Re: Helmprüfkriterien realistisch....?

Posted by: nachtregen

Re: Helmprüfkriterien realistisch....? - 05/19/04 12:51 AM

In Antwort auf: Anonym

Beitrag von Ingo Keck (aus de.rec.fahrrad):

"Der Wirkung des Radhelms ist ja inzwischen gut untersucht:
[...]
wurde irgend ein positiver Effekt auf die Zahl der Todesfälle ausgemacht. "

dieser erkenntnisgewinn ist sicherlich dahingehend kritisch zu betrachten, da er die ergebnisse in falsche kausale zusammenhänge stellt: nicht zunehmende helmnutzung ist grund für höhere todesraten, sondern die höhere todesrate unter helmtragenden liegt im professionalisierten sportbetreiben und dementsprechend in - in der relation - wesentlich höheren expositionszeiten (also höheres risko des verunglückens) und extremeren situationen (bspw. downhill, ...) begründet; "helmtragen" ist dabei nur ein ausdruck zunehmender professionalisierung, gestiegenen gefahrenbewusstseins, etc., nicht aber ursächlich für todesfälle.
mithin ist diese studie hier im falschen referenzrahmen dargestellt. listig


Vorab: Den letzten Satz verstehe ich nicht.

Weshalb sorgt die Einführung einer Helmpflicht oder die durch Werbung stark gestiegene Nutzung von Fahrradhelmen durch Alltagsfahrer zu einer wie auch immer gearteten "Professionalisierung"? Die Expositionszeiten sind übrigens eingerechnet worden. Extreme Situationen sind m.E. nach wie vor die Ausnahme: Downhill ist im Gegensatz zu normalem MTB oder Rennrad fahren die Ausnahme.

Abgesehen davon stimmt die Vermutung, daß eine (individuell) gestiegene Expositionsdauer das Unfallrisiko steigert, nicht unbedingt, da es auch so etwas wie Kompetenzgewinn gibt. In Bezug auf das Gehen kannst Du das sehr gut bei Kindern beobachten. In Bezug auf das Auto fahren reicht es, die unterschiedlichen Versicherungssätze für unterchiedlich erfahrene Fahrer in der Haftpflichtversicherung zu betrachten.

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Stefan