Interessant dabei ist, dass sich Lernen und Verhalten gut in der Struktur der Hardware nach weisen lässt. So haben junge Leute, die viel am Handy kommunizieren, ein weit größeres Hirnareal, das für die Fingermotorik zuständig ist, als Alte. (Bei uns wird das Areal, das fürs Rad fahren zuständig ist, größer sein als üblich. )
Nun, da gibt es offenbar auch gewisse Kollateralschäden: auweia.... Zur Förderung nicht nur der Hirnstrukturen der motorischen Fähigkeiten sondern der gesamten Organisation der Menschen gleich welchen Alters fallen mir als Musiker natürlich spontan noch ganz andere Tätigkeiten ein als Monitorglotzen.
Da gebe ich dir vollkommen recht! Es ist zwar nicht alles Teufelszeug, was digital auf unsere Kinder zu kommt, pädagogisch ist es eine Herausforderung, der viele nicht gewachsen sein werden.
So sehe ich den finnischen Ansatz, Kinder von Anfang an nur mehr digital schreiben zu lassen, als ein sehr zweifelhaftes Experiment. Wir lernen weniger durch passives Aufnehmen als durch eigenes Tun. Wenn sich das Tun über weite Strecken nur mehr im Drücken von Tasten erschöpft, muss das starke Auswirkungen auf das Lernen und das Integrieren der Inhalte haben. Ob diese positiv sind, zweifle ich stark an. Stellt euch vor, ihr müsstet das Radfahren ausschließlich mit einem Lernprogramm am Bildschirm lernen.
Positiv ist dagegen die Möglichkeit, digital Freundschaften zu halten. Zwei Töchter von mir bleiben mit FreundInnen in aller Welt in Kontakt, obwohl sie in weiter Entfernung leben. Das hätten wir, als wir jung waren, so nicht machen können. Auch die Möglichkeit, sich selbst unbürokratisch Informationen zu holen, ist ein echter Fortschritt. Sie braucht halt auch die Reife, diese sinnvoll ein zu setzen und Informationen zu bewerten.