Re: Helmprüfkriterien realistisch....?

Posted by: nachtregen

Re: Helmprüfkriterien realistisch....? - 05/13/04 09:15 PM

1b: Die Kriterien stellen einen Vergleichsmaßstab dar.

In Antwort auf: HeinzH.

2. Was muß ein Fahrradhelm überhaupt leisten:
a.)Muß er einem Radfahrer bei einem Aufprall mit 25km/h mit dem Kopf voran aus 90° auf eine unelastische Fläche das Überleben ermöglichen (?)
oder
b.)sieht der typische Fahrradunfall mit Kopfverletzung (wenn es ihn gibt) völlig anders aus in Bezug auf Aufprallwinkel etc.(?)
oder
c.) ist Radfahren eine "ungefährliche Tätigkeit" und die heutigen Prüfkriterien sind zu hoch(?)
oder
d.) sollte ein Fahrradhelm den selben Prüfkriterien unterliegen wie ein Helm für motorisierte Zweiräder (?)


Hier wird es schwierig: Rad fahren ist eine ungefährliche Tätigkeit: Jedenfalls ungefährlicher als zu Fuß gehen oder Auto zu fahren. Daraus ziehe ich die Konsequenz, daß beim normalen Rad fahren ein Helm unsinnig ist; außer für paranoide Menschen, die auch im Auto und beim Spaziergang einen Integralhelm tragen.

Für Extremsportler (z.B. Downhill) würde ich 2d) favorisieren, gebe jedoch zu bedenken, daß die Einführung der Helmpflicht für Motorradfahrer (bzw. die Aufhebung einer solchen, z.B. in diversen Bundesstaaten der USA) keinesfalls zu signifikanten Veränderungen der Verletzungs- und Todeszahlen in Bezug auf die Expositionsdauer gegeben hat.

In Antwort auf: HeinzH

3. Wie könnten sinnvolle Prüfkriterien aussehen?:
[...]
d.) Es genügt, wenn die Prüfkriterein in (z.B.) 75% der Unfälle mit Schädelbetroffenheit ein Überleben ermöglichen.


Wenn es Dir oder jemand anders gelänge einen Motorradhelm zu konstruieren, der ermöglichte, 75 % der Todesfälle auf Grund von Kopfverletzungen zu vermeiden, hättest Du das bei weitem beste Produkt am Markt.

In Antwort auf: HeinzH

Im übrigen kann ich mir gut vorstellen, daß man aus den Themen Fahrradhelm/Prüfkriterien/Unfallauswertungen etc. den Stoff für einige Diplomarbeiten herausdestillieren kann.


Das Thema Fahradhelme ist regelmäßiges Thema von medizinischen Doktorarbeiten: Die letzte, die ich gelesen habe, wäre in keinem sozialwissenschaftlichen Studiengang als Semesterarbeit akzeptiert worden :-(.

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Stefan