Re: Wien-Neusiedlersee-Balaton-Budapest-Györ

Posted by: Bettinako

Re: Wien-Neusiedlersee-Balaton-Budapest-Györ - 05/06/24 08:19 AM

Tag 5:

Nur mit etwas Studentenfutter und Keksen gestärkt starte ich um 8h50 in den neuen Radtourentag. Um Handyakku zu sparen richte ich mich nach der Beschilderung, denn bis Balatonkenese ist es ja noch der Balaton-Radweg. Tatsächlich fahre ich zu weit und muss noch einmal zurück nach Balatonkaratya, wo der Weg nach Budapest abzweigt. Doch vorher kaufe ich mir noch in einem kleinen Spar-Supermarkt ein pikantes Früchstück. Mit nicht einem 1,50 Euro Bargeld wäre ich in Österreich gar nicht auf die Idee gekommen, ein Frühstück zu kaufen. Hier bekomme ich ndafür 2 Semmeln, eine Packung Extrawurst (90g) und 1,5 Liter Mineralwasser. Dann bleiben mir noch genau 30 Forint übrig, sogar zu wenig, um sie einem Bettler zu schenken.
Nachdem ich endlich wieder den richtigen Weg nach Budapest gefunden habe, wird mir trotz Jacke, Schlauchhaube und Handschuhen zum ersten Mal kalt. Grund dafür ist der starke Gegenwind, der mir auf dem erfreulicherweise neu gebautem Radweg Richtung Balatonfókajár, und dann noch weiter nach Füle, entgegenweht.
Bisher war der Wind auf dieser Tour ja mein Freund, jetzt zeigt er, dass er auch anders kann. Bald ist mir nicht mehr kalt, weil ich ins Schwitzen komme, um auf ebener Strecke ein Tempo von 10-12km/h zu halten.
Weiter nach Polgardi geht es abwechselnd auf neuen, straßenbegleitenden Radwegen und mäßig befahrenen Landstraßen.
Dann soll laut Bikeline Buch wieder ein "schwierig zu befahrender, unbefestigter Abschnitt" folgen. Nach dem Sumpf und der Holperstrecke vor 3 Tagen bin ich ehrlich gesagt etwas ängstlich, was mich da wohl erwarten wird.
Doch es kommt ganz anders: der Wegweiser für Radfahrer, der nach Székesfehérvár weist, führt mich auf eine Landstraße, auf deren Boden ein Fahrradweg markiert ist, während am Straßenrand Schilder stehen, wonach Rad fahren hier verboten ist. Was jetzt? Da mir mehrere Radfahrer ohne Gepcäk (ich vermuter daher: Einheimische) entgegen kommen, fahr ich erst mal unbeirrt weiter und lande tatsächlich bald wieder auf einem straßenbegleitenden Radweg, der über Koszárhegy und Szabadbattyan nach Szekesfehérvár führt. Laut Bikeline Buch wäre ich eine von der Sidatz her weitere und auch schwierigere Strecke über Úrhida gefahren.
Da ich heute müder bin als sonst, und auch beide Beine und die linke Schulter schmerzen, beschliße ich, mir hier in Székesfehérvár ein Hotel zu suchen. Es ist teuer als ich mir vorgestellt habe, aber das Personal kann gut Englisch und ist sehr freundliche. Ich bringe mein Gepäck ins Zimmer und gehe dann zu Fuß in eine Wechselstube, wo ich 100 euro in Forint tausche. Das Zimmer zahle ich mit Karte.
Nach einer angenehmen Dusche gehe ich zum McDodalds auf ein günstiges Abendessen udn versorge mich bei einem großen Supermarkt mit Proviant für die nächsten 2 Tage. Auch ein Ladekabel, über das ich zukünftig mein Handy auch mit der Powerbank aufladen kann, bekomme ich dort. Dann geht es zurück zum Hotel, wo ich es mir gemütlich mache und als Nachtisch noch Kekse esse.

Gefahrene Kilometer: 58,70
Fahrzeit: 4h34m49s