Re: Neue 11-Gang-Alfine

Posted by: Anonymous

Re: Neue 11-Gang-Alfine - 02/03/10 01:30 AM

In Antwort auf: superaxel
Was Du schreibst ist nur bedingt richtig:

Shimano hat den damaligen Konkurrenten Suntour mit unlauteren Mitteln vom Markt verdrängt und seine Produkte zum großen Teil unter Produktionspreis auf den Markt geworfen. Shimano konnte sich das als Mischkonzern damals leisten, wurde aber auch entsprechend abgestraft. Suntour war tot. Der Erfolg von Shimano jedoch spricht für sich.

Suntour als ebenfalls japanischen Hersteller hatte ich jetzt mal bewußt außer acht gelassen.
Wobei, ich kenne die damaligen Shimano-Firmenverhältnisse als Mischkonzern nicht. Aber bei Wikipedia finde ich als aktuelle Werte: "Knapp vier Fünftel des Umsatzes erwirtschaftet Shimano mit Fahrradkomponenten und knapp ein Fünftel mit Angelzubehör (Ruten und Rollen)."
Also, wenn ich das richtig sehe, (nur mal angenommen) sollte der Fahrradsektor von Shimano floppen, rettet der übrigens sehr gute Angelzubehörbereich auch nicht mehr viel.
(Soviel an dieser Stelle mal zum Falk'schen "Angelhakenkombinat")

In Antwort auf: superaxel
Campa HAT einige Zeit MTB Schaltungen produziert und hat vor kurzem eine Linie für Fitnessbikes entwickelt. Also nicht NUR Rennrad. Zudem ist Campa auch fast eingegangen und musste sich auf die Kernkompetenzen konzentrieren: Rennrad!

Campa hatte traditionell m.W. nur Rennrad gemacht, kurzzeitig und nicht konsequent genug MTB. Campa ist fast eingegangen, weil der Bereich Rennrad zeitweise relativ wenig gefragt war. Kernkompetenz heißt leider bei Campa mittlerweile: Keine sehr guten Naben mit Konuslager mehr, sondern Umstellung auf Industrielager. Das muß nicht schlechter sein. (Aber gerade die alten Naben waren als Langläufer bekannt, und werden weiterhin sehr hoch gehandelt.)
Allerdings ist die Umstellung auf Industrielager für den Hersteller (gerade bei nicht extrem großer Produktion) wesentlich billiger.
Der Beweis, das hochwertige konusgelagerte Naben schlechter als industriegelagerte Naben sind, wurde m.W. bisher nicht erbracht. (bestenfalls als Ideologiescharmützel auf Nebenkriegsschauplätzen zwinker )

In Antwort auf: superaxel
Sachs hat Mitte der 90er sich konsolidieren und neu aufstellen müssen um insgesamt überlebensfähig zu sein. Die damals hoch innovative Radsportsparte wurde an SRAM veräussert, so kommts das die Getriebespezialisten von SRAM noch immer in Schweinfurt sitzen. Auch die ersten hydraulischen Scheibenbremsen fürs Rad kamen vor ca 20 Jahren von Sachs auf den Markt.

Also, wenn auf ein Unternehmen der Begriff "Mischkonzern" zutrifft, dann auf "Sachs".
Genau der Konzern hätte m.E. alle Mittel gehabt, hochwertige Komponenten nicht nur zu entwickeln, sondern auch zu produzieren und in großen Stückzahlen zu verkaufen. Aber, es ging beim Verkauf an SRAM ja nur um (wenn auch profitabel zu verkaufende) Fahrradteile.
Das als eigene Marke zu erhalten und möglicherweise auszubauen war im "Autoland" Deutschland gar nicht erst ins Auge gefaßt worden.

In Antwort auf: superaxel
Unstrittig ist, dass Shimano seinen Namen bekannt gemacht hat, wo Shimano draufsteht wird teils blind gekauft. Ist wie Microsoft oder Intel Inside. Menschen sind dumm.

Die Firma Shimano hat fast seit Beginn ihrer Gründung Komponenten für Fahrräder entwickelt und produziert. Auch in nicht ganz so fahrradprestigeträchtigen Zeiten ist Shimano dabei geblieben. Ein "Erfolgsgeheimnis" ist eben die Entwicklung und Produktion von Billig bis Teuer für nahezu alle Fahrradtypen. Irgendwelche Fahrradmoden konnten Shimano deswegen auch nicht so hart treffen, wie Campa. Die Kernkompetenz von Shimano lautet nicht wie bei Campa: "Rennrad", sondern "Fahrrad". Taugt vielleicht nicht sooo zum Posen, funktioniert dafür aber recht gut schmunzel

In Antwort auf: superaxel
Das Ganze hat also rein gar nichts mit Arroganz anderer Hersteller zu tun, im Gegenteil.

OK. Dann eben Ignoranz zwinker
Die Rohloff-Nabe hätte (bei der Kernkompetenz) nicht aus Kassel, sondern aus Schweinfurt kommen müssen. Kam aber nicht. Machte es eben ein Anderer.
Warum eigentlich nur Getriebenaben aus Schweinfurt? Der Kettenschaltung nichts mehr zugetraut, und darum nichts entwickelt?
Getriebenaben reichen aus Schweinfurt, den Rest können andere Hersteller machen - Fahrradkomponenten waren wohl zu popelig fürs Firmenportfolio?

Gruß
Micha

PS. Man kann Shimano sicher vieles vorwerfen. Besonders viel Schrott produzierten sie (trotz mancher sich nicht durchgesetzten Entwicklung) m.W. nicht.
Ich hoffe, die 11er ist ausreichend entwickelt und getestet, bevor sie auf den Markt geschmissen wird. Jede gute Fahrradkomponente bringt "dem Radfahren" etwas - unabhängig davon, ob ich den Hersteller mag, oder dem Schaltkonzept persönlich etwas abgewinnen kann schmunzel