Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné

Posted by: veloträumer

Re: A.f.i.d.R. III-a: Au cœur du Dauphiné - 01/24/24 06:09 PM

ALP-2022-TdF-17
Dauphiné-Voralpen I: Dévoluy, Bochaine und östliches Diois feat. Col du Noyer, Col de Carabès, Col des Tourettes, Le Claps de Luc & Col de Grimone (La Guinguette – Col de Grimone)


(Fr 19.8.) Le Bourg – Chalet Hôtel Refuge du Gioberney (1635/1650 m) – La Chapelle-en-Valgaudemar – La Chaup – L'Allée – D16/N85 – Chauffayer – La Ginguette – Lacoue – Les Evarras – Le Noyer – Col du Noyer (1661/1664 m) – St-Étienne-en-Dévoluy
61 km | 1435 Hm

Ich erlaube mir, die ansprechend, aber nicht mehr spektakuläre Restfahrt auf der Écrins-Seite des Drac kommentarlos zu überspringen. Es warten neue Akzente, wenn auch der anstehende Col du Noyer ein weiterer mir bekannter Pass ist, mit dem ich einprägsame Erfahrungen auf meiner Westalpentour 2009 in umgekehrter Richtung gemacht habe. Zur Noyer-Eröffnung werden grüne Weiden, Schafe und Kühe in milder Abendsonne bei weitem Talpanorama angeboten. Dann inszeniert sich eine helle, aparte, fast mondähnliche Gesteinswelt, durch die verwegen gemauerte Kehren führen.

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

Es wiederholt sich ja oft, was schon mal so war, wie der Wind vom Col du Noyer – offenbar ein Markenzeichen dieses Bergs. Kaum habe ich die Passhöhe bei Dämmerung erreicht, fegt von der Westseite ein kalter, heftiger Wind mir entgegen und vertreibt alle Sommergefühle. Ich möchte dann in der Passgaststätte einkehren, doch dort ist kein Platz mehr. Offenbar fährt man hier zu beliebter Küche mit Auto den Pass auch am Feierabend hoch. Für den geschafften Radler ist dann kein Platz mehr. Mangels geschützter Raststellen rase ich gleich bis zum Dorf Dévoluy durch, auch den Campingplatz zuvor auslassend. Dort finde ich tatsächlich eine geräumige Mauernische, wo ich windgeschützt die Nacht mal wieder unkonventionell verbringen kann.

(Sa 20.8.) St-Étienne-en-Dévoluy – Rioupes – Col de Rioupes (1430 m) – La Joue-du-Loup (1465 m) – Col de Rioupes – Col du Festre (1441 m) – La Cluse – Veynes – St-Marcellin – Col des Eygaux (914 m) – La Faurie – Montbrand – Col de la Haute-Beaume (1268 m) – Haute-Beaume – La Beaume
67 km | 995 Hm

Der Morgen ist leicht kalt, aber der Wind abgeflaut. Die Sonne muss sich durch aufsteigende Wolken noch durchkämpfen, was wiederum träumerische Szenerien entwirft. Nach der Schluchtmulde steigt die Straße wieder an, um den Col de Rioupes zu erklimmen, der mir noch unbekannt ist im Gegensatz zum folgenden Col du Festre. Die weißen Berge entfalten eine elegante Festatmosphäre mit exotischen Horizontlinien, die mich an Fantasiebilder amerikanische Wüstenlandschaften erinnern. Es fehlen aber doch die Kakteen und Cowboys. Was Gauchos auf Gäulen sein könnten, stellt sich als Liftanlagen heraus, die bis auf die Bergkämme hinaufreichen.

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

Unweit vom Pass zweigt eine Zufahrt nach La Joue-du-Loup ab, ein gepflegter Retortenort für Skitourismus und mit gutem Bäcker für ein Frühstück. Der Sonnentag hat längst weite Teile der Bergarena ergriffen, auch wenn noch einige Wolken bis zum Col du Festre versuchen, die oberen Etagen zu verstecken. Das Dévoluy-Zwischenspiel nimmt ein recht flottes Ende mit einer atemberaubenden Berglandschaft, die eine Schlucht abschließt bis sich die typischen breiten Kiesbänke vom Pays de Buëch entfalten.

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

In einer Talnische der nunmehr breiteren Ebene des Petit Buëch versteckt sich etwas sichtfern Montmaur mit Château, das mir aber den Umweg nicht wert scheint, wenn auch schön anzusehen. Beim Wiedersehen mit Veynes, dessen Ortskulisse einige Fassadenmalereien zur Schau stellt, muss ich mich doch über den sehr aufdringlichen, vor allem ruhenden Verkehr aufregen. So sind Teile im Ort so zugeparkt, dass für den Menschen weder Sitzplätze bleiben, noch ungetrübte Fotoperspektiven möglich sind.
Die heiße Südsonne treibt mich dann ohnehin zu einem Badeplatz bei einem sich auftürmenden schwarzen Mergelberg an dem kleinen Buëch. Der weiße Sand glüht bereits, nicht auszudenken, wäre er auch noch schwarz.

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

Der eher unauffällige Col des Eygaux bietet nochmal ein paar weitere Mergelhügel, zur Westseite dann den Blick auf die Hauptverkehrsader zum Col de la Croix-Haute zwischen Sisteron und Grenoble. Die Fahrt auf der Europastraße ist indes nur kurz, denn in La Faurie zweigt zum Col de la Haute-Beaume die nächste remote route ab, wenngleich man in den oberen Dörfern ein dezente Neubauentwicklung beobachten kann, was angesichts der Abgeschiedenheit schon etwas verwundert. Aber es ist ja zu begrüßen, wenn die Landflucht so gestoppt wird. Die Dämmeriung holt mich wieder schneller ein, während ich noch den Berg erklimme. So ist die Passhöhe bereits gedimmt im mageren Tagesrestlicht fast versunken und ohne Rastmöglichkeit für ein Zelt. Dazu muss ich noch weit tiefer hinunter bis zum etwas größeren Ort La Beaume, der dann schon an der Col-de-Cabre-Route liegt und schon in fast schlaftrunkene Nacht getaucht ist, während ich erst noch mein Abendpicknick verspeise.

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]

[ von lh3.googleusercontent.com]