Re: Fahrradzukunft 37 erschienen!

Posted by: Martina

Re: Fahrradzukunft 37 erschienen! - 01/24/24 09:35 AM

In Antwort auf: Heiko69
»Menschen sollten nicht in Bereichen Auto fahren, in denen sich viele Menschen aufhalten, die die Autoabgase einatmen müssen.«
versus
»Menschen sollten nicht in Bereichen rauchen, in denen sich viele Menschen aufhalten, die den Zigarettenrauch einatmen müssen.«

Die erste Aussage erhielt mehr Ablehnung als die zweite.

Die Schlussfolgerung, das läge an der "Motonormativität", halte sich für äußerst gewagt. Selber halte ich für wahrscheinlicher, dass das Rauchen im Allgemeinen lediglich dem individuellen Genuss zugerechnet wird, insofern die Effekte auf Unbeteiligte weniger hingenommen werden, als beim Autoverkehr, dem immerhin der praktische Nutzen der Mobilität innewohnt.

Ich stimme deinen Ausführungen weitgehend zu. Die Frage nach dem Rauchen ist nicht gleichwertig. Rauchen gilt ganz allgemein als schlechte Gewohnheit, die den meisten Rauchern selbst ausreichend peinlich ist und von der eigentlich jeder versucht loszukommen. Das gilt für Auto fahren nicht, dafür hat es zu viele Vorteile, auch für die Menschen, die selbst nicht Auto fahren. Ich habe mir auch schon Pizza liefern lassen und dabei nicht explizit darauf geachtet, ob sie mit dem Auto, einem E-Roller oder einem Lastenrad ausgeliefert wird. zwinker

Nichtsdestotrotz bin ich auch immer wieder erschrocken, mit welcher Vehemenz gegen Dieselfahrverbote bei Smogwetterlagen protestiert wird und mit welcher Selbstverständlichkeit das Argument, dass die Menschen, die an den betroffenen Straßen wohnen, zwangsläufig die gesundheitsschädlichen Abgase abbekommen für irrelevant erklärt wird. GGf. wäre eine bessere Nicht-Auto-Analogie die Frage nach der Ansiedlung eines Betriebs, der ein möglichst umfassend benötigtes Gut produziert, dabei aber Abgase erzeugt.