Re: Tipps für mehrtägige Radtour

Posted by: Freundlich

Re: Tipps für mehrtägige Radtour - 08/19/23 10:39 PM

In Antwort auf: Freilich
...Jetzt will ich zum ersten Mal zur Verwandtschaft, die über 300 Kilometern entfernt wohnt, aufbrechen. Pro Tag will ich etwas über 100 Kilometer fahren.
Dazu nun ein paar Fragen:

Sollte ich spezielle Nahrungsmittel, wie z.B. Proteinriegel mitnehmen, oder reicht normales Essen wie Obst, Brot und auch mal der Besuch eines Restaurants?

In drei Tagen stellt sich der Körper nicht um. Du könntest eine Fastentour machen oder reinhauen wie ein Scheunendrescher. Es genügt vollkommen, auf Deinen Körper zu hören: Hunger und Durst. Den Durst bitte schon vor dem Durst löschen (und nicht mit alkoholhaltigen Kaltgetränken). Für längere Touren oder wenn man unbedingt auf Zeit und Tempo Strecke machen will, empfiehlt sich eine gezielte Sporternährung, die betont proteinhaltig sein sollte (also keine Nudeln und Tütensuppen). Mehr in den Büchern von Dr. Ulrich Strunz.

In Antwort auf: Freilich
Wie oft sollte man Pausen machen und was essen?
Nach "Man" sollte sich niemand richten. Nur nach dem eigenen Körpergefühl. Trotzdem eine sehr gute Frage, weil die meisten nicht auf das Körpergefühl hören, sondern einem selbstgesteckten Ziel hinterher hecheln.

In Antwort auf: Freilich
Kann man durch die vorherige Einnahme von Magnesium, Krämpfe vermeiden?
Im Magnesiummangel ist höchstwahrscheinlich jeder, der isst, was es hierzulande so gibt.
Binnen drei Tagen änderst Du daran nichts zum Guten. Mineralstoffe bauen sich über Monate auf oder ab. Wenn Du bei drei Tagen Radtour schon Krämpfe bekommst, war der Magnesiumspiegel schon vorher im Keller. Also rechtzeitig substituieren. Verschiedene Formen testen. Ich selbst vertrage Magnesiumcitrat gut. Kommt immer in die Trinkflasche. Näheres siehe Dr. Strunz.

In Antwort auf: Freilich
Kann man nach der Tagesetappe oder für die Nacht etwas machen, damit sich die Beine bis zum nächsten Tag gut erholen? Ich habe da was von einer Kältesalbe gelesen?
Ja, einen Ruhetag einlegen. Es ergibt überhaupt keinen Sinn, in der Generation Ü55 die Leistungsgrenzen zu überschreiten. Immer schön unter der Schmerzgrenze bleiben. Dann klappt´s auch mit der 100.

In Antwort auf: Freilich
Kann es bei steilen Anstiegen hilfreich sein zu schieben, um möglichst viele Kilometer zu schaffen?
Nach meiner Erfahrung: Nein! Deshalb wurde die Gangschaltung erfunden. Schieben ist sehr anstrengend, weil der ganze Körper Muskelspannung aufbauen muss. Lieber langsam bergauf gefahren, als gut geschoben. Es gibt eine optimale, kraftsparende Trittfrequenz, die mit dem passenden Berggang ermöglicht wird - Entfaltung bis hinab zu 1,5 m. Schieben kommt bei mir nur in Frage, wenn der Berggang nicht mehr ausreicht, das Vorderrad abhebt oder der Weg zu schlecht ist.

In Antwort auf: Freilich
Viele dumme Fragen, aber vielleicht kann mir trotzdem jemand den ein oder anderen Tipp geben.

Nö, keine dummen Fragen. Zu meiner Zeit gab es kein Internet, nur ein Buch über Radreisen in der Hochschulbibliothek. Der Rest war ausprobieren, erfahren, lernen, besser machen. Das ist sowieso immer das Beste. Also los. Viel Spaß und gute Touren.