Re: Durch Patagonien und das Seenland

Posted by: dcjf

Re: Durch Patagonien und das Seenland - 09/28/12 12:12 PM

So, dann will ich mal fortsetzen, hier ist noch was liegen geblieben.
Die Nacht war recht stürmisch, weshalb sogar die Jeepbesatzung, die eigentlich ein Dachzelt hatte, froh war im Haus zu übernachten. Am nächsten Morgen evaluieren wir unsere Weiterfahroptionen. Da wäre eine Ostfahrt in Flache, ich glaube nach Bajo Caracoles und dann die Kurve nach Perito Moreno, oder aber über einen Pass zum Lago General Carrera. Die Grenzer geben uns allerdings zu bedenken, dass dieser Pass momentan für den Autoverkehr gesperrt, bzw. nicht fahrbar ist, da es geregnet und geschneit hat. Nachdem wir sehen dass die andere Strecke einen noch grösseren Umweg bedeutet und auch Wassertechnisch evtl ungünstig ist, machen wir uns dennoch in Richtung des Passes auf. Die ersten Kilometer gehen ganz gut, auch wenn es bergauf geht. Auch die Landschaft bietet noch einmal eine Variatioin zum Valle Chacabucco, nicht mehr ganz so viel Vegetation, dafür offenere Berglandschaft. Leider verwandelt sich die schöne Erdstrasse ziemlich bald in eine unfahr und auch fast unschiebbare Schlammpiste, welche uns einige Stunden am erfolgreichen Queren zweifeln lässt. Dummerweise haben wir für die Strecke auch keine genaue Karte, so dass wir nicht sicher sind, wann wir wenigstens den höchsten Punkt geschafft haben. Die Schutzbleche müssen sowieso von den Rädern abgemacht werden, aber auch das reicht noch nicht, manchmal muss man alle paar m die Reifen wieder vom Schlamm befreien. Oben liegt noch Schnee und es schneit leicht und ist bewölkt, immerhin kann man die Lehmpiste nicht verfehlen. Wir sind froh, als wir schliesslich nach einer Hochebene merken, dass es tatsächlich runter geht. Allerdings ist Vorsicht angesagt, die Strasse ist so glitschig, dass nur Schritttempo möglich ist und die Bremsen sind noch voller Schlamm. Je weiter wir runter kommen, desto besser geht es aber und so können wir uns auch wieder auf die Landschaft konzentrieren, welche hübsche Felsformationen zu bieten hat. Auch die ersten Lebewesen hier, es sind Pferde, werden freudig begrüsst.
Nach einer Weile sieht man erste Autospuren, die hier enden, ein wenig weiter unten steht auch das zugehörige Auto. Der Autofahrer erkundigt sich nach den Verhältnissen, er konnte mit seinem Jeep hier gestern nicht durch, da die Strasse zu glitschig war. Muss er wohl noch etwas warten. Bei ein paar Häusern nahe einer Lagune wird gerade gepackt, und so schliesse ich, dass sie uns bald überholen werden. Da wir uns mit der Zeitplanung nicht ganz sicher sind, wäre ein weiterer Lift gar nicht so schlecht. Und so lassen wir uns trotz noch bevorstehender weiterer Abfahrt nach Los Antiguos mitnehmen (die Strecke wäre aber auch sehr lohnend am Velo gewesen). Einmal dort angekommen stellt sich heraus, dass der Autofahrer auch noch bis Perito Moreno weiterfährt. Prima, von dort könnten wir nämlichen diesen Langstreckenbus die Ruta 40 entlang nach Bariloche nehmen.
In Perito Moreno wird aber erst einmal der Camping gesucht und alles weitere am nächsten Morgen geschaut (angeblich fährt der Bus am nächsten Tag).

Piste nach Los Antiguos

Schnee und Schlamm kommen näher

See kurz vor der Passhöhe

Auch wenn man es für fahrbar hält, hier ist Schieben angesagt

Auch das Wetter sieht nicht gemütlicher aus

Hinter dem Pass wird es aber deutlich besser (Wetter/Piste/Landschaft)

Wirklich schicke Felsskulpturen

Schönes Ausrollen bis zum Lift