Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen?

Posted by: macbookmatthes

Re: Wie seid ihr zum Radreisen gekommen? - 03/22/18 01:26 PM

Wie ich zum Radreisen gekommen bin?

Aus der Not.
Meine Eltern haben zwar 6 Kinder, aber keinen Führerschein. Ergo sum wurden die Urlaube mit der Bahn und per Velo bestritten. Der Zustand derselben war aus heutiger Perspektive geradezu unterirdisch, aber das Zeug fuhr irgendwie. Es ging den Rhein entlang, den Main, die Donau - sicher habe ich hier etliche Reisen vergessen. lach

Mit 14 bin ich dann zum Pflichtpraktikum in eine Werkstatt reingerannt und habe gefragt „nehmt ihr auch jemanden für 4 Wochen, der schon was kann?“ grins
Da bin ich dann geblieben für gut 2 Jahre bis zum Abitur und habe Wochenenddienste geleistet und gesehen, dass es noch eine Menge deutlich teurerer Räder gibt.

Im Abi bin ich dann so groß geworden, dass mir vorerst gar nichts bezahlbares mehr passte… entsetzt Das änderte sich mit Mitte 20 schlagartig im ersten richtig gut bezahlten Job. Ich leistete mir ein individuell konfiguriertes MTB für die damals unglaubliche Summe von 3100 DM. Alurahmen, RockShox Judy SL, Deore-LX Schaltung und Magura HS33er bei einem Gewicht von knapp 10 kg. Jahrelang habe ich viel Spaß mit dem Teil gehabt, wenn auch nur batteriebeleuchtet und ansonsten „nackt“. Von Frühjahr bis Herbst bin ich oft die 23 km einfache Strecke zur Arbeit oder im Münchener Umland gefahren.

Mit einem neuen Job in Stuttgart wurde das leider zunächst weniger, einfach weil ich aufgrund Messtechnik immer mit dem Auto fahren musste (viel und schwer) und die Strecken meist jenseits der 50-100 km einfach angesiedelt waren. Die Anzugpflicht tat ein übriges…
Mit dem Umzug nach Belgien wurde es zum Glück wieder mehr und natürlich kam zum MTB dann noch ein „Alltagsrad“ dazu, ein Gudereit SX75. Kind 1 wurde mit dem Hänger und später mit dem FollowMe kutschiert und der Vorteil im Alltag ist ganz deutlich: Termine um 9 machen mir nix, ich steh’ ja nicht im Stau. lach
Beim Ausflug in der Schweiz kam das MTB auch mit, leider wurde es mir dort aus dem Hauskeller geklaut, während ich 10 Tage auf Dienstreise war. verärgert

Zurück in Belgien haben wir die erste „lange Reise“ seit der Ankunft des 1. Kindes gemacht, ins Baltikum. Dafür (und für weitere Reisen) habe ich mir dann den Patria Randonneur selbst aufgebaut. Obwohl einen ganzen Zacken schwerer als das damalige MTB ist es doch annähernd so schnell wie dieses geworden.
2016 dann das 2. Kind und Ende 2016 da plötzliche Ende für das Gudereit SX75: Gabelschaft gerissen. entsetzt Da musste schnell Ersatz her, denn im Tagesbetrieb musste der Hänger gezogen werden. Den Winter über habe ich dafür den Randonneur hergenommen, nach dem Winter war der „Umzug“ auf ein Intec T6 fertig.

Die Kinder fahren auch Rad (naja, Kind 2.2 noch nicht), haben gute Kinderräder und stellen fest, dass sie damit auf vielen Strecken schneller sind als ein Auto, nur gegen die Metro kommt man noch nicht an. grins

Die nächste Reise juckt schon, nur Länge und Ziel stehen noch nicht fest, mal sehn.