Re: ALPHA ON TOUR

Posted by: ALPHA

Re: ALPHA ON TOUR - 11/22/03 11:55 PM

Ja Du hast Recht. Yahoo muss das mit seinem Wetterdienst nochmal ueben. Von wegen Hoechsttemperaturen bis 18 Grad. 41 Grad hatte ich. Du weisst ja was das bedeutet, in dieser Baumlosen Wueste. Und dann dieser Wind dabei. Ich hatte zwar Gùeck, er kam meisst von hinten, endweder frontal, oder schraeg von der Seite, aber er bliess so heftig, das ich dachte, er trocknet Dich vollkommen aus. Mit gut 4 Litern fuer die 105 Kilometern hatte ich recht knapp kalkuliert, als ich in San Pedro ankam, hatte ich nur noch einen knappen halben Liter ueber. Insgesammt sind es 1315 Hoehenmeter geworden, weniger als ich gedacht habe. Der Pass, der laut diversen Infos mit 3700 Metern Hoehe angegeben wurde, wurde von meinem Hoehenmesser nur mit 3400 ausgewiesen.
Auf 3100 Hoehemmetern hatte ich ein schoenes Erlebniss. 3 LKWs aus Brasilien fuhren an mir vorbei und dann Anfueher winkte seinen Kollegen, doch mal rechts ran zu fahren. Es ergab sich ein kleines Gespraech, wegen meinen schlechten Spanischkenntnissen mehr mit Improvisation, aber man konnte doch vieles verstehen. Wo ich denn her kommen wurde. Sozy de Alemania. Nun hat er seinen Fotoapperat gezueckt und ein Kollege musste unbedingt ein Bild machen, er wollte immer schon mal mit einem Deutschen auf ein Bild.
Ob ich noch klar im Kopf waere, hat er mich gefragt. Ich hatte eigentlich wenig Probleme bis dahin, der Atem ging ein wenig schneller, und ich habe schon mitbekommen, das es etwas anderes ist, auf ueber 3000 Metern zu radeln als in den laeppischen Eifelbergen, aber es ging. Die Trockenheit machte mir mehr zu schaffen. Er hat mir dann aber trotzdem ein Aspririn spendiert. Und dann noch eine etwas fragwuerdig aussehende Pille. Stand Soroche drauf, also Hoehenkrankheit. Ich selbst habe Diamox dabei, und will das Zeug eigentlich nur im Notfall schlucken, aber ich wollte seine Gastfreundschaft nicht verletzen.
Ueberhaupt sind die Leute hier sehr freundlich. Nur wenig ignorieren mich, einige gucken, wie das Auto in dem sie sitzen, wenn sie mich sehen, viele Strecken den Daumen hoch, oder hupen Beifall. Das motiviert schon sehr, muss ich sagen.
Auf der Strecke Calama - San Pedro gabe es jedenfalls nichts ausser trockendste Wueste. Hoehepunkt war hier der kleine Baum, mit dem Schild "give me Water please". Nun, da ich mit Wasser knapp war, hat er etwas anderes von mit bekommen. Ist sowieso besser als Wasser. Erst recht, wenns von mir kommt :-)
Dann gab es noch zwei Bushaeschen, da konnte man sich reinsetzen. Immerhin, kleine Zufluchten vor der gnadenlosen Sonne. Wenn mich jetzt jemand fragt, ob es nicht Oede ist, durch so eine Wueste zu fahren (Die Atacama-Wueste ist im uebrigen die trockenste Wueste all betracht die ganze Welt hindurch), dann wuerde ich erst mal sagen "nein". Jetzt am ersten Tag ist alles noch so neu, das es schon seinen Reiz hat. Wie es ist, wenn ich hier zwei, drei Wochen rumgurke, kann ich jetzt natuerlich noch nicht wissen.
Hier in San Pedro habe ich uebrigens Renault, aus Luettich kennengelernt. Bis zum Salar de Uyuni, mochte er die gleiche Route fahren, wie ich. Ich habe ihn gefragt, ob wir nicht zusammenfahren sollen. Er moechte es wohl ausprobieren, klar wir muessen checken, ob wir so ungefaehr die gleiche Geschwindigkeit fahren und auch sonst miteinander klar kommen.
Morgen bleibe ich hier noch etwas, es gibt hier viel zu sehen und mindestens das Valle de la Luna moechte ich mir gerne anschauen.
So jetzt trinke ich mir erst mal die Hucke voll und schaue, das ich etwas vernueftiges zum beissen finde. Morgen melde ich mich nochmal kurz, bevor ich dann uebermorgen nach Bolivien entschwinde.
Gruss, Peter