklebungen geareitet habe, das Verfahren lässt sich noch verbessern. Einige Stellen, an denen der Chrom nicht mehr so gut war, sind nicht so toll geworden, zumindest ist die Chromschicht aber geschüztz. (Wobei der Chrom im Ursprungszustand auch klar überlackiert war, diese Schicht musste ich mühselig abkratzen.) Nun der Gabelkopf:



Der Gabelkonus sitzt noch nicht richtig auf der Gabel, die in den Rahmen eingepressten Steuerkopflager habe ich unpraktisherweise mit weißem Fett eingesetzt, weiße Spuren sieht man immer noch in den Ritzen. Als Rostschutz ist der Rahmen vor der Montage innen mit einem Haftöl eingesprüht worden, ich hoffe er wird mir nicht so schnell geklaut, wo soviel Arbeit darin steckt.



Rahmen, Gabel, Steuersatz und Innlager zusammen wiegen unter 3100 Gramm (Küchenwaage), ein guter Wert für Stahlrahmen.

Nun wird einigen Experten sicherlich aufgefallen sein, dass keine Lowriderbefestigungen an den Ausfallenden der Gabel sind, dort war mir die Nähe der vorhanden Lötstelle zu nah, ich befürchtete, dass sie mit erweicht und das Lot herausläuft, mir ist eine andere Lösung eingefallen. Die ist noch nicht realisiert, aber wennn das fertige Rad in "unsere Räder" auftaucht, gehe ich näher darauf ein. Allerdings wir es nicht mit Neuteilen aufgebaut, mein vorhandenes Reiserennrad wird unter kleinen Änderungen umgebaut.

So long

Dittmar