Re: Gravelrunde durch Emilia Romagna und Toskana

Posted by: motion

Re: Gravelrunde durch Emilia Romagna und Toskana - 11/06/21 10:03 PM

Tag 4:
Von La Spezia nach Pisa
Länge: 104 km
Fahrzeit: 6:27 Stunden
Höhenmeter: 1010m
https://www.komoot.de/tour/530505580

heute war etwas gemütlicheres Aufstehen angesagt. Ein Zelt musste ja nicht abgebaut werden. Lediglich alles wieder verpackt werden, nachdem es über Nacht durchgetrocknet ist. Trotz Corona und der Abwesenheit der Gastgeber war das Frühstück reichhaltig. Es wurde quasi 1 Tag vorher im Kühlschrank/Kommode angerichtet und man konnte sich dann entsprechend alles wegnehmen. Eier und Kaffee konnte man sich selbst kochen und es war mehr als reichlich vorhanden. Das Geld für die Übernachtung wurde dann einfach in den Nachttisch gelegt und schon ging es etwas verspätet los. Laut Plan war es ja eine gemütliche Etappe Richtung Pisa. Die nächste Nacht über Warmshower war auch schon verabredet und so trödelte ich ein bisschen zu viel rum.

Einmal Berg runter und an einem kleinen Park vorbei, die Promenade entlang und schon war man fast wieder aus La Spezia.





Immer oberhalb der Küste schlängelte sich die Straße entlang Richtung Regionalpark Montemarcello Magra. Dabei gewährte es immer wieder schöne Ausblicke auf die Bucht von La Spezia.









Letzter Ausblick auf´s Mittelmeer.



Bei Zanego ging es dann auf ein als S2 geratetes kurzes Trailabenteuer. Nach den ersten Metern habe ich mir schon mal an herabhängenden Dornen ein paar Kratzer geholt. Natürlich war hier niemand unterwegs. Die Ausrüstung hielt bombenfest am Rad, trotz massiven durchschüttelns. Bis auf eine kleine Stelle war aber alles fahrbar. Kurz vor Ende des Trails nahe Ameglia holte ich mir meinen ersten Durchstich und so gab es ne große Extrapause. Habe ich mich eigentlich schon mal beschwert das 29“ Reifen mit einer Minipumpe einfach der Hass zum Aufpumpen sind? Zum Glück war es nur ein Reifen und nicht wie bei meiner Haus und Hofrunde gleich Beide.









Ab der Ankunft in Cafaggio ging es ziemlich uninspirierend die Küstenstraße entlang Richtung Massa. Die Landschaft war von unzähligen Marmorbrüchen aufgerissen und überall entlang der Straße waren Betriebe zur Weiterverarbeitung. Ab Massa ging es dann auf den Abschnitt des Toskana Gravel Rennens. Die ersten Kilometer führten immer war wieder durch Wohngebiete und kleine Straßen, waren aber kein optisches Highlight.



Gerne sind Informationen willkommen zu dieser doch etwas ungewöhnlichen Skulptur in Pietrasanta



Ab Capezzano Pianore wurde es auch wieder schöner zu radeln und die letzten 300 hm standen an.







Blick zurück auf den Anstieg.



Gefolgt von einer wunderschönen Abfahrt durch einen Olivenhain ging es weiter.







Oberhalb von Stiava ging es immer mit Aussicht entlang der Hügel, bevor aus auf die Abfahrt nach Pitoro ging. Auch hier war es ein toller Schotterabschnitt.







In Massarosalernte ich mal italienische Bahnübergänge kennen. Erst 5 Minuten warten bis der erste Zug kommt, dann nochmals 15 Minuten warten bis der 2. Zug kommt und dann gehen irgendwann mal die Schranken wieder auf. Und so summierten sich die verstrichenen Minuten. Zu spät los, eine Panne, die Schranke und aus dem Plan bis spätestens 5 Uhr in Pisa zu sein wurde nichts.

Dafür entschädigte aber eine wunderbare Fahrt entlang des Lago di Massaciuccoli. Überall standen teils intakte teils verfallene Fischerhütten und es war einfach eine schöne Stimmung über die Dämme zu radeln.









Die Einfahrt nach Pisa ist überraschend unkompliziert. Schon nach kurzer Zeit stehe ich dann am Schiefen Turm und ebenso schnell bin ich wieder weg.











Was bleibt vom Turm in Erinnerung? Eigentlich nur eine hoffnungslos verschandelte Touristenattraktion, 2 voll ausgerüstete Militärs die den Turm bewachen und einen Haufen Touristen die nichts weiter zu tun haben als die richtige Selfieposition für Insta und Co zu finden in der man den Turm hält bzw wieder gerade rückt. Warum hoffnungslos verschandelt? Neben den ganzen Touristenkitsch den es zu kaufen gibt, werden Billigklamotten verscherbelt und z. Bsp. sämtlicher Elektronikschrott für Kinder lautstark vorgeführt um nur einige fürchterliche Auswüchse zu nennen. Somit hält es mich hier nicht lang.

Dank Navi geht es ziemlich problemlos durch die kleinen Gassen der Innenstadt zu meiner Unterkunft. Da es mittlerweile fast dunkel ist, fällt die geplante Stadttour durch Pisa aus und ich radel ziemlich direkt zu meinen Warmshower Hosts. Dort wird auch noch ein 2. Radler später erscheinen. Er ist mit dem Rad von Trier nach Rom unterwegs. Viele Grüße und ich hoffe Du hast noch einen interessanten, verkehrsarmen Weg nach Rom gefunden