Re: Gravelrunde durch Emilia Romagna und Toskana

Posted by: motion

Re: Gravelrunde durch Emilia Romagna und Toskana - 11/03/21 07:35 PM

Tag 3:
Von Casola nach La Spezia
Länge: 109 km
Fahrzeit: 7:18 Stunden
Höhenmeter: 1940 m
Route: https://www.komoot.de/tour/529006778

Der Tag startet mal wieder ziemlich Frisch bei 3 Grad. Wie immer ist es dunkel und man packt alleine sein Zeug zusammen. Da die Sonne eh erst später auf dem Campingplatz scheinen wird, wandern die Sachen, vor Allem das Zelt, mal wieder klatschnass in die Taschen.



Die ersten 25 km bis Aula sind richtig zum Durchfrieren geeignet. Am Anfang ist noch blauer Himmel, ein wenig später zieht aber dichter Nebel ins Tal was es wunderbar nasskalt macht. Nie habe ich den ersten Berg sehnsüchtiger erwartet.





Pünktlich zum ersten Anstieg nach Campo di Sopra lichtet sich der Nebel und macht mit jedem Höhenmeter mehr der Sonne platz. Die Jacke, Mütze, Arm- und Beinlinge können schlagartig gegen kurze Kleidung getauscht werden.









Das Panorama ist einfach traumhaft.







Es folgt die Abfahrt nach Posticcio und die Überquerung des Flusses Flume Vara. Danach zweigt der Weg auf einen wunderbaren kilometerlangen Trail entlang des Flusses ab. Dieser ist ohne große Schwierigkeiten einfach toll zu fahren.





Zum Schluss landet man wieder auf der Straße und überquert den Fluss.



Nun folgt die Auffahrt von Padivarma in den Cinque Terre Nationalpark. Eine kleine steile Abkürzung Richtung Fornace wird auch noch mitgenommen und dann folgt die wunderbare zu dieser Zeit ziemlich einsame Küstenstraße. Die Touristen scheinen fast alle weg zu sein bzw sich unten in den kleinen Orten rum zu treiben.











Wunderschöne Herbststimmung









Nach einem längeren Tunnel sieht man das heutige Ziel La Spezia. Theoretisch könnte man es sich ganz einfach machen und nun einfach Richtung Tal rollen und die Füsse hoch legen. Wäre da doch nicht dieser eine interessante Abstecher nach dem Tunnel links mit einigen extra Höhenmetern. Bei der Planung der Auffahrt nach Biassa und weiter Richtung Campiglia wurde wieder Schotter angezeigt. Vor Allem sah es ziemlich interessant aus, da der Weg entlang des Hügelrückens führte.
 

 
Mit einer wunderbaren Fahrt durch Kastanienwälder wurde man belohnt. Die Aussicht hielt sich durch die Dichte der Wälder in Grenzen, was der schönen Stimmung aber keinem Abbruch tat.





Auf der beginnenden Abfahrt tat sich dann auch hier und da mal ein Blick zwischen den Bäumen auf.









Ein wunderbarer Blick oberhalb des Ortes Campiglia.



Im Ort selbst wird bei der Gelateria gestoppt und bei bester Aussicht das erste Eis genossen.



Was folgt ist eine traumhafte Abfahrt nach La Spezia. Ich bin froh, den Umweg gefahren zu sein. Er war einfach toll, anstatt einfach nach dem Tunnel sich runter rollen zu lassen. Im Ort ist plötzlich Palmenfeeling am Hafen angesagt.





Auf Grund der Länge der Tour heute und das es keinen Campingplatz gibt, genehmige ich mir ein B&B. Natürlich nicht unten im Ort sondern nochmals knappe 100 hm wieder hoch. Zu Allem Überfluss schaue ich nicht genau aufs Navi und biege etwas zu zeitig ab und nehme den kurzen knackigen 20 % Anstieg in Angriff. Oben entdecke ich meinen Fehler natürlich und es ist wegen verschlossen Toren kein durchkommen zum anderen Weg. Also geht es wieder runter und daneben wieder 20% nach oben. Oben suche ich dann noch ein bisschen nach dem B&B, finde es dann aber nach ein bisschen Hand und Fußverständigung.



Ganz coronakonform wurde mir der Checkin per Whatsapp Video und Bilderanleitung geschickt. Die Zimmer sind toll und die Aussicht ist Weltklasse. Nun wird erstmal die ganze Ausrüstung, allen voran das Zelt getrocknet. Danach geht es in die Pizzeria und bei der Ankunft in der Unterkunft geht es an den Bremsbelagswechsel. Die harten Abfahrten der letzten Tage haben die hinteren Bremsbeläge aufgezehrt und es ist kein Belag mehr vorhanden.