Re: Dauphiné Provençale: Diois & Baronnies

Posted by: veloträumer

Re: Dauphiné Provençale: Diois & Baronnies - 03/19/24 08:34 PM

ALP-2023-AOC-07
Dauphiné-Voralpen VI: Die Baronnies und Monts de Vaucluse im nördlichen Schattenwurf des Mont Ventoux (Rémuzat – Roche-St-Secret)


(Mi 19.7.) Rémuzat – Col de Soubeyrand (994 m) – St-Saveur-Gouvernet – Col de Peyruergue (820 m) – St-Auban-sur-l'Ouvèze – D 546/D 359 – Col d'Aulan (845 m) – Aulan – Montbrun-les-Bains
54 km | 1135 Hm

Rémuzat erreichte ich bereits bei Dunkelheit, sodass ich erst morgens die besondere Lage erkannte. Steile Felswände ragen empor und drohen den Ort fast zu erdrücken. Tatsächlich befindet sich hier das bedeutendste Geier-Revier Frankreichs. Doch fehlen am Morgen wohl noch die Aufwinde. Ohne Geierstation, aber mit Kaffeefrühstück nehme ich weiteren Kurs auf zu einer besonders schöne Passroute über den Soubeyrand. Gleich eingangs der Passbasis wartet ein Obst- und Lavendelölproduzent, in dessen Lagerschuppen auch alles erdenkliche Flohmarktgerümpel umherliegt. Dazu gehören auch alte Postkarten der Region. Manches scheint zum Verkauf gedacht, anderes scheint der Liebe des Bauern geschuldet. Neben Nussöl, Oliven und Kirschen erwerbe ich hochkonzentriertes Lavendelöl, das sich als wirksame Waffe gegen Mücken bewähren soll.

[ von lh3.googleusercontent.com]

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Nach der Bergroute mit Lavendelfeldern öffnet sich das Tal zu einem weitreichenden Obstanbaugebiet, das auch als Pays de l’Abricot bezeichnet wird. Massenhaft fliegen ihr oft überreife Aprikosen auf den Boden – genug auch noch für eine Mundraubration. Die Aprikosenbauern kommen kaum noch mit der Ernte nach, überall warten leere Kisten noch gefüllt zu werden. Ein Gedenkstein erinnert an einen Radler namens Henri Sauvan, der 1991 wohl zu Schaden gekommen ist. Näheres lässt sich aber für mich nicht rausfinden.

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Jenseits von St-Auban drängt sich die Straße in einen engen Durchbruch des Charuis-Flusses. Dem folgt eine verschwiegene Hochebene mit dem unauffälligen Col d’Aulan, weithin sichtbar der Mont Ventoux. Das eigentliche Highlight folgt hier in der weiteren Abfahrt unterhalb. Das recht steil über der Straße liegende Château d’Aulan eröffnet die Aulan-Schlucht, die von dem Fluss Toulourenc gebildet wird und den wir uns noch vormerken können für die Folgetage. Die Schlucht verengt sich zu einem wahren Felskamin, in dem sich zahlreiche Gumpen finden, die teils per Treppe zugänglich sind. Ideal für eine Zeltnacht, dachte ich zunächst, wollte aber doch noch einen Ort erreichen und mangels Proviants doch irgendwo zum Essen einkehren.

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So erreichte ich noch Montbrun-les-Bains, der nur schwer als Bäderort zu erkennen ist. Umso mehr bekleidet sein altes Ortszentrum eine steile Hanglage, wo sonst Wein und Obst angebaut wird. Als ich in der Pizzeria des Ortes mit meinen Fußschmerzen etwas kämpfen muss, werde ich von einem niederländischen Ehepaar angesprochen. Sie bieten mir an, in ihrer Zweitresidenz zu übernachten. Wegen des Velos bedurfte es zwei Fuhren. Etwa die Hälfte des Jahres verbringen die Niederländer in ihrem Haus außerhalb von Montbrun. An Geld fehlt es beiden offensichtlich nicht, elegant wie ein nobles Hotel und mit Swimmingpool. Das Haus hat zahlreiche Zimmer, die auch immer wieder von den bereits erwachsenen Kindern mit eigenen Familien belegt werden. Noch wichtiger für mich war, dass der Zenit der Fußschmerzen erreicht war. Sie sollten zunehmend abklingen, wenn auch das Problem nicht völlig verschwinden konnte.

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(Do 20.7.) Montbrun-les-Bains – Barret-de-Lioure – Col de Macuègue (1068 m) – Col de l'Homme Mort (1212 m) – Ferrassières – Aurel – Reilhanette – Savoillan – Col des Aires (634 m) – Col de Fontaube (655 m) – Eygaliers – Le Moulin de Cost – Col St-Michel (347 m) – Mollans-sur-Ouvèze
74 km | 915 Hm

Den sehenswerten Ortsteil konnte ich mir so erst am Morgen anschauen. Der unaussprechliche Col de Macuègue überzeugt schon zur Westseite mit Ginstergelb und verschlungener Führung vorbei an einigen markanten Felsen. Schließlich endet er auf einem Hochplateau, das noch weiter ansteigt. Es öffnet den Vorhang zu einer der bekanntesten Lavendelgebiete Frankreichs, dem Plateau d'Albion, das sich westlich und nordwestlich von Sault eröffnet. Weithin reichen sich die linear geordneten Büschel aneinander und ergeben ein apartes Streifenmuster, auch wenn die Sträucher schon abgerntet sind. Kornfelder, oft das hier wiederbelebte Épeautre (Dinkel) setzt goldene Farbkontraste.

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