Das Phänomen kennt ihr sicher alle:

Das radelt man frohen Mutes ganz gemütlich einen superbreiten Wald- und Wiesenweg entlang. Weit voraus drei Spaziergänger, die natürlich mit Armlänge Abstand nebeneinander herlaufen und den gesamten Weg einnehmen.

50 Meter Entfernung: ein zaghaftes Klingeln.

30 Meter Entferung: noch mal klingeln, ganz sanft, will ja niemanden erschrecken.

10 Meter Entfernung: erneutes Klingel, diesmal etwas energischer.

Plötzlich kommt Bewegung in die Bande. Aber gehen sie zur Seite? Nein!

Der auf der rechten Seite torkelt nach links. Der auf der linken Seite taumelt nach rechts. Und der in der Mitte dreht sich einmal um die eigene Achse, bleibt stocktsteif stehen und glotzt blöd.

Es ist zum Haareausraufen. Es passiert jeden Tag von Neuem.

Und gerade dann, wenn man freundlich und zuvorkommend sein will.

Ein Freund von mir macht es anders: Er läuft pfeilschnell von hinten auf; lässt kurz vor dem Zusammenstoß das Hinterrad blockieren, stößt einen wilden Kriegsschrei aus – und hat freie Bahn, weil alle Fußgänger mit einem Hechtsprung zur Seite jumpen oder vor Schreck tot umfallen. Aber das ist ja nun höchst verdammenswert.

Was soll ich nur machen?