Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné

Posted by: veloträumer

Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné - 01/24/24 06:10 PM

Fortsetzung ALP-2022-TdF-17 (Teil 2)

(So 21.8.) La Beaume – St-Pierre-d'Argençon – Aspremont – Serres – Sigottier – La Piarre – Le Château – Col de Carabès (1261/1263 m) La Bâtie-des-Fonds – Valdrôme – Col de la Rossas (1115/1121/1125 m) – St-Dizier-en-Diois
56 km | 1015 Hm

Das untere Tal ist eine breite Feldebene mit geradliniger Straßentrasse, was bei mir keine so rechte Begeisterung auslöst. Indes ist die Erinnerung an meine Col-de-Cabre-Beradlung von 2005 in umgekehrter Richtung doch recht beschränkt auf die Passhöhe und die Drôme-Wälder der Gegenseite. Nach einem weiteren Landschaftswechsel Richtung Aspremont, bildet der Grand Buëch ein ansprechendes Tal nach Serres. Aspremont macht zwar einen entschleunigten, heimeligen Eindruck für einen Kaffee, ich ziehe jedoch vor bis 12 Uhr noch einen Supermarkt in Serres zu erreichen (weil Sonntag). Auch die nächsten Routen lassen recht siedlungsarmes Gebiet mit wenig Versorgungsmöglichkeit erahnen, da pressiert es wieder Proviant aufzustocken.

[ von lh3.googleusercontent.com]

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Serres kann sich einer herrlichen Lage über dem Fluss und unter den Pignolette-Felsen rühmen, wo sich durch mittelalterliche Gassen schlendern lässt, aber auch einfach am Buëch-Ufer eine chillige Pause verlockend ist. Mit verspeisten Obst- und Joghurt-Erfrischungen versuche ich den nächsten Anstieg in berstender Hitze. Sigottier weilt an einer auffällig eingeschnittenen Felskluse, die Schlucht nur kurz. Der kleine, überwucherte Bach verwehrt meist Badestellen, wenngleich sich einige verlockende Strudelpools gebildet haben. Die Felsenwelt wird von einer Feldebene unterbrochen, aus der ein mächtiger Mergelberg erhebt. La Piarre leitet eine weitere, diesmal etwas längere Schlucht ein. Die gehobene Steigungsverschärfung entwickelt sich eher noch weiter oben, wenn die Straße langsam aus der Felsenwelt austritt und sich weite Panoramablicke ergeben. Im oberen Teil entwickelt der Col de Carabès langsam die waldreiche Zone, die dann die Westseite noch deutlicher bestimmt.

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Der Departmentwechsel ist somit auch ein Wechsel aus einer mediterranen Berglandschaft mit felsigen Mergelbergen zu einer geschlossen, überbordend grünen Waldlandschaft, in der die Drôme in verwunschenen Quellteichen entspringt. Die offizielle Quelle zelebriert weiter unten ein Brunnen in La Bâtie-des-Fonds. Diese erfrischenden wasserreichen Wälder folgen weiter der Drôme, während in meiner Fahrtrichtung ab Valdrôme (Dorf) die Wälder zum und jenseits vom Col de la Rossas wieder mediterraner werden.

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(Mo 22.8.) St-Dizier-en-Diois – Col du Fays (1051 m) – Establet – La Charce – Bruis – Montmorin – Col des Tourettes (1126 m) – Col de la Saulce (877/878 m) – Col de Palluel (801/803 m) – Moydans – Rosans – Col de la Fromagère/Col de Pommerol (1072/1081 m) – Gorges de Pommerol – La Charce – Establet – Bellegarde-en-Diois
71 km | 1295 Hm

Irgendwo zwischen Hinterhofgarten und Weideland hatte ich noch einen Platz fürs Zelt gefunden in sonst ziemlich schräger Hanglage eines kleine Dorfes, das trotzdem einen gut besuchten Gastbetrieb für ein Abendessen geöffnet gehabt hätte. Mal mehr, mal weniger Kiefernwälder beschreibt die einsame Route bis Establet, wo ich endlich einen Quellbrunnen finde. Angesichts kaum vorhandener Einwohner verwundert die großräumig wirkende Mairie und ein schöner Picknickplatz. Dann kommt doch noch eine Frau mit Gießkanne zum Brunnen, um Blumen zu beträufeln. Es gibt also doch Bewohner hier.

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Nach einer Schlucht scheint das Dorf Charce etwas belebter, doch ist auch hier kein Laden, kein Bäcker. Das Burgbistro hat nur wenige ausgewählte Öffnungszeiten in der Woche, mehr um die Dorfgemeinschaft zu stärken als Touristen zu empfangen. Ein überraschend gut gepflegtes Château schmückt den obersten Dorfteil, wo abends gerne mal Boule gespielt wird. Die beschauliche Route streift nunmehr durch Obst- und Walnusswiesen sowie Schafsweiden. Auch Montmorin hat ein kleines Château, während am Ortseingang eine hübsche Sonnenuhr dem Besucher die Stunde weist. Langsam steigt die Straße an und läuft auf eine Felsenformation zu, die näher betrachtet grandiose Türme aufstapelt. Der auch so benannte Pass windet sich dann weniger spektakulär weitere Kurven hinauf, mit reizendem Blick zurück und vorbei an einem Fischteich mit Picknickareal.

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Mit dem Col des Tourettes wechselt die noch grüne und gewundene Landschaft zu einem offenen, breiten Plateau, auf dem man zur wichtigsten Verbindungsstraße zwischen Bochaine und Baronnies aufschließt. Die weiten Felder werden von eigenwilligen Mergelhügeln begrenzt, nachdem man den sanften steigenden Col de la Saulce passiert hat. Auch diese Route sollte mir bekannt sein und so fieberte ich etwas dem verträumt lieblichem Rosans entgegen, wo so treffend der vor 150 Jahren geborene Hirtendichter Ismaël Triolaire seine Poesie verfasste. Rosans, dass ich vormals recht stark von Touristen besucht erlebte, wirkt nunmehr fast trostlos verlassen, das einzige geöffnete Café schließt gerade seine Tore. Ein Motorradlerpaar meint, dass die letzte Augustwoche schon Ferienende bedeutet und daher das Leben in solchen Dörfern nahezu erlischt.

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