Re: Helmprüfkriterien realistisch....?

Posted by: HeinzH.

Re: Helmprüfkriterien realistisch....? - 05/14/04 07:38 AM

"Das Thema Fahradhelme ist regelmäßiges Thema von medizinischen Doktorarbeiten: Die letzte, die ich gelesen habe, wäre in keinem sozialwissenschaftlichen Studiengang als Semesterarbeit akzeptiert worden :-(." schrieb Stefan


Moin Stefan,

kaum ein Mediziner wird eine Diplomarbeit aus dem Gebiet z.B. des Flugzeugbaus beurteilen wollen/können.
Ich persönlich (Nichtakademiker) traue mir nicht zu, medizinische Doktorarbeiten auf ihre Qualität einzuschätzen....

Ich meine, das Thema Fahrradhelme ergibt Stoff nicht nur für medizinische Doktorarbeiten, sondern auch für Diplomarbeiten andere Disziplinen.

Vielleicht sind auch interdisziplinäre Arbeiten möglich (?), sinnvoll wären diese allemal...

Es ist m.E. an der Zeit, daß Thema professionell, sachlich und unemotional anzugehen.
Angesichts der langsam, aber stetig ansteigenden Bedeutung des Fahrradverkehrs, die nicht nur ökologisch, sondern auch gesundheitspolitisch erfreulich ist, sind verschiedenste Träger für derartige Arbeiten denkbar, Versicherungen, Materialproduzenten, Hersteller von Arbeitsschutzprodukten, Hersteller von Prüfeinrichtungen, Fahrradhersteller, aber auch Einrichtungen aus dem Gesundheitswesen.

Du schriebst zu 2c.) auch:

"Hier wird es schwierig: Rad fahren ist eine ungefährliche Tätigkeit: Jedenfalls ungefährlicher als zu Fuß gehen oder Auto zu fahren. Daraus ziehe ich die Konsequenz, daß beim normalen Rad fahren ein Helm unsinnig ist; außer für paranoide Menschen, die auch im Auto und beim Spaziergang einen Integralhelm tragen."

Dies ist nicht so weit hergeholt, Menschen, die aufgrund einer Behinderung leicht stürzen, tragen seit Jahrzehnten Sturzringe und Helme im Alltag beim gehen. Ich weiß dies, weil auf einer bestimmten Hamburger Buslinie solche Mitbürger, die in einer beschützenden Werkstatt arbeiten, zusteigen.
Ich denke schon, daß man ihnen das Helmtragen beim Gehen in der Stadt bei erwiesener Unwirksamkeit nicht zumuten würde.

"Für Extremsportler (z.B. Downhill) würde ich 2d) favorisieren, gebe jedoch zu bedenken, daß die Einführung der Helmpflicht für Motorradfahrer (bzw. die Aufhebung einer solchen, z.B. in diversen Bundesstaaten der USA) keinesfalls zu signifikanten Veränderungen der Verletzungs- und Todeszahlen in Bezug auf die Expositionsdauer gegeben hat."

Ich denke, wir sind uns alle einig, daß die Benutzung von Bordsteinradwegen (und die überwiegen in D) einer Extremsportart gleichkommt! (Die erwünschte Abschaffung der Radwegbenutzungspflicht ist allerdings eine andere "Baustelle")

Abschließend möchteich anmerken, daß ich natürlich auch eine Meinung zum Thema Prüfkriterien habe, später..

Gruß ersteinmal,

HeinzH.

P.S. O.T. Habe in HH erstmalig einen Helm gesehen, der mit einer Aluminiumstruktur verstärkt sein soll. Das Fabrkat fällt mir gerade nicht ein.